stückweise, als es keinen vertretbaren Sinn machte, ihrem von den Zeiten desolatierten und ohnehin nur gängigen Äußeren Restaurierungsaufwand zuzubilligen, vorenthaltend zugleich
Aha-Erlebnisse für Kenner,
Schließung von Lücken, Aufbruch zu außergewöhnlicher Qualität. Letztbezüglich Nachfolgendes schlichtweg crème de la crème bietet. Vom Druck auf gänzlich bis nahezu plano-ganzen Bögen, hier also meist
» Im grössten Imperialformat «
schweren Linien-Papiers (Bütten) des von den Ridingers bevorzugten und mit typograph. Wz. ausgewiesenen schweren WANGEN-Bütten der Loth-Dynastie auf der traditionstiefen Lottenmühle in Nieder-Wangen an der Argen bis hin zum makellosen Erhaltungszustand. Aufweisend noch ihre hier jeweils zwei Löchlein als den Merkmalen originärer Heftung zusammengehöriger Drucke sowie die Falzstreifen-Reste besagter Ridinger-Sammelband-Bindung. Alles, so nicht anders vermerkt. Nennung der Blattgrößen hingegen generell individuell. Kurz,
alles hinauslaufend auf brandfrischen Erstbezug an originärer Quelle.
Und hier nach dem französischen Sammelband-Rückentitel als erstem Hinweis auf den Kunsthändler Rosselin, Ridinger’s Pariser Agenten, siehe oben. Und so gilt die alte Weisheit, daß das Beste in der Regel zugleich auch das preiswertere ist. Noch nie dürften diese Stücke apart von Hand zu Hand gegangen sein!
Die Spanische oder Wiener Reitschule
in ihren imperial-dominanten Einzel-Lectionen von hoher Instruktivität. Folge von 18 Blatt Radierungen mit Kupferstich von, zumindest Blatt 3 als signaturgemäß, Johann Gottfried Seuter (Augsburg 1717 – 1800, dem Stiefsohn Ridinger’s.). Bezeichnet: a(A)vec P. S. C. M. als Privileg, ansonsten jeweils deutsch-französ.-latein. Paralleltext. Die Bll. der 1. Lfg. zudem von 1-6 numeriert. Ca. 54,5 x 39 cm. In bordeauxrot ausgeschlagener schwarzer Interims-Mappe mit drei Innenklappen nebst vier Schließbändern und Ldr.-Griff.

Thienemann 628-645 (1856: Diese Sammlung ist selten und sehr gesucht.) + Nachtrag 1, Seite 4 bezgl. der Stichausführung); Mennessier de la Lance (Un homme de cheval et du livre, 1835-1924) II, Seite 430; Schwarz (1910; Slg. Rudolf Ritter von Gutmann, Wien 1880 – Victoria/BC 1966) 628-645 + Bd. I, Tafeln XVIII-XX.
Weigel, Kunstlager-Catalog, Abt., XXVIII (1857), 35A (von A-B); Schlesische Rid.-Slg. bei Boerner XXXIX (1885; Ein Hauptwerk des Künstlers. Selten.); Slg. Coppenrath, Abt. II bei Boerner XLVII (1889), 1560 als dem Explr. vorgenannter Schles. Slg.; Slg. Reich auf Biehla (!) bei Boerner LV (1894), 144 (Nur Neue Abdrücke der 1850er !); Slg. Hamminger bei Helbing (1895) 1693a; Helbing, Lg.-Kat. XXXIV, Ridinger (1900), 1223; Boerner LXXXVIII, 662 (1907, Sehr selten) + CXLII, 1616 (1924; Die selten vollständige Folge.); Slg. Schwerdt III, S. 142 (1928; this imposing set is rare and sought after); Slg. Alexander Graf von Faber Castell 45 (1958; … in vorzüglichen breitrandigen Abdrucken allererster Qualität, wie sie heute kaum mehr angeboten werden). – Fehlend in Bibliotheca Hippologica I. H. Anderhub (1963)!
Die complette Folge im A-Zustand
auf schwerem, teils etwas leichter ausgefallenem einheitlichen Bütten indifferenten typograph. Wzs. von gleichwohl Wangen/Lottenmühle-Qualität. – Seitlich noch tlw. durchgängiger/ansatzweiser orig. Büttenrand. – Blattgröße ca. 69,5 x 52,5 cm. – Breitrandigkeit oben/unten ca. 7-7,5 cm, seitlich 6-7,5. – Die beiden origin. Heftlöchlein im Oberrand der 1. Lfg. waagerecht, die der II. + III. schräg zueinander stehend. Die Bindung der unnumeriert gebliebenen beiden letzteren erfolgte in gänzlich eigenständiger vorthienemänn. Abfolge. Letztere überdies undurchdacht, indem Thienemann von nur 2 Lieferungen ausging, differenzierend nur die numerierten Blätter 1-6 als erster und den 12er-Rest als zweiter.
Lt. hiesiger erstmaliger Untersuchung ergeben sich an Hand der Signaturen indes 3 Lfgn. à 6 Blatt:
I: Genummert 1-6, signiert Joh. El. + A.V. für Augusta Vindelicorum (Augsburg). – II: Wie vor, doch unnumeriert. – III: Gleichfalls unnumeriert, doch mit nur J. E. im Namen, aber ortserweitert auf Aug. Vind.
Woraus sich hiesigerseits für ein neues Werkverzeichnis folgende Blatt-Abfolge ergäbe:
Tl. I unverändert Th. 628-633 / Tl. II Th. 639 – 640 + 642-645 / Tl. III Th. 634-638 + 641.
Einige Blätter mit noch sammlerseits geschätztem partiellen leichten Plattenschmutz. – Der breite weiße Papierrand von vier Blättern mit teilweisem Braunstreifen (1 x nur schwach, 1 x [Th. 630] oberhalb des Bildrandes eher nur schwach, aber auffällig als durchscheinend von der rückseits generell gewissen, doch nur partiell etwas stärkeren Stockigkeit, wie solche bildseits dreiseits kaum erwähnenswert, 2 x etwas stärker und bei einem noch Plattenrand/kante tangierend) und/oder Stockstippigkeit, in der optischen Gesamterscheinung gleichwohl marginaler Natur bleibend. – Je 1 leichtes großes bzw. nur noch optisch wahrnehmbares Eselsohr.
