lüder h. niemeyer - jahrzehntelang unverwechselbar

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Ridinger, Neue Reit Schul (1734)
Johann Elias Ridinger, Neue Reit Schul (1734) ►

Hippologica

17. – 20. Jahrhundert

Pferde – Pferderennen – Jagdreiten – Pferdekutschen

Alfred Jean-Marie Paris (Tarbes, Hautes-Pyrénées, 1848/49 – Paris/Fontaine-Bonneleau, Oise, 1908). Nice. Je zwei Herren und Trainer im Gespräch am Rande des Rennplatzes. Hinter den beiden Gruppen ein von dem Jockey vorgeführtes Pferd sowie reiche Staffage. Aquarellierte Federzeichnung. Hs. ligiert monogrammiert und datiert: AP 12.4.79, bezeichnet wie oben, oben rechts numeriert „IV“. 210 x 281 mm.

Atmosphärisch sehr reizvolle Arbeit, geschaffen vermutlich als Illustrationsvorlage. – Auf festem Papier. – Vier- und Zweizeiler im Unterrand. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.275 | EUR 445. | export price EUR 423. (c. US$ 455.) + Versand

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Das Pferd. Teils gefleckter rotbrauner Hengst stehend nach links. Kolor. Radierung mit Kupferstich. Bezeichnet: EQVVS. / Das Pferd. / Le Cheval. / Familia I. Einhufige. / Joh. El. Ridinger sculps. et exc. Aug. Vind. 30,6 x 20,5 cm.

Thienemann + Schwarz 975. – IM RIDINGER’SCHEN ORIGINAL-KOLORIT des seit 1754 entstandenen und nicht vor 1773 endgültig postum abgeschlossenen, unnumerierten Kolorierten Thier-Reichs („Vollständige Exemplare sind fast unauffindbar“, so Weigel, Kunstkat., Abt. XXVIII, Ridinger-App. 63a als lediglich 120blätt. Torso, 1857 ! , doch auch nur schon Einzelblätter nur sehr selten am Markt, bei niemeyer’s derzeit gleichwohl das eine wie die andern). – Eine entgegen Ankündigung unkoloriert gebliebene Zweitausgabe von den nunmehr unter Fortfall selbst von Tieren verkürzten und ohne die Ridinger-Signatur anders betitelten, jedoch numerierten Platten erschien 1824/25 bei Engelbrecht/Herzberg in Augsburg.

„ In einem Stalle von 50. Stutten müssen vier Personen zur Reinigung und zur Hülfleistung seyn. Der Gestüttmeister soll seine Wohnung zwischen diesem und dem Bescheler Stall haben, damit er überall geschwind zu Hülfe kommen könne … Die Mutter=Stutten müssen (wie schon die Beschäler) nicht weniger von guter gesunder Complexion und ohne einige Erbmängel seyn, daher ich auch nicht rathe, daß man türkische Hengste oder Stutten, insonderheit bey Aufrichtung und bey dem Anfange eines Gestüttes gebrauche, weil ich sie zur Pferdezucht nie für gut befunden habe, sondern sich lieber der Spanischen, Wälschen oder wahrer Dänischen Stutten bediene “

(Ridingers Söhne im Textvorspann zu Tl. I, SS. 9 ff., in Kopie beiliegend).

Mit Wz. Straßburger Lilie über Wappen + C & I Honig (Typ Heawood 64/Churchill 428) als jener festen holländischen Papier-Qualität, wie sie Ridinger entsprechend seiner Vorrede zu den Hauptfarben der Pferde

„wegen der feinen Illumination“ für die kolorierten Werke

verwandte, „weil es hiezu das anständigste und beste ist“. – Dreiseits 2-3 cm, unten 5,1 cm breitrandig. – Alt hinterlegter 13 cm langer Riß sichtbar oberhalb des Pferdes innert Laubwerks bzw. weißen Platten-/Papierrandfeldes und außerhalb des eigentlichen Bildes auch sonst leicht altersspurig. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.936 | EUR 270. | export price EUR 257. (c. US$ 276.) + Versand

