Die Menge aber schrie
Ans Kreuz mit ihm ,
ans Kreuz mit ihm !
Tausend Jahre aber sind vor Ihm wie der Tag ,
der gestern vergangen …
wie eine Wache in der Nacht .
Und ward eine Finsternis
über das ganze Land
Die größte der Ridinger’schen Kreuzigungen
vor dem Hintergrunde dessen
was Jerusalem’s Unvergänglichkeit ausmacht
Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). In manus tuas com(m)endo Spiritum meum et hæc dicens expiravit. Luc. 23. Die wolkenverdüsterte Karfreitagsstunde Christi am Kreuz vor breit gelagertem Tempelberg mit auch der Klagemauer. Links des Kreuzes die von Johannes gestützte zusammenbrechende Maria, liegend zu Füßen desselben Magdalena. Schabkunstblatt von Johann Jacob Ridinger (1736 Augsburg 1784). Bezeichnet: I. N. R. I. am Kopf des Kreuzes / Ioh. Iacob Ridinger sculps. / I. El. Ridinger excud. Aug. Vind., ansonsten wie vor. 63,3 × 45,1 cm (24⅞ × 17¾ in).
Provenienz
Alexander Graf von Faber-Castell
(1866-1928)
dessen Ridinger-Versteigerung 1958
Lot-Nr. 167
Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen
(1922-2004)
Schwarz 1492 nebst Abb. II, Tafel XLII; Wend, Ergänzungen zu den Œuvreverzeichnissen der Druckgrafik, I.1 (1975), 155 (Schriftvariante); Faber-Castell 167.
Nicht bei Thienemann (1856), Stillfried (1876), Weigel, Kunstlager-Catalog, Abt. I-XXVIII (1838/57), Schles. R.-Slg. bei Boerner XXXIX (1885; » von grösster Reichhaltigkeit … [viele Seltenheiten] «), Slg. Coppenrath (1889 f.), Reich auf Biehla (1894; » Von allen [R.-Slgn.], welche seit langer Zeit [verhandelt wurden], kann sich keine in Bezug auf Vollständigkeit und Qualität auch nur annähernd mit der vorliegenden … messen … besonders die Seltenheiten und unbeschriebenen Blätter, welche in reicher Anzahl vertreten sind «), Helbing XXXIV (Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger, 1900), Rosenthal, Ridinger-Liste 126 (1940).
Von kontrastreichem Hell-Dunkel – herrlich das Spiel des von oben einfallenden Lichts – bestimmter schöner schwarzer Druck mit typograph. Wz. (WANGEN?) bei umlaufend 1,5-2 cm breitem, dreiseits stockstippigem Rand, gleichwohl gesamthaft wenig bemerkbar leicht stippig und dubliert. Die zuvor geglättete Mittelfalte noch leicht sichtbar.
Das außerordentlich seltene , größtformatige Blatt
aus der Reihe der neun Kreuzigungen, neben anstehendem hier nachweisbar nur im Exemplar Schwarz (Slg. von Gutmann, 1910, von diesem aber schon 1903 nicht mit der Sammlung Horn erworben) sowie einer hier in den 90ern durchgelaufenen Variante. Entsprechend denn auch schon 1856 (!) Thienemann generell:
» Die Schwarzkunstblätter sind im Handel fast gar nicht mehr
… zu bekommen … sämmtliche von und nach Joh. El. Ridinger gefertigte (sind) so selten, dass sie fast nur in einigen öffentlichen, grossartigen Kupferstichcabineten zu finden sind. Ich habe die meisten der beschriebenen nur in dem berühmten Dresdner Cabinet angetroffen … « (selbst dort fehlend denn aber hiesiges)
(Seiten VIII + 270).
An welcher Situation auch etwaige Neuauflagen wenig zu ändern vermochten, da die sich technisch bedingt extrem schnell abnutzende Schabplatte nach Urteil des Praktikers Sandrart (1675) nur 50-60 gute Abdrucke ermöglicht.
Hier denn das Exemplar Alexander Graf von Faber-Castell
(dessen Sammlungs-Untersatzkarton zwischenzeitlich entfernt). Die Szenerie selbst schließlich
von großer Kraft und bildlicher Schönheit …
» Und ward eine Finsternis über das ganze Land «
Angebots-Nr. 14.862 | EUR 1175. | export price EUR 1116. (c. US$ 1204.) + Versand
Nuancenreich
das von oben einfallende Licht
Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). In manus tuas com(m)endo Spiritum meum et hæc dicens expiravit. Luc. 23. Der nach rechts aufblickende alleingelassene Christus in seiner wolkenverdüsterten Karfreitagsstunde am Kreuz, an dessen Fußende
Totenschädel + Gebeine , fortwirkend zischelnde Schlange + verlockender Apfel
als bezugreiche Gesellschaft. Breit dahintergelagert der Tempelberg mit linksseitiger Anschlußlokalität. Schabkunstblatt. Bezeichnet: I. N. R. I. am Kopf des Kreuzes / I. El. Ridinger excud. A. V., ansonsten wie vor. 51,7 × 39,2 cm (20⅜ × 15⅜ in).