Ad Th. 630 zudem vom schweren Bütten relativierte mehrspurige diagonale Knitterung des weißen Oberrandes noch die Bildschraffur der rechten Bildecke berührend. – Ad Th. 634: von der Schraffur sichtbar überspielte Quetschfalte bei max. 4 cm Tiefe durch ⅔ des oberen Bildrandes führend. Diagonaler max. 3 x 3 cm-Ausriß der linken Unterrandecke alt angerändert. – Ad Th. 639: von der Schraffur überspielte 0,5-4 cm tiefe x 28 cm lange Quetschfalte im oberen Bildrand als weit oberhalb der Dressurscene. – Alles letztlich
Das Nichts eines Imperialen Exemplars
Offer no. 16,314 | price on application
Vier Blatt in Radierung mit Kupferstich. Vermutlich Anfang der 1740er. Bezeichnet: avec privil. de Sa Maj. Imp. / J. E. Ridinger inv. peint grave(è) et excud à(a) augs(Augs)., ansonsten mit Blattitel + Vierzeiler in dt.-frz. Paralleltext. 46,5-46,8 × 34,8-34,9 cm (18¼-18⅜ × 13¾ in).
Thienemann + Schwarz 105-108; Nagler 25; Katalog Weigel Abt. XIX (1847 !!), 16545 (Sammel-Nr., alte jetzt nur selten vorkommende Abdrücke) + XXVIII (1857), Ridinger-Appendix, 10 A (Alte Abdrücke auf Bütten/Linienpapier, gefolgt von B als Neue Abdrücke); Schles. R.-Slg. bei Boerner XXXIX, 1793 (»Selten«, 1885 !); Reich auf Biehla 18 (»Selten«, 1894 !); Slg. Gg. Hamminger 1542 (»Seltene Folge«, 1895 !); Helbing XXXIV (Arbeiten von J. E. u. M. E. Ridinger, 1900), 251 (Th. 106 in späterem Abdruck) + 252 (bis zur Darstellung beschnitten); Schwerdt III, 136; Blüchel, Die Jagd (1996) II, 78 f. (Abb. Th. 105 + 108). – Coppenrath (1889/90) besaß nur das Frühlingsblatt.
Das unter jeglichem Aspekt prachtvolle Exemplar
dieser in alten Abdrucken seit jeher seltenen bildreichen herrlichen Suite
mit nicht hinlänglich lesbarem typograph. und Kronen-Detail-Wz. auf zumindest zwei Blatt, doch wahrscheinlich besagtem schweren WANGEN-Bütten. Die Seiten 3,4-5,7 cm breitrandig, oben/unten 5,4-9,9, ergebend ein Blattformat von 62,1-62,3 x 43,7-43,8 cm und damit Schwerdt’s Explr. (60 x 42,5 cm) leicht übertreffend.
Solchermaßen eingebettet gewesen in ihresgleichen. Bis hin zu
ihr Hell-Dunkel voll ausspielender überragender Druckqualität,
Frische und, eben, plano Zustands!


Der Frühling. / Le Printems.
» Der Hasen werden viel, Zur Frühlings=Zeit gefangen, / Bevorab wan(n) sie sich, ins Saamen Feld vergangen: / Doch wan(n) mit höchster Wuth, die Hunde an ihn setzen, / So hat der Schirmer Sorg, daß sie ihn nicht Zerfetzen. «
Der Sommer. / L’Ete.
(darunter »No. VII.«, wie auch bei Schwarz)
» Im Som(m)er in der Feißt, wird offt der Hirsch gefällt, / Durch die par force Hund, die hiezu sind bestellt, / Und wan(n) er dann erlegt, daß er all viere streckt, / Dem Jäger der da müd, ein Pfeiffgen Tobac schmeckt. «
Wie hiesige Arbeit zutage förderte, basiert die Scenerie auf der Entwurfs-Zeichnung in schwarzer Kreide
» Ridinger selbst als Jäger.
Ein an einem grossen Baumstamm gelehnter Jäger auf seine Flinte gestützt. Neben ihm fünf (sic! siehe unten) grosse Jagdhunde «, von denen der mit den Vorderpfoten auf dem Hirsch stehende Leithund zu seinem Herrn aufschaut
als Pos. 84 der Schönen Sammlung von Handzeichnungen und Kupferstichen Joh. El. Ridinger’s aus dem Besitze eines bekanmten Sammlers 1890 bei Wawra in Wien mit Vorbesitz »Aus Director Böhm’s Sammlung« und Provenienz J. A. G. Weigel (1773-1846), Leipzig: »Ein an einen grossen Baumstamm gelehnter Jäger … (der Künstler selbst [sic !]) … Neben ihm vier [sic! s. u.] grosse Jagdhunde … Blos die Figur und ein Theil des Baumes mehr ausgezeichnet, das Uebrige Umriss« und solchermaßen gut und gern den fünften Hund übersehen lassend. Wahrscheinlich den an einem größeren anliegenden bescheideneren kleinen und zudem auch noch schwarzen unten links außen. So denn auch hier, doch ohne die Flinte als Stütze, eine dominant apart liegende Steinschloßbüchse als Hinweis darauf, daß mit ihr der Hirsch gestreckt worden ist. Komprimiert auf den Hirsch, den mit den Vorderpfoten auf selbigem stehenden und auf seinen nun außerhalb des Bildes bleibenden Herrn schauenden Leithund führt das Thema direkt zum berühmten 1742er Battenberger 28-Ender, welch Scenerie das Titelblatt der Wndersamsten Hirsche bestimmt. Dessen orig. Druck-Platte hier aufliegend.
Die neutralisierten Gesichtszüge des nicht standesgemäßen Sommer-Jägers Ridinger dürften unbeschadet der Verzahnung des Meisters mit der jagdberechtigten Klasse vorsorglich der Verbreitung als Grafik geschuldet sein. Deren Selbstbildnis-Vorlage wird Weigel 1830 im Rahmen des namentlich zeichnerischen Ridinger-Nachlasses erworben haben.


Der Herbst. / L’Automne.
» Weil zu der Reyher beitz der Herbst die beste Zeit, / Macht sich der Falconier auch fertig und bereit, / Und hält zu diesem End parat auf Zeit und Stund, / Die Stöber gleichwie auch Wind, Wasser Wachtel=Hund. «
Der Winter. / L’Hiver.