» Mit Beyhülfe eines in der Reitkunst sehr geschickten
und erfahrnen Freundes … nach der Natur gezeichnet «

Ridinger, Johann Elias. Vorstellung und Beschreibung derer Schul und Campagne Pferden In was vor gelegenheiten solche können gebraucht werden. – Anmerkungen von dem Carousel. / Representation et Description de toutes les leçons de Chevaux de Manege et de la Campagne … 2 Teile in 1 Band. Augsburg, Selbstverlag, 1760(-61). Klein-Folio (30 × 21,5 cm [11¾ × 8½ in]). Gestochener Titel, 35, 1 SS.; 8 SS. Mit großer Titelvignette Ad Pugnam Ludumque paratus. / Zu Kampf + Spiel gerecht, mehreren Holzschnitt-Vignetten + -Bordüren sowie

62 Kupfertafeln

(ca. 19-20 × 14-16 cm [7½-7⅞ × 5½-6¼ in] bzw., Carousel-Plan, 27,7 × 15,7 [10⅞ × 6⅛ in]). Goldgepr. bordeauxroter Rindldr.-Bd. mit 4 Zier-Bünden, 2 Rückenschildern sowie farbig marmor. Spiegel/Vorsatz in adäquatem Hldr.-Schuber mit farb. marmor. Deckelbezügen. Zeitgenöss. nachgedunkelter Rotschnitt.

Thienemann + Schwarz 646-707 + 1301 nebst Schwarz I, Taf. XXI. – Weigel Abt. XXVIII (1857), 36 A (Alte Abdrücke) + 37 A (Erste Abdrücke mit dem Plane des Caroussel), jeweils von A-B (Neue Abdrücke … ohne den Plan); Schlesische Rid.-Slg. bei Boerner XXXIX, 1906-1908 ( nur drei Torsi, davon zwei in lediglich neuen Abdrücken, 1885 ! ); Slg. Coppenrath (1889) 1561 (ohne die Caroussel-Suite) + 1562 (ohne Titel, Text + Plankupfer) bzw. (1890) 2000 (ohne Titel + Caroussel-Suite, mängelbehaftet); Slg. Reich auf Biehla bei Boerner LV, 145 ( … dieses geschätzten Werkes. Selten. 1894! ); Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger (Helbing XXXIV, 1900), 1252.

Ridinger’s bewunderungswürdige , umfangreichste Schule

in ihrer ersten Ausgabe in absolut vollständiger Verfassung

bis hin zum 16. Kupfer des Caroussels, dem Plan, dessen Fehlen für Weigel (1857) Merkmal neuerer Ausgabe. Entsprechend Thienemann (1856):

» Die Hinweglassung dieser Tafel (welche eine schematische Darstellung der sämmtlichen Caroussel-Kunststücke in Linien, kleinen Figuren, Buchstaben etc. enthält) … ist sehr störend, da man ohne sie die beigefügte Erklärung ja gar nicht versteht. «

Er fand sie »In einem ganz alten, sehr schön erhaltenen Exemplar … aus England« , dem auch die SS. 1-4 des Carrousels beigebunden waren, die dem ihm zunächst vorgelegenen Exemplar, s. S. 136, gleichfalls ebenso fehlten, wie die ihm ebenfalls erst mittels besagten englischen Exemplars bekanntgewordenen SS. 17-35 der Reitschule selbst (s. S. 295), nämlich dem »Schreiben eines sehr wohlerfahrnen Bereuters …«

Das alles in anstehendem Exemplar einschränkungslos enthalten. Mit Ausnahme des nur von Schwarz erwähnten »3zeilige(n) französische(n) Avis (a)uf der nicht paginierten [und ansonsten auch bei ihm freien] S. 36« des Textvorspanns zum Hauptteil. – Titel + Texte durchgängig in dt.-franz. Paralleltext.

Die vielfach in schöner Umgebungsstaffage angesiedelten Kupfer von 1-46 + unter Beiseitelassung des Plankupfers von 1-15 numeriert, davon das jeweils erste der beiden Teile voll bezeichnet mit Joh. El. Ridinger inv. del. sc. et excud. A. V., die übrigen mit dem Monogramm J. E. R.