Provenienz
Alexander Graf von Faber-Castell
(1866-1928)
dessen Ridinger-Versteigerung 1958
Lot-Nr. 136
auf dem Untersatzkarton
Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen
(1922-2004)
Th.-Stillfried (1876) + Schwarz (1910) 1408; Faber-Castell 136; Wend, Ergänzungen zu den Œuvreverzeichnissen der Druckgrafik, I.1 (1975), 153.
Nicht bei Thienemann (1856), Weigel, Kunstlager-Catalog, Abt. I-XXVIII (1838/57), Schles. R.-Slg. bei Boerner XXXIX (1885, wie oben), Slg. Coppenrath (1889 f.), Reich auf Biehla (1894, wie oben), Helbing XXXIV (Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger, 1900), Rosenthal, Ridinger-Liste 126 (1940).
Kontrastreicher schöner schwarzer Druck – nuancenreich das von oben einfallende Licht – mit WANGEN-Wz. wie für zeitgenössische Abzüge stehend mit umlaufend 7-10 mm Rand. In der linken Hälfte, optisch von der Schabtechnik überspielt, leicht wellig und gesamthaft bildseits wenig bemerkbar stippig. Ein rundweg schöner Gesamteindruck gleichwohl gewahrt.
Hier denn das Exemplar Alexander Graf von Faber-Castell
einer der neun Ridinger’schen Kreuzigungen in ihrer immer wieder anderen Geschehens-Fascination.
Angebots-Nr. 14.863 | EUR 890. | export price EUR 846. (c. US$ 912.) + Versand
Eine Kreuzigungsszene
von ganz seltener Intimität
Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Consummatum est. Vor der Silhouette Jerusalems der sterbende Christus am Kreuz, herabblickend nach links auf Maria, zur Rechten Johannes, beide stehend, die Hände gefaltet und aufblickend. Am Fuß des Kreuzes Totenschädel. Schabkunstblatt. Bezeichnet: I. N. | R. I. am Kopf des Kreuzes / Consummatum est. / I. El. Ridinger excud. Aug. Vind. 56,7 × 42,3 cm (22⅜ × 16⅝ in).
Provenienz
Alexander Graf von Faber-Castell
(1866-1928)
dessen Ridinger-Versteigerung 1958
mit deren Lot-Nr. 109
auf dem Untersatzkarton
Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen
(1922-2004)
Vergleiche Thienemann 1274 (ungewiß als unter Verlust des Titel-/Signaturstreifens beschnitten) + Schwarz 1274 (22 × 15⅜ in [56 × 39,2 cm], Schriftabweichung »CONSUMATUM EST.« + »J. Elias … exc. …«). – Schles. R.-Slg. bei Boerner XXXIX, 2002 ( »Sehr selten«, 1885, ohne Zustandsangabe ); Faber-Castell 109 (ohne Beachtung des »mm« bei Consummatum).
Nicht bei Weigel, Kunstlager-Catalog, Abt. I-XXVIII (1838/57), Slg. Coppenrath (1889 f.), Reich auf Biehla (1894, wie oben), Helbing XXXIV (Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger, 1900), Rosenthal, Ridinger-Liste 126 (1940).
Unbeschriebene (?) Variante
zu Schwarz 1274
des stimmungsvoll-zarten großen Blattes
fern aller Dramatik in sehr schönem Druck mit wohl WANGEN-Wz. bei umlaufend 1-1,5 cm breitem Rand und unbeschadet seiner Zeitspurigkeit – perfekt geglättete Knitterfältchen über das ganze Blatt, dünne Papierstellen, einige stecknadelfeine Löchlein, Sporfleckchen im unteren Bildfeld – von optisch rundweg sehr schönem Gesamteindruck.
Hier denn das Exemplar Alexander Graf von Faber-Castell
einer Kreuzigungsscene von ganz seltener Intimität
vor der Silhouette Jerusalems
mit dem herrlich nuanciert von oben einfallenden Licht .
Angebots-Nr. 14.861 | EUR 956. | export price EUR 908. (c. US$ 979.) + Versand