» Im Winter hat der Bär die grösseste Gefahr, / Dieweil zu solcher Zeit sein Peltz sehr fein von Haar, / Es stellt Ihm der Polac auf allen Seiten nach, / Doch dient die Englisch Dock am besten zu der Sach. «
Aus der Zeit der originären Löchlein-Erstheftung der gänzlich vernachlässigbare Staubrand dreier Außenkanten des Frühlings. Das Sommerblatt mit nach blatteinwärts abnehmender und optisch wenig auffälliger Knickfalte von 2-5 x 17 cm im rechten weißen Unterrand, anfänglich vorsorglich säurefrei hinterlegt. Ansonsten oben besagten perfekten Zustands.
Offer no. 16,313 | price on application
2 Blatt. Radierungen mit Kupferstich von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Bezeichnet: I. bzw. II. / Joh. El. Ridinger ad vivum del. 1749. / qz M. El. Ridinger Filio suo æri incisi,(.) 1777. und Untertext. 36,3 × 57,3-57,5 cm (14¼ × 22½-22⅝ in).
Thienemann + Schwarz 763-764; Weigel, Kunstlager-Catalog XXVIII/Ridinger (1857), 46A (Alte Abdrücke, vor B+C, Spätere auf ordinärem Papier bzw. Neue); Sammlung Schöller, Wien, 530: »Äußerst seltene Gegenstücke« (1921). – Blattformat 53-54 × 72,8-73 cm (20⅞-21¼ × 28⅝-28¾ in).
Ob ihrer beglückenden Leichtigkeit, dem geradezu spielerischen Geschehen in der Weite der offenen Landschaft der verführerischen Blätter geradezu ein
» Sesam , öffne dich «,
ein Blick ins Innerste des vom Mittelmaß gern so geflissen einseitig gesehenen Meisters. Siehe dessen hier aufliegenden 1765er Brief an Kunstpapst Wille in Paris.
Schlägt mit Pferdebesatz, Format und wohl 1740/44er Entstehung einen Bogen zum hier nachfolgenden Spazierritt von der Schule, dessen nur zurückgesetzte Anhöhe von Blatt I nunmehr den Mittelgrund hiesigen Blattes II dominiert. Und die beiden dortigen Reiher geben lemmingengleich schon die Flugrichtung vor. Hin zur Beize!
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2 Blatt. Radierungen mit Kupferstich von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Vor 1767. Bezeichnet: Joh. El. Ridinger inv:(.) del(ineav). et exc(ud). Aug. Vind. / Martin Elias Ridinger filius aeri incidit. 35,6 x 56 cm.
Thienemann + Schwarz 714-715; Weigel, Kunstlager-Catalog XXVIII/Ridinger (1857), 39A (Alte Abdrücke, auf Bütten/Linienpapier, vor B/C; Slg. Hamminger (!!) Helbing XXXV (1895), 1702 (Neudrucke !!); Ausstellungskatalog des Dt. Pferdemuseums Grafische Arbeiten der Pferdemaler 17.-19. Jh., 1996, Nr. 63 (nur das von hier auf WANGEN-Bütten bezogene, nur 3-3,5 cm breitrandige Blatt I).
Nicht in Bibliotheca Hippologica I. H. Anderhub (1963) und Slg. Henry A. Sarasin (1999), auch kein Exemplar auf den Ausstellungen zum 300ten Geburtstag der Jahre 1997-2003.
Benennung aller 17 bzw. 14 verbildlichten Lektionen — Zählend seit altersher zu den rarissima assoluta des Œuvre.
Blattformat 53,5 x 72,5 cm. – Blatt I mit nur wenig störender gewisser gleichmäßiger abklatschartiger breiter Papiertönung – linksseits 4-5,5 und oben 2-4,5 cm – wie Erstblättern noch ungebundener Bestände gern eigen. Dessen geglättete Mittelfalte hingegen nur rückseits wahrnehmbar. Beide Blätter oben rechts mit namentlich vorderseitig bei entsprechendem Licheinfall sichtbarer Eselsohr-Falte bis nahe weißem Plattenrand. Der jeweilige Ausriss von bis zu 1 x 1 bzw. 2 x 2 cm an den Falzstreifen unten links indes originärer Natur.
Offer no. 16,315 | price on application
2teil. Folge von 8 numer. Radierungen mit Kupferstich sowie je 1 einseits gestochenem bzw. gedrucktem Blatte mit Titel + Beschreibung. Augsburg, Selbstvlg., 1733. Variierend bezeichnet: Cum Priv. Sac. Cæs. Majest. / Joh. E. Ridinger inven. pinx. sculp. et excud. A. V. + Spurenbenennungen jeglichster Ausführlichkeit im 6 cm hohen Unterfeld, ab Bl. 5 als dem 2. Tl. in dt./franz. Bl. 5 zusätzl. mit 1733 datiert (Blumenbach/Thienemann irrig 1738). 61-62,8 x 45,5-47 cm. In bordeauxrot ausgeschlagener schwarzer Interims-Mappe mit drei Innenklappen nebst vier Schließbändern und Ldr.-Griff.
Thienemann + Schwarz 186-194; Weigel Abt. III (1836), 3840 (Capitalfolge, Alte Abdrücke) + XXVIII (1857), 16 A (Alte Abdrücke [Bütten/Linienpapier] von A-B/Neue Abdrücke); Schwerdt III, 137, c (Engelbrecht-Herzberg'sche Ausgabe mit geändertem Titel (Schwarz 186a) von ca. 1824 der Slg. Baillie-Grohman: Rare and imposing series); Ridinger-Ausstellungskatalog Augsburg 1967, 19-22 + Abb. 6 + 7 (irrtümlich Tl. 1 für das Ganze haltend !). – Jan Hendrik Niemeyer, Ridinger Erlebnisse 1698-2020, 2021, Seite 42 nebst Abbildungen.
» Im grössten Imperialformat.

Ohne Wiederrede Riedingers Meisterstück,
das er in seinen besten Jahren voll Feuer verfertigt hat «
(1781 Joh. Frdr. Blumenbach, »wesentlicher Begründer der Zoologie und Anthropologie«)
Titelblatt I nebst Blattbeschreibungen. – 1. Von dem edlen Hirschen (»Die Figuren bedeutend groß.«). – 2. Von dem wilden Schwein (»Eines der ausgezeichnetsten Blätter dieser ausgezeichneten Sammlung.«). – 3. Von dem Dam=Hirsch (»Die Scene in einem grossartigen Park …«). – 4. Von der Gäms (»Prächtige Felsmassen …«) – Titelblatt II nebst Blattbeschreibungen. – 5. Vom Bären (»›Zum Anbeissen‹, wenn es nicht eben Bären wären …« Zusammen mit dem Textblatt zu Tl. 2 als einziges der Bildkupfer mit dem Datum.). – 6. Von dem Fuchs (»Dies Blatt ist mein Liebling.«) – 7. Von dem Löwen (»Hier wieder eine schöne Felsenparthie …«). – 8. Von dem Rehe (»… in einem schönen Thierpark … Ein schöner Baum vermehrt die Reitze des Ganzen«).