Einband/Schuber brandfrisch, der Text von nahezu tadelloser Frische. Die Kupfer oben ca. 4-4,5 (1⅝-1¾), unten ca. 5 (2) und an den Seiten innen ca. 2-2,5 (¾-1) und außen ca. 3,5 cm (1⅜ in) breitrandig. – Der gestochene Titel leicht gebräunt und auch sonst etwas stockstippig und altersscheinig. Die Kupfer namentlich des 1. Teils meist ein wenig bis etwas mehr randstockig/stippig, nur vereinzelte gleichmäßig gesamthaft stärker. 14 zudem an der breiten Unterrandkante mit schwachem Wasserrand, 13 cm (5⅛ in) längs und max. 2,5 cm (1 in) hochwärts. – Der Caroussel-Plan oben teils auf Plattenkante geschnitten bzw. mit nur feinstem Rändchen, doch immer mit dem schmalem weißen Plattenrand selbst.

Ansonsten gänzlich unversehrt und solchermaßen auch im Buchblock als Ganzes letztlich und druckmäßig ohnehin sehr schönes Exemplar eines der »letzten noch von (Ridinger) selbst allein angefertigten« Werke, wie, soweit ihm bekannt sei, auch

»noch kein Werk von dieser Art

herausgekommen (sei) … Man könnte also (dasselbe) … in Ansehung seiner Entwürfe

eines der ausführlichsten

nennen, da mir noch kein Schriftsteller bekannt worden, der so besonders davon gehandelt hat.«

Angebots-Nr. 16.306
Rein-und-wieder-Raus-Preis | EUR 9985. | export price EUR 9486. (c. US$ 10198.) + Versand

» Ein verwundernd schön Ansehen «

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Diser besonders rare Tyger, dessen rothe Farbe am Kopf, Halß, Ober Schenklen und unter Leib nicht zu beschreiben, die dunckle als liechte meist aber schwarze Flecken, so meistens mit einer Verbremung noch geziert, gaben ihm ein verwundernd schön Ansehen, Schweif, Mähn auch unter Schenckel waren gantz schwarz, und hatt solches der berühmte H. von Hamilton nach dem Leben in Wien gemahlt, welche Mahlerey Pl. Tit. Herr Baron von Thurn noch besitzen. Bewegt breit nach links, den geneigten Kopf dem Betrachter zugewandt. Linksseits zurückgesetzt je ein stehendes und lagerndes Pferd sowie Gutshof-Komplex mit Turm. Radierung mit Kupferstich von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Bezeichnet: 92. / Joh. El. Ridinger exc. Aug. Vind. / Mart. El. Ridinger sculps. A.V., ansonsten wie vor. 34 × 25,3 cm (13⅜ × 10 in). – Thienemann 334:

» Ein schönes Pferd mit Schwanenhals , dessen Farben Ridinger näher angiebt. «

Schwarz 334. – Blatt 92 der Vorstellung der Wundersamsten Hirsche und anderer Thiere (»Die sechs Pferde, welche in dieser Sammlung enthalten sind, wurden später auch gesondert verkauft«, Th.) in seitlich 3,5-4,3 und oben/unten 6,6-7,3 cm breitrandigem möglicherweise postumen Abdruck des 4. V. des 18. Jhdts. auf wolkigem Bütten.

Hs. Nummerung 93 in Bister rechts außen der oberen Blattkante. – Die kaum erwähnenswerten wenigen hellen Stockstippen/fleckchen fast nur im Oberrand. – Oberhalb der unteren Blattkante ovaler Stempel. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.274 | EUR 1630. | export price EUR 1549. (c. US$ 1665.) + Versand

» … die wohl schönste und seltenste Folge von
majestätischen Pferdestichen Ridingers.
Die Plattengröße beträgt bis zu 54 cm Höhe und 37 cm Breite! «

(Hippologica-Katalog Henry A. Sarasin, 1999, 75)

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Neue Reit Schul vorstellend einen vollkommenen Reuter in allen Lectionen … inventirt und verlegt von Johann Elias Ridinger Anno 1734 in Augsburg. Folge von 18 Blatt Radierungen mit Kupferstich von, zumindest Blatt 3 als signaturgemäß, Johann Gottfried Seuter (Augsburg 1717 – 1800, Stiefsohn Ridinger’s) der

Spanischen oder Wiener Reitschule

in ihren imperial-dominanten Einzel-Lectionen von hoher Instruktivität. Bezeichnet: a[A]vec P. S. C. M. als Privileg, ansonsten in jeweils deutsch-französ.-latein. Paralleltext. Die Bll. der 1. Lfg. zudem von 1-6 numeriert. 53,5-54,7 × 38,8-39,7 cm (21-21½ × 15¼-15⅝ in). In bordeauxrot ausgeschlagener schwarzer Interims-Mappe mit drei Innenklappen nebst vier Schließbändern und Ldr.-Griff.

Literatur

Thienemann (1856) 628-645 (1856; Diese Sammlung ist selten und sehr gesucht.) + Nachtrag 1, Seite 4 bezgl. der Stichausführung, s. u.); Gabriel-René Mennessier de la Lance (Un homme de cheval et du livre, 1835-1924) II, Seite 430; Schwarz (1910; Slg. Rudolf Ritter von Gutmann, Wien 1880 – Victoria/BC 1966) 628-645 + Bd. I, Tafeln XVIII-XX.

Weigel, Kunstlager-Catalog, Abt., XXVIII (1857), 35A (von A-B); Schlesische Rid.-Slg. bei Boerner XXXIX (1885; Ein Hauptwerk des Künstlers. Selten.); Slg. Coppenrath, Abt. II bei Boerner XLVII (1889), 1560 als dem Explr. vorgenannter Schles. Slg.; Slg. Reich auf Biehla bei Boerner LV (1894), 144 (Neue Abdrücke der 1850er); Slg. Hamminger bei Helbing (1895) 1693a; Helbing, Lg.-Kat. XXXIV, Ridinger (1900), 1223; Boerner LXXXVIII, 662 (1907, Sehr selten) + CXLII, 1616 (1924; Die selten vollständige Folge.); Slg. Schwerdt III, S. 142 (1928; this imposing set is rare and sought after); Slg. Alexander Graf von Faber Castell 45 (1958; … in vorzüglichen breitrandigen Abdrucken allererster Qualität, wie sie heute kaum mehr angeboten werden). – Fehlend in Bibliotheca Hippologica I. H. Anderhub (1963).

Die complette Folge im A-Zustand

ganz uniform herrlicher Druckqualität

auf schwerem, teils etwas leichter ausgefallenem einheitlichen Bütten indifferenten typograph. Wzs. von gleichwohl Wangen/Lottenmühle-Qualität.

» Im grössten Imperialformat «

auf nahezu plano-ganzen Bögen

von ca. 69,5 × 52,5 cm (27⅜ × 20⅝ in) Blattformat

mit seitlich noch tlw. durchgängigem/ansatzweisem originalem Büttenrand

entsprechend einer Breitrandigkeit von ca. 7-7,5 cm oben/unten + seitlich 6-7,5 cm. – Die beiden origin. Heftlöchlein im Oberrand der 1. Lfg. waagerecht, die der II. + III. schräg zueinander stehend. Die Bindung der unnumeriert gebliebenen beiden letzteren erfolgte in gänzlich eigenständiger vorthienemänn. Abfolge. Letztere überdies undurchdacht, indem Th. von nur 2 Lieferungen ausging, differenzierend nur die numerierten Blätter 1-6 als erster und den 12er-Rest als zweiter.

Einige Blätter mit noch sammlerseits geschätztem partiellen leichten Plattenschmutz. – Der breite weiße Papierrand von vier Blättern mit teilweisem Braunstreifen (1 x nur schwach, 1 x [Th. 630] oberhalb des Bildrandes eher nur schwach, aber auffällig als durchscheinend von der rückseits generell gewissen, doch nur partiell etwas stärkeren Stockigkeit, wie solche bildseits dreiseits kaum erwähnenswert, 2 x etwas stärker und bei einem noch Plattenrand/kante tangierend) und/oder Stockstippigkeit, in der optischen Gesamterscheinung gleichwohl marginaler Natur bleibend. – Je 1 leichtes großes bzw. nur noch optisch wahrnehmbares Eselsohr.