» Schade, dass wir bereits am Ende dieser köstlichen Sammlung stehen. «
Die komplett in hiesigen mehr als sechs Jahrzehnten nur einmal vorgelegen hat. Vor bald dreißig Jahren als Zustands-Exemplar vor der Numerierung und getrüffelt mit überwiegend unbeschrieben gewesenen Probedrucken. Und aus Alexander’s Graf von Faber-Castell 1958 aufgelösten Ridinger-Sammlung sind für die Blätter 7 + 8 Ätzdrucke vor aller Schrift nebst eigenhändigen Korrekturen Ridinger's in Rötel bekannt. Hier denn nun im Standard-ERST-Zustand mit Rändern von seitlich ca. 3,5-5 + oben/unten 4,5-6,4 cm. Ergebend ein Blattformat von 72,5-73,5 × 54,2-55 cm (28½-29 × 21⅜-21⅝ in)!
Der weiße Rand des Ersttitels als oberstem Blatt leicht alterstonig und mit vorsorglich säurefrei verstärktem kleinen Eselsohr links unten, wie auch Bl. 5. Letzteres zudem mit noch durchs rechte Spurenfeld führendem nur ganz schwachem größeren. – Die acht Bildkupfer rückseits fast ausschlißlich nur ganz leicht und gänzlich nur schwach stockstippig und mit meist diagonaler (Teil-)Falte(n) wie folgt: 4 Blatt im oberen Bildfeld, 2 Bll. mit zusätzlich mittiger und 2 Bll. nur mit doppelt querer, bei eimem davon deren eine teils kräftiger. Dank Bilddichte und Druckkraft meist nur sehr, (sehr) bedingt auffällig. Und im Gesamtauftritt marginal bleibend. Bis hin zu
überragender Hell-Dunkel-Druckqualität als Herkommens-Selbstverständnis.
Offer no. 16,319 | price on application
Johann Elias Ridinger oder Franz Joseph Weiss (Bergatreute/Wttbg. 1699 – München 1770). Moses schlägt Wasser aus dem Felsen (2. Mose XVII, 6) oder Die Errettung der Kinder Israel vor dem Verdursten in der Wüste. Hinter Moses steht Aaron. Radierung mit Kupferstich von Leonhard Michael Steinberger (um 1713 Augsburg 1772). Bezeichnet: unten innerhalb des Bildes L. M. Steinberger sculpsit. / Ioh. Elias Ridinger excud. Aug. Vind. + Unter- und Kartuschen-Text. 47 × 70,7 cm (18½ × 27⅞ in). Blattformat 51,5x 74,3 cm, umfassend eine Breitrandigkeit von 1,7-2,3 cm rundum.
Thienemann-Stillfried (1876) + Schwarz (1910) 1380; Slg. Hamminger, Nr. 1870 (Sehr schönes und sehr seltenes Blatt, 1895! ). – Generell nicht bei Weigel, Kunstlager-Catalog, Abt. I-XXVIII (1838/57; ca. 23000 Blatt, darunter mehr als 1000 des Ridinger-Œuvre). – Neben der gänzlich übersehbaren Mittelfalte der alten Bindung eine geradezu unerwähnt bleiben dürfende weitere vertikale 7 cm linksseits derselben.
Die Prallheit geradezu unvorstellbaren Überlebens-Erlebnisses hier widergespiegelt in seinesgleichen kaum wiederbegegnendem
LEUCHTEND BRILLANTEM DRUCK LETZTER PEFEKTION —
KOSTBAR WIE WASSER IN DER WÜSTE.
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Aus schon bisherigem Bestand zudem ein nur sehr schönes Hell-Dunkel-Explr. auf WANGEN per
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Das brillante Blatt — Für adäquate Hände

in seiner nahezu unikaten Rarität
nach LeBrun’s sonnenköniglich nachgejagtem Öl
Fascination gebärende Stille pur
Consepulti sumus cum illo per Baptismum in mortem. Rom. VI. v. IV. Jesus’ von Pilatus autorisierte Abnahme vom Kreuz durch Joseph von Arimathæa als dem Initiator und einzigem mit Fußbekleidung (Gareau) und Nicodemus nebst drei Helfern.
Im Rahmen einer Altartafel, erfüllt von seinesgleichen suchendem Reichtum. Der in gleißendem Lichte nunmehr von Heiligenschein gekrönte Christus, umfangen von gleichermaßen strahlendem Tuch, indes die Dornenkrone nur noch seitwärts oberhalb der IESUS NAZARENUS REX JUDÆORUM Tafel ans Gestern erinnert, montiert auf dem das Karmeliter-Querholz, s. u., überragenden Senkrecht-Pfosten. Und innerhalb einer die Altar-Einfassung krönenden Muschel-Kartusche ET PLANGENTEUM QUASI UNIGENITUM, ET DOLEBUNT SUPER EUM, UT DOLERI SOLET IN MORTE PRIMOGENITI. ZACHARIA C. XIIV X.
Faszinierend die 5figurige Geschäftigkeit auf dem geradezu Geflecht von vier Leitern, das Schlenkern der Beine. Erwartender Gegenpol die incl. der schemenhaften Gestalt hinter den linken Leitern sechs Frauen am Boden. Zur Rechten mit gefalteten Händen Maria, ihr zur Linken in Empfängnisbereitschaft die Schwester, Maria Magdalena. Dominant als Bodenbesatz eine Schüssel mit aromatischen Kräutern gemäß jüdischem Bestattungsbrauch (Gareau nach Joh. XX,40). Neben dieser Hammer mit Nagelzieher + Zange.
Seitenrichtiger Kupferstich von Leonhard Michael Steinberger (um 1713 Augsburg 1772) nach Charles LeBrun (1619 Paris 1690) via des Kupferstichs von Benoit I Audran (Lyon 1661 – auf seinem Landgut L’Ouzouer bei Sens 1721). Bezeichnet: Ioh. Elias Ridinger excud. Aug. Vind. / L.M. Steinberger sculp., asonsten wie vor. 71 × 44,5 cm (28 × 17½ in).