Ad Th. 630 zudem vom schweren Bütten relativierte mehrspurige diagonale Knitterung des weißen Oberrandes noch die Bildschraffur der rechten Bildecke berührend. – Ad Th. 634: von der Schraffur sichtbar überspielte Quetschfalte bei max. 4 cm Tiefe durch ⅔ des oberen Bildrandes führend. Diagonaler max. 3 x 3 cm-Ausriß der linken Unterrandecke alt angerändert. – Ad Th. 639: von der Schraffur überspielte 0,5-4 cm tiefe x 28 cm lange Quetschfalte im oberen Bildrand als weit oberhalb der Dressurscene. – Alles letztlich

das Nichts eines imperialen Exemplars .

Angebots-Nr. 16.314 | Preis auf Anfrage

Zwei Königreiche für ein Pferd wie dieses

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Das wilde Pferd wird bis ins 3. u: 4.te Iahr in der Wildnus gelassen, so dan[n] zu[m] gebrauch abgericht; meiste[n]s fællet nur ein, bisweile[n] 2. junge; zu[m] gebrauch dienen sie 15. bis 20. Iahre. In bergiger Gegend „voll Muth und Feuer über einen alten, im Wege liegenden Baumstamm hinwegspring(end)“. Fliegend die gekräuselte Mähne, rechtsgewandt der Kopf. Radierung mit Kupferstich. (1736.) Bezeichnet: 40. / Cum Priv. Sac. Cæs. Majest. / I. El. Ridinger inven. pinx. sculps. et exc. Aug. Vind., ansonsten wie vor dt., franz., lat. + unten. 34,9 x 42,8 cm.

Thienemann + Schwarz 235. – Blatt 40 der BETRACHTUNG DER WILDEN THIERE mit dem Untertext des Hamburger Dichterpapstes, Juristen + Senators, vor allem aber Ridinger-Freundes Barthold Heinrich Brockes (1680-1747) in Deutsch. – Mit WANGEN-Wz., wie für die zeitgenöss. Abdrucke so typisch. – Dreiseits 3,7-4,2, oben 2,7 cm breitrandig. – Kunstvoll beigelegter Einriß im breiten weißen Unterrand.

Der Schlußakkord dieser — wieder einmal ! — so unvergleichlich schönen Suite ,

mit dem Ridinger zugleich

Bukephalos ein Denkmal setzte :

„ Seinen festen Muth und eine ausserordentliche Geschicklichkeit bewies (Alexander der Große) … an seinem Pferde Bucephalus … (welches) an Stärke und Schönheit seines gleichen nicht (hatte) … Da man aber auf freyem Felde einen Versuch von seiner Schnelligkeit und Gelehrigkeit machen wollte, fand sich niemand … der dasselbe zu reiten im Stande war:

so sehr schreckte es durch sein Aufbäumen und wildes Wesen jeden ,

der aufsteigen wollte. Man hielt es also schon wegen dieser unbändigen Wildheit für ganz unbrauchbar, als Alexander seufzend sagte:

‚ Was für ein herrliches Pferd geht durch der Furchtsamkeit

und Ungeschicklichkeit dieser Leute verlohren ! ‘ “

(Curtius Rufus, Von dem Leben und den Thaten Alexanders des Großen, Ffm. 1783, Bd. I, SS. 31 ff.).

„ Bebt und zittert nicht der Boden? Welch ein Strampfen höhrt man hier? welch ein Schnauben füllt die Lufft! ein wild doch schönes Thier sprengt daher im vollen rennen … Wie dies Thier ein Meisterstücke von der bildenden Natur , so ist die durch wenig Striche , hier gebildete Figur ,

auch des Meisters Meisterstucke .

Las dies Bild das letzte seyn , ich kann dir nicht weiter folgen Ridinger ,
sonst mahl allein .“

Soweit denn auch der überwältigte Brockes, dem Thienemann ein triumphales „Bravo!“ nachruft. Hier überdies vorliegend in breitrandigem alten Abdruck

von leuchtend-herrlicher Qualität + damit Seltenheit .

Angebots-Nr. 16.130 | EUR 1230. | export price EUR 1169. (c. US$ 1257.) + Versand

Hippologischer Glanz des Morgenlandes

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Türkischer Pferdsaufbuz. Folge von 4 Blatt reichst aufgezäumter Edelster nebst ihrem Führer in malerischem Palast-Außenbereich in Radierung von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). (1752.) Bezeichnet: I(-IV). / J. El. Ridinger pix. et del. / aqz / Martin Elias Ridinger filio meo æris incis. sowie nachfolgende Blattitel. 27,3-28 x 34,6-35 cm.

Thienemann + Schwarz 594-597. – Die in sich komplette Folge, doch ohne deren titelartiges Textblatt mit Ridinger’s Gedenken der sachdienlichen Mitteilungen des Barons von Gudenus aus Konstantinopel nebst Wiedergabe dessen Briefes an einen Freund aus 1741 mit der Erklärung anstehender vier von Ridinger als Einführung oder Beigabe zur 32blätt. Folge der Nationenpferde (Th. 562-593) gedachten Scenerien. 1752 lagen von jener bereits 16 Blatt vor, das Erscheinen der weiteren zog sich bis etwa 1760 hin. Von den gesamthaft dann 36 Blatt nur vier von Johann Elias selbst ins Kupfer übertragen, 22 von Martin Elias, wie auch hier, und 9 vom Stiefsohn Seuter.

Türckisch Keyserliches Hand Pferd. Cheval de main de Grand Seigneur.

„ Ein solches mit Schmuck überladenes Pferd … Der Kopf mit Federbusch von etwa vier Straussfedern, eine Auszeichnung, welche nur die Leibpferde des Sultan an sich haben dürfen … Es wird von einem Janitscharen … in den zweiten Hof des Serail geführt “ (Th.).

Divani von der rechten Seite anzusehen. Divani du coté droit.

„ So wird das Pferd genannt, welches der Grossvezier und andere Veziere in ihrer Staatskleidung zu reiten pflegen. Daumdicke silberne Ketten gehen von der Halfter zum Sattel herab und verursachen ein eigenes Geklimper … “

Divani von der lincken seite. Divani du coté gauche.

„ Dies ist ein ganz anderes Pferd und ganz anders geschmückt, als das vorige … “

Im berichtigten Zustand. Der eingezogene frühere hatte das Tier fälschlich nochmals rechtsseits gezeigt, „weil man es vor dem Stiche umzuzeichnen vergessen“ (Th.).

Hand Pferd eines Pascha. Cheval de main d’un Pacha.

„ Ebenfalls von der linken Seite dargestellt … Es zeichnet sich durch lange Decke, mit Edelsteinen, Silberdressen und dergleichen reich geziert (eine solche aber schon auf Blatt I), und durch Pantherfelle darüber, vor den anderen aus … “

Die prächtige Folge

in ganz einheitlich leuchtender Druckqualität und schöner Breitrandigkeit

von 2-2,7 cm oben + unten und 4-4,7 (II-IV) an den Seiten bzw., Blatt I, nur 2,5 cm rechts, aber 6 cm links. – Mit typograph. Wzz., wohl jeweils Haupt- bzw. Nebenmarke der von Ridinger favorisierten Wangener Papiermühle. – Blatt III mit ca. 3,5-5 cm großem braunen Abklatsch eines Pflanzenblattes im weißen Unterrand unter Berührung von noch drei Buchstaben des Untertextes sowie praktisch nur im Gegenlicht bemerkbarer Bräunung im weißen Feld zwischen dessen Zweisprachigkeit. Sonst von makelloser Frische wie in solchem Gesamtzustand denkbar selten. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.765 | Preis auf Anfrage

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Oberer Pferdekiefer eines alten Tieres von der Unterseite gesehen. In Grau und Braun aquarellierte originale Bleistiftzeichnung. Ca. 1765. Links unten von alter Hand in Bister bezeichnet: Obrer Pferdekiefer. 257 x 145 mm.