Vorab: Jan Hendrik Niemeyer, Ridinger Erlebnisse 1698-2020, 2021, Seiten 223 per 1894 + 284 per Wiederlokalisierter Ridinger-LeBrun mit Fortsetzung S. 286. – Und
ad Ridinger: Nicht bei Thienemann nebst Nachträgen (1856, 1859, 1862, 1876); Schwarz (1910; mit »7 unbeschriebenen Kupferstichen und 126 unbeschriebenen Schabkunstblättern« namentlich der 1903 erworbenen Slg. Horn) + Wend, Ergänzungen zu den Oeuvreverzeichnissen der Druckgrafik / Deutschsprach. Schrifttum (1975).
Einziges hier nachweisbares Markt-/Sammlungs-Exemplar
per 23. März 1882 bei Boerner, weitergegeben an Theodor Heinrich Reich auf Rittergut Biehla, seit dessen 1894er Sammlungs-Auflösung es nicht mehr nachweisbar ist. Hiesige bisherige Annahme seines 1895er Eingangs in die Accademia Nazionale dei Lincei beruhte auf der Zeitgleichheit 1894/95. In letzterem Jahre der Fondo Corsini/Barberini aufs heutige CalcoGRAFICA/Istituto Nazionale della Grafica überging und mit ihm per Inv.-Nr. FC116595/vol. 57N11 besagte Kreuz-Abnahme, denkbar einst zeitgleich erworben durch Kardinal Neri Maria Corsini (1685-1770), dem Neffen Papst Clemens XII. (Lorenzo Corsini). Deren Blattformat mit seinen lediglich 71,2 x 45,2 cm weit hinter hiesigen 81,2 x 53,5 cm zurückbleibt. Zustandsmäßig dito.
ad Steinberger: Nagler, Künstler-Lexicon, XVII (1847), 278: Sein Hauptblatt ist folgendes: Die Kreuzabnehmung, nach C. le Brun und dem Stiche von B. Audran …; als Pendant ebenso Christus am Kreuze; Thieme-Becker XXXI (1937), 550: Kreuzabnahme nach Lebrun-Audran.
ad LeBrun: Michel Gareau, Charles LeBrun, First Painter to King Louis XIV, 1992, Seiten 80 + 152 f. nebst 2 farb. Komplett- + Detailabb. des Öls in Rennes; Thieme-Becker XXII (1928), 510 f. mit vier der Kreuzigungs-Öle, noch ohne die Kreuzigungsabnahme. Letztere erst 1937 per Steinberger, s. o.
ad Audran: Nagler, Künstler-Lexicon, I (1835), 193: Geschätzte Blätter sind ferner: … Die Kreuzabnehmung, nach Le Brun; gr. fol. … Nachdem unter den vorzüglichsten Blättern schon Christus am Kreuze, nach Le Brun, figurierte. Wie von Steinberger als Pendant zu Obigem gleichfalls nachgestochen (siehe 16.318).
» Le Brun, der an den italienischen Meistern geschult war, hinterließ ein Werk, das für die folgenden Generationen französischer höfischer Kunst in seiner Stringenz und gravitätischen Würde immer wieder beispielhaft war. Gerade mit der zunehmenden Verspieltheit des Dekors im 18. Jahrhundert besann sich die Kunstdebatte der Zeit zurück auf das Grand siècle [und dessen grand peintre], dessen Kunstproduktion als die wahre französische Kunst idealisiert und als zu erstrebendes Gegenstück zum Ornamentenschwulst begriffen wurde« (dt. Wikip. 12. 9. 2022).
» (Dieses Gemälde ist eines der feinsten Beispiele für LeBrun’s Nutzung der Perspektive. Obgleich die Ebenen sehr eng beieinander liegen, entwickelt er ein bemerkenswertes perspektivisches Gespür für jede Gestalt. Man braucht nur auf die Füße auf den Sprossen der Leitern zu blicken, um LeBrun’s Könnerschaft als Zeichner zu würdigen.
» Die Winkel und die Perspektive sind mit bemerkenswerter Leichtigkeit ausgeführt. Beachtlich auch das komplizierte Spiel der Schatten sowohl auf den nackten Füßen als auch auf der Draperie. Auch wenn LeBrun kein Schüler der Rubens’schen Farbenschule war, so ist seine Palete keineswegs grau.
Das denn auch strahlende Bild muß bei Hofe sehr bewundert worden sein,
denn LeBrun’s Feind [Kanzler] Louvois verwehrte [per Kauf für Ludwig XIV.] dessen Überstellung an die Karmeliter [als Auftraggeber, s. u.] und stattdessen schmückte es den Altar der Kapelle von Versailles [ab 1684, anschließend bis 1802 die Kgl. Sammlungen, dann bis heute die Musée des beaux arts in Rennes]. Die für den Maréchal [?] Créqui, die Jacobiner der rue Saint Honoré [Dominikaner-Kloster] und etliche Kirchen ausgeführten Kopien sprechen für den Erfolg des Bildes« (Gareau, op. cit., S. 152).
Auftraggeber zu Gunsten der Lyoner Karmeliter-Nonnen war Maréchal Nicolas de Neufville, Marquis, seit 1663 Herzog, de Villeroy, Gouverneur von Lyon. An diese ging denn eine von LeBrun gefertigte identische Zweitversion. Karmeliter-wappenspezifisch, indem der Kreuzpfosten konventionell über dessen Querholz hinausführt (Gareau). Und erst an des ersteren Spitze denn auch die schon eingangs beschriebene I.N.R.I.-Tafel.
Ganz vorzüglicher Druck perfekten Hell-Dunkels des Steinberger/Ridinger-Kupfers.
Mittelfalte mit dem Falzstreifen-Rest der desolat gewordenen alten Bindung. – Je 1 kleines Eck- bzw. schmales Hochkant-Eselsohr sowie zwei 1 cm kleine Einrisse linksseits säurefrei hinterlegt. Fast ausschließlich an der Einfassungs-Schraffur 3 dickstecknadelkopfkleine und ca. 3 stippenkleine Druckausfälle.