Provenienz

Boguslav Jolles, Dresden und Wien,

dessen ligierter Monogramm-Stempel in Blau (Lugt 381a)
in der unteren linken Ecke;

Hugo Helbing, München, Katalog XXXIV,
Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger, (1900), Nr. 1554.

Abbildung

WELTKUNST Jg. LXIV, Seite 2688

(Redaktioneller Teil von Heft 20 vom 15. 10. 1994).

Unter säurefreiem Passepartout mit 23karätig goldgeprägten Künstler-Daten. – Voll durchgeführte Studie auf feinem, leicht getöntem Bütten. – Neben einer „Tierkiefer-Zeichnung“ von 1718

thematisch einzigartige ,

voll durchgeführte anatomische Studie

von ganz außerordentlichem künstlerischen und sammlerischen Reiz, konkurrenzlos im überlieferten zeichnerischen wie graphischen Œuvre. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.861 | Preis auf Anfrage

Wundervoll gezeichnet

die herrlichen Pferde der Epoche der großen Victoria

Henry Barraud (1811 London 1874). Punchestown 1868. Royal Visit. Vor der impressionistisch schemenhaft dicht gefüllten Tribüne posieren auf der Bahn im Vordergrund in portraithafter Schärfe die Herren nebst Pferden, Jockeys und Trainern. Kolor. Stahlstich von Thomas L. Sangar bei Thomas Cranfield in Dublin. 1870. Signiert, datiert, bezeichnet. 48,6 x 101,4 cm.

Auf leichtem Karton. – Namentlich im linken weißen Seitenrand knitterspurig und mit hinterlegten kleineren, nur in einem Fall bis an den Bildrand reichenden Einrissen. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.288 | EUR 2400. | export price EUR 2280. (c. US$ 2451.) + Versand

» eine … Art Register der vorangegangenen Reitschulen «

Spazierritt als Parade aller Schul-Lektionen

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Spazierritt von der Schule mit ihren verschiedenen Lectionen. Prächtiger großer Zug nach links bzw. rechts. 2 Blatt. Radierungen mit Kupferstich von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Vor 1767. Bezeichnet: Joh. El. Ridinger inv:(.) del(ineav). et exc(ud). Aug. Vind. / Martin Elias Ridinger filius aeri incidit., ansonsten wie unten. 35,6 × 56 cm (14-14⅛ × 22⅛ in).

Thienemann + Schwarz 714-715. – Nicht in Bibliotheca Hippologica I. H. Anderhub (1963) und Slg. Henry A. Sarasin (1999), auch kein Exemplar auf den Ausstellungen zum 300ten Geburtstag der Jahre 1997-2003.

Auf den vollen Bögen des von den Ridingers bevorzugten schweren WANGEN-Bütten der Loth-Dynastie auf der Lottenmühle in Nieder-Wangen an der Argen, doch ohne erkennbare Wz. bei Rändern von seitlich 6,9-9,5 (2¾-3¾) + oben/unten samt originalem Büttenrand 8-9,7 cm (3⅛-3⅞ in), ergebend ein Blattformat von 53,2-53,5 × 72,5 cm (21 × 28½ in). Für diese Pendants ein geradezu non plus ultra. Und eingebettet gewesen – siehe die linksseitigen restlichen Falzstreifen – in ihresgleichen. Bis hin zu überragender Druckqualität, Frische und plano Zustands!

Die ihresgleichen suchende Parade aller Schul-Lektionen

erschlossen per deutsch-französischem Paralleltext, wie von Schwarz nur für Blatt 2 beschrieben, indes sein Blatt 1 einen hier sonst nicht nachweisbaren Probedruck nur mit der Adresse betrifft. Hier denn einheitlich im jeweils endgültigen Zustand mit aller Schrift. Will heißen, der

Benennung aller 17 bzw. 14 verbildlichten Lektionen

bis hin zur action von Schießen, Trommeln und Blasen des zweiten Blattes, um »Die Pferde – darunter reich gezeichnete Schecken – zum Schuß … zum Fahnen, Trom(m)el und Trompete zu gewohnen«.