Offer no. 16,310 | price on application
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[und gehört] das gestochene, radierte und geschabte Werk Ridingers [zu] den großen graphischen Œuvre des 18. Jh. Wie Piranesi sich an die antiquarisch interessierten, Hogarth an die bürgerliche Vernunft mit ihren [gleichfalls] durch gestochene Erklärungen ergänzten Werken wandte, hatte Ridinger zweifellos das Interesse der Höfe und der Aristokratie auf seiner Seite« (1991er Ausstellungskatalog der Hamburger Kunsthalle). — Obige Abbildung von Th. 56 Wolf Stubbe’s (1966) »eindrucksvolle[s] Zeugnis für Ridingers reife Stecherkunst«.
Vierteilige Folge von 16 Blatt in Radierung mit Kupferstich. (1756.) Bezeichnet: Joh. El. Ridinger del. [inv.] sculps. [sc.] et excud. Aug. Vind. nebst generellem Untertext von Blattitel + prägnantem Lehrtext sowie oben mittig für die vier Teile-Erstblätter Der Par Force Jagt 1ter bis 3ter Theil bzw. 4ter und lezter Theil. Ca. 31-31,5 × 47,5-48,5 cm (12¼-12⅜ × 18¾-19⅛ in ). In bordeauxrot ausgeschlagener schwarzer Interims-Mappe mit drei Innenklappen nebst vier Schließbändern und Ldr.-Griff. Blattformat ca. 50,5-51,5 x 69-72 cm = Randbreiten ca. 9-13 cm.
Thienemann + Schwarz 49-64; Kunst-Catalog Weigel 16545 (»alte jetzt nur selten vorkommende Abdrücke«, 1847!); Schwerdt III (1928), 134 (»A fine set, of historical value, which is much sought after«). Und Thiébaud (1934) 783:
» Une des plus belles suites de Ridinger «.
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Die Hl. Maria Magdalena / Maria aus Magdala am See Genezareth halbfigurig im Habit der »haarummantelten Büßerin« mit konventionellem †-Kreuz des Karmeliter-Wappens, Totenschädel und Buch, aufblickend, wo von ein Putten-Paar nach unten grüßt. In reichst eingefaßtem Oval mit Untertext
SUSTINUI, QUI SIMUL CONTRISTARETUR, ET NON FUIT.
PSALM LXVIII.,
indes der jeweils 5zeil. Text NON EGENT, / QUI SANI / ST MEDICO … der Buch-Doppelseite aus Luc. 5. Kupferstich von Ridinger’s Stiefsohn Johann Gottfried Seuter (Augsburg 1717 – 1800) nach Francesco Solimena (Canale di Serino, Prov. Avellino, 1657 – Barra, Prov. Neapel, 1747). Bezeichnet: Ioh. El. Ridinger excudit Aug. Vind. / Iohan(n) Gottfrid Seuter sculpsit., ansonsten wie vor. 71,3 × 47,2 cm (28⅛ × 18⅝ in).
Nicht bei Thienemann + Schwarz. – Nagler, Künstler-Lex., Seuter, XVI (1846), SS. 311-314, Nr. 19 als Die Madonna mit dem Buche auf Wolken, halbe Figur … s(ehr). gr(oß). fol(io). + per Solimena XVII, SS. 5-10 als Die heil. Jungfrau mit dem Buche, halbe Figur. Gest. von J. G. Seiter [sic!] in grösstem Formate.
Prächtiger Druck absoluter Frische + 78,5 x 53,3 cm Blattgröße,
bedeutend 3,2-3,8 cm Breitrandigkeit rundum. Mit typograph. WANGEN-Wz. nebst Gegenmarke.
Die in ihrer hier vollkommenen Haarummantelung sehr feine Memorabilie
der in ihrer Doppeldeutung als Sünderin/Büßerin und Auferstehungs-Erstzeugin vielleicht interessantesten Frau um Jesus, in der Kunst ein ziemliches Muß für Darstellungen von Kreuzigung und Kreuzabnahme, für beide siehe hiesige nach LeBrun. Deren bisheriger lediglicher Gedenktag des 22. Juli erst jüngst mit päpstlichem 2016er Dekret
» in den Rang eines Festes im Calendarium Romanum Generale erhoben (wurde) … liturgisch gleichgestellt den Aposteln … (wie) sie schon in der Alten Kirche als Apostelgleiche verehrt [worden war.:] Im 3. Jahrhundert begründete Hippolyt von Rom die ehrenvolle Bezeichnung Apostola apostolorum – Apostelin der Apostel, die von den Theologen Hrabanus Maurus und Thomas von Aquin aufgegriffen wurde … Im liturgischen Kalender der katholischen Kirche von 1969 wird [gleichwohl klarstellend] festgehalten, dass sich das Fest der hl. M. M. am 22. Juli auf jene Person bezieht, der Jesus nach seiner Auferstehung erschienen ist und nicht um die Schwester der heiligen Martha oder um die Sünderin, die Jesus die Füße wusch [und küßte] …
[Abstandnahme also von »Durch die Interpretation der Kirchenväter (Ambrosius, Gregor I.) wurde die biblische M. M. sowohl mit der Maria von Bethanien im Hause des Lazarus als auch mit der namenlosen Sünderin (Luk. 7,37-50) gleichgesetzt, die beim Mahl des Pharisäers Simon Jesus die Füße salbt« {Brigitte Riese, Seemann’s Lexikon der Ikonografie, 2007, Seite 279}.]
» Bei Kreuzesdarstellungen ist Maria Magdalena seit dem 15. Jahrhundert oft als eine sehr emotionale Frau dargestellt, die ihrer Verzweiflung offen Ausdruck gibt … im Gegensatz zu dem ruhigeren, gefassteren Schmerz oder der Ohnmacht der Mutter Maria. Magdalena ist dabei auch oft an einer relativ kostbaren Kleidung, nicht selten in recht fröhlichen Farben (Gelb [so auch in LeBrun’s Kreuzabnahme in Rennes], Rot), zu erkennen, während die Mutter Maria dabei normalerweise in zurückhaltendes Blau oder Dunkelblau [dito bei LeBrun] gekleidet ist …
» Die Heilige ist Schutzpatronin der Frauen, der Verführten, der reuigen Sünderinnen, der Schüler, Studenten und Gefangenen sowie der Winzer, Weinhändler, Handschuhmacher, Friseure und Parfümeure … Sie wird gegen Gewitter, Ungeziefer und Augenleiden angerufen « (dt. Wikip., ggf. nur tlw. per 22. 12. 22).
Hier denn nach dem ob seines dekorativ-feinen, ganz persönlichen Stils seinerseits interessanten Francesco Solimena, Malers und Architekten, gen. l’Abate Ciccio, Sohn des Angelo als seines ersten Lehrers, als Maler und Architekt gefolgt vom Neffen und Schüler Orazio.
» Er wurde ein reicher Mann, der Paläste, Landhäuser u. eine Baronie besaß, dabei aber bescheiden lebte u. bis in die letzten Jahre seines langen Lebens tätig war. Seine Werke wurden von geistlichen Orden … « (siehe oben; Thieme-Becker XXXI, SS. 243-246). Frankreichs grand peintre du grand siècle, Charles LeBrun, läßt grüßen. Und mit ihnen Johann Elias.
gewährte. Anstehendes letzteres en famille gestochen. Vom Stiefsohn Seuter. Dessen jahrelanges Italien-vor-Ort nachholte, was dem Freunde seines jung verstorbenen Vaters verwehrt geblieben war.
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dank der zu Gunsten reichsten Geschehens klein gehaltenen Figurierung. Die dieser dritten der fünf (neben den drei hiesigen aufliegend auch die 1760/61er sogenannte Kleine Reitschule, Th. 646-707+1301) Ridinger’schen Schulen ihren einzigartigen Reiz verleiht. Als erst postum herausgegeben zusätzlich erhöht durch ihren Rang
als ein absolutes Rarissimum im Werke des Meisters.
Die große Reitschule in Groß-Quer-Imperial. Reiche Schul-Szenerien nebst Erläuterungen im Unterrand. Folge von 6 unnum. Blatt. Radierungen mit Kupferstich von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Bezeichnet: à Joh: El: Ridinger inv: et del: Aug: Vindel: 1744 (4x, undatiert Bll. 3/4). / qz. Mart: El: Ridinger Filio suo aeri incisi. 1774 (Bll. 1/2) bzw. 1776 (Bll. 5/6) nebst dt. Lektions-Untertext. 37- 37,5 × 62,6-63 cm / Blattformat 45,1-51,1 × 70-71 cm. Bordeauxrot ausgeschlagene schwarze Interims-Mappe mit drei Innenklappen nebst vier Schließbändern und Ldr.-Griff.
Thienemann + Schwarz 708-713. – Weigel (!), Kunstlager-Catalog, Abt. XXVIII (1857 !), 38 (nur Neue Abdrücke !!); Helbing, (Ridinger-)Kat. XXXIV (1900 !), Nr. 1253 (nur spätere Abdrücke und bis an den Plattenrand beschnitten).
Hippologische Kostbarkeit sui generis, deren 1958er Faber-Castell-Exemplar wertmäßig den 101blätt. Wundersamsten gleichgestellt war.
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Radierung mit Kupferstich. Bezeichnet: Cum Priv. Sac. Cæs. Maj. / Johann Elias Ridinger inven. fecit et excud. Aug. Vindel., ansonsten wie Abb. 53,7 × 74,7 cm (21⅛ × 29⅜ in).
Blattformat 54,7 x 81,7 cm bei seitl. Rändern von 3,1-3,8 cm samt originalem Büttenrand + oben 0,5 cm um den 1 cm breiten weißen Plattenrand, unten indes bei optisch sichtbarem Abstand zur Schrift fast gänzlich auf Plattenkante geschnitten. Mittelfalte auf rückseit. Binde-Falzrest. Auf 14 cm links von dieser vier weitere vertikale. Und zwei 21 bzw. 24 cm vom linken Rand ins Bild führende diagonale. Sämtlichs nur je nach Blickwinkel/Lichteinfall mehr oder weniger schwach bemerkbar, gänzlich überspielt im Grunde von Bilddichte und Druckglanz. Kleines Eselsohr links unten, oben rechts schmales Längsohr auf 5 cm u. kleiner Bildeinriß, vorsorglich hinterlegt.
Thienemann + Schwarz 67; Weigel [!!], Kunstcatalog, XXVIII/Ridinger (1857 [!!]), 6 (Neue Abdrücke [!!]); Ridinger-Katalog Helbing XXXIV (1900), 158 (Bis an den Plattenrand beschnitten. Unbedeutend ausgebessert.).
Die wahrhaft fürstlichen Imperialen entpuppt als Arbeiten eines erst Enddreißigers!
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Und als Pendants Hirschblatt (16.320) + nachfolgenden Schweinsblattes (16.321) per
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Radierung mit Kupferstich wie vor, doch oben bei teils noch minimalstem Rändchen dito auf Plattenkante geschnitten; unten wieder ziemlich ganz auf dieser bei optisch wiederum sichtbarem Abstand zur Schrift, knapp nur zum linken selbständigen Privilegvermerk. – Blattformat 54,4 × 81,7 cm. – Mittelfalte bei rückseitigem Binde-Falzrest, 3 cm links von dieser eine nur im oberen Laubwerk und unten unterhalb der Sau-Scenerie bemerkbare ziemlich geglättete zweite. Und nur teilweise nochmals 9,5 cm weiter auf Höhe der linken Hand des Fürsten eine unerwähnt bleiben dürfende dritte. – Linksseits auf 24 cm minimal unsauber und rechts mit minimalstem Randeinriß sowie kleinem Eselsohr außen und auf 5 cm leicht angeknickter Plattenkante wie vorsorglich säurefrei hinterlegt.
Thienemann + Schwarz 68; Weigel [!!], Kunstcatalog, XXVIII/Ridinger (1857 [!!]), 6 (Neue Abdrücke [!!]);Ridinger-Katalog Helbing XXXIV (1900), 158 (Bis an den Plattenrand beschnitten. Unbedeutend ausgebessert.).
» …so daß man dies Meisterstück nicht genug bewundern kann « (Th.)
Und ob der leuchtend-brillanten Druckqualität noch obendrein!
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… oder die Schöpfung und der Sündenfall des ersten Menschenpaares. 12. Blatt. Radierung/Kupferstich. Nicht vor Ende 1740er, kaum vor 1765, doch nicht nach 1766. 38,5-40,2 × 53-54,9 cm. – Blattformat 52 x 73 cm. In bordeauxrot ausgeschlagener schwarzer Interims-Mappe mit drei Innenklappen nebst vier Schließbändern und Ldr.-Griff.
Thienemann + Schwarz (Abb. I, S. 106) 807-818; Biedermann, Meisterzeichnungen des dt. Barock, 1987, 163 mit 3 Abb.; KUNSTREICH, Erwerbungen (der originalen Kupfer-Druck-Platten) der Kunstsammlungen Augsburg 1990-2000, 102, SS. 198-201 mit 8 Abb. — Blatt 1-7 mit 10 cm (4 in) vom linken Bildrand, und damit nur noch Marginales berührend, verlaufende Vertikalfalte, hälftig schon ziemlich geglättet und letztlich eher vernachlässigbar als unschön. – Ohne Mittelfalte gebunden gewesen, deuten die Rückseiten eine solch frühere im weißen Rand teils noch an.
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In manus tuas commendo Spiritum meum. Psalm. 31. V. 6. Vor Teil-Silhouette Jerusalems in gleißendem Lichte an liberalerem T-förmigen Kreuz der dem Tode nahe Jesus, aufblickend nach links. Am Boden als Paradies-Symbole der Adam-Kopf und die ob ihres Zerquetschtwerdens durch Christi’s Grabesstein schmerzhaft gegen den Apfel zischelnde Schlange. Zwischen diesen und dem Grabesstein aus einer steinernen Umhüllung herausdrängendes Inneres analog wohl der nach Joh. XX,40 jüdischem Bestattungsbrauch dienenden würzigen Kräuter. So Gareau zu LeBrun’s obiger Kreuz-Abnahme. Montiert mit ihrem letzten Drittel auf das Querholz die IESUS NAZARENUS IUDÆORUM-Schrifttafel als hebräisch-griechisch-latein. Zweizeiler.
Kupferstich von Leonhard Michael Steinberger (um 1713 Augsburg 1772) nach Charles LeBrun (1619 Paris 1690) via des Kupferstichs von Benoit I Audran (Lyon 1661 – auf seinem Landgut L’Ouzouer bei Sens 1721). Bezeichnet: Iohan(n) Elias Ridinger excud. Aug. Vind. / L. M. Steinberger scul (sic!)., asonsten wie vor. 71,3 × 47 cm (28⅛ × 18½ in).
ad Ridinger: Thienemann + Schwarz 914 (beschnitten, da offenbar ohne die Textzeile).
ad LeBrun: Michel Gareau, Charles LeBrun, First Painter to King Louis XIV, 1992, SS. 148-151 nebst 2 Farbabb. der beizuziehenden Öle in Paris + Moskau; Thieme-Becker XXII (1928), 510 f. mit vier der Kreuzigungs-Öle, noch ohne die Kreuzabnahme. Letztere erst 1937 per Steinberger.
ad Audran: Nagler, Künstler-Lexicon, I (1835), 193: »Zu seinen vorzüglichsten Blättern gehören … Christus am Kreuze, nach Le Brun«, bevor unter »Geschätzte Blätter sind ferner: … Die Kreuzabnehmung« nach demselben figuriert, siehe oben. — Welcher LeBrun-Vorlage sich Audran/Steinberger bedienten, muß derzeit hier dahingestellt bleiben. Gesichert begegnen wir ihr immerhin als einer
seitenrichtigen authentischen puren Kreuzigungs-Wiederholung mit dem T-Kreuz aus
Der Gekreuzigte mit den Engeln des Louvre
von ca. 1660/61. Das bei leicht geänderter Beinhaltung seinerseits bis hin zu des letzteren T-Form identisch ist mit dem bereits 1637er Christus am Kreuz, angekauft von Katharina der Großen (Stettin 1729 – Petersburg 1796, reg. seit 1762), heute im Puschkin-Museum Moskau. Siehe Gareau, op. cit., Farbtafel S. 151.
» 1660 von Mazarin bei Hofe eingeführt, malt (LeBrun) für die Königinmutter [Anna von Österreich, Infantin von Spanien, Valladolid 1601 – Paris 1666] einen Kruzifixus mit Engeln, für den König [Ludwig XIV., Schloss Saint-Germain-en-Laye 1638 – Versailles 1715]: Alexander d. Gr. u. d. Witwe des Darius ([Gareau: 1660/61]; Louvre; ebda. 4 große dems. Zyklus angehörende, zwischen 1662/68 [recte ab 1660/61?] entstandene Bilder) « (Thieme-Becker, s. o.).
» ([Die Königinmutter] besuchte zu innerer Einkehr oft das Karmeliter-Kloster in der rue St. JACQUES, wo verschiedene von LeBrun geschaffene Werke zu sehen waren. Als die Königin die Bilder sah, war sie überrascht. Sie schickte nach dem Künstler und fragte ihn, ob er einen Traum, den sie gehabt habe, in welchem Jesus Christus am Kreuz, nahe dem Tode umgeben von anbetenden Engeln, einige auf dem Boden knieend, einige fliegend, am Fuß des Kreuzes die Krone Frankreichs, dargestellt sei, auf Leinwand übertragen könne. ›Und Monsieur LeBrun durchdrang die andächtigen Gedanken der Königin so gut, daß sie, als sie das Bild sah, bestätigte, daß es dem gliche, was sie in ihrem Traum gesehen habe‹). «
Bei solchem Hineindenken hätte der mitspielende Karmeliter-Aspekt allerdings des konventionellen †-förmigen statt des von LeBrun gern benutzten liberaleren T-Kreuzes bedurft. Bei obiger Kreuzabnahme für die Karmeliterinnen in Lyon hat er solches nicht übersehen. Christi’s in besagten drei Bildern Aufblicken als weniger die Regel sei im übrigen eigens vermerkt. Wie denn auch die bewußt eingesetzten Paradies-Symbole Adam-Kopf, Schlange und Apfel von Belang sind. Denn
» Der Sündenfall (1. Mos. 3) – ursprünglich positiv gedeutet als Gewinn gottgleicher Entscheidungs- und Meinungsfreiheit – wird durch Paulus zur Erbsünde umgedeutet (Röm. 5). Er begründet auch die Verbindung zwischen A[dam]. und Christus (1. Kor. 15):
Christus ist der neue A[dam]., der das ewige Leben zurückbringt …

A[dam]. erhebt sich unter dem Gekreuzigten aus dem Grabe
(Triumphkreuze in Halberstadt, um 1220, und Wechselburg, um 1230). Seit dem 13. Jh. erscheint der Totenschädel A. unter dem Kreuz als Gegenüberstellung mit dem vor der Verwesung bewahrten Leib Christi … «
Blattformat 81 × 54,6 cm (31⅞ × 21½ in) bei oben/unten 4,8-5 + seitlich 3,7-4 cm Breitrandigkeit. – Mittelfalte mit Falzstreifen-Rest.
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Und als Pendants
vorstehende Kreuzigung und die obige Kreuzabnahme
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