Die schon von Thienemann hervorgehobene landschaftliche Staffage – »Der passende Hintergrund wieder vortrefflich« – entsprechend Ernst Welisch’s (Beiträge zur Geschichte der Augsburger Maler im 18. Jhdt., 1901) Beanspruchung Ridinger’s als des unstreitig »bedeutendste[n] Augsburger Landschafter(s) dieser Zeit«. Dabei Blatt 2 zurückhaltender vor italienischem Landsitz mit linksseits zurückgesetztem Kirchdorf, voll durchkomponiert Blatt 1, dessen rechtsseitig zurückgesetzte Erhebung den Mittelgrund von Blatt 2 der erst 1777 und somit postum von Martin Elias veröffentlichten Pendants der Reiher-Beitze (Th. 763/64) bilden wird, der denn auch schon die rechts oben oberhalb eines 15köpfigen Zuges groß gezeichneten beiden Reiher entgegenziehen.

Mit ihrer beglückenden Fülle komprimierten Könnens wundervoll gezeichneter Tiere

indes die Symbiose von Bildhaftigkeit + Didaktik und

seit altersher zu den Rarissima assoluta des Œuvre zählend.

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.315 | Preis auf Anfrage

Jan van Huchtenburgh (Haarlem 1647 – Amsterdam 1733). Eine Kavallerie-Attacke / Der Kampf der beiden Reiter. Dominiert vom auslaufenden Zweiergefecht vorn, dessen Knäuel sich ein lediges Pferd beigesellt hat. Radierung nach Adam Frans van der Meulen (Brüssel 1632 – Paris 1690). Bezeichnet: AF. V. Meulen, jn, et ex, cum priuilegio Regis. / V. HB. f. Blattgröße 15,4 x 19,3 cm.

Nagler, Monogramm., V, 1210 unter Nennung des Blattes; Katalog Davidsohn II, 830. – Brillanter , wenngleich etwas zeitspuriger Abdruck der Sammlung J. H. Anderhub, teils mit fein(st)em bis gar 5 mm breitem Rändchen, teils auf Plattenkante oder, so tlw. oben, bis zur Bildeinfassung geschnitten. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.612 | EUR 298. | export price EUR 283. (c. US$ 304.) + Versand

Vainqueurs des Steeple Chases de 1868. Schauspringen der 8 Sieger der Hindernisrennen von 1868. Während fünf in breitem Feld über den Erdwall hinwegsetzen, hat einer bereits klaren Vorsprung. Die anderen weit abgeschlagen nachfolgend. Lasiert kolor. getönte Lithographie bei Lemercier, Paris. (1868.) 26 x 42,3.

Auf breitrandigem festen Papier mit nur wenig störender Bugfalte. Rückseits einzelne Stockflecken. – Mit Nummernschlüssel 1-8 für die Pferde und ihre Besitzer. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.217 | EUR 399. | export price EUR 379. (c. US$ 407.) + Versand

… und zurückgehend auf gemeinsame Augsburger Tage ,

da sie sich gemeinsam

beim großen Pferdemaler Rugendas vervollkommneten

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Anno 1740. Ist dises noble Pferd so ein Schim(m)el mit liecht und dunckel braunen auch grauen Flecken gesprengt, mit Schwarzen extremiteten an Ohren Maul und Schencklen gezeichnet in dem Keÿserl. Reitstall zu Wien nach dem Leben gemahlt worden. Auf einer Koppel nach rechts schreitend. Im Hintergrund drei weitere Pferde, teils liegend, teils grasend oder stehend. Radierung mit Kupferstich nach dem nach dem Leben gemalten Bild von August Querfurt (Wolfenbüttel 1696 – Wien 1761). (1745/46.) Bezeichnet: 44. / Aug. Querfurth. pinx. / J. El. Ridinger Sc: et excud., ansonsten wie vor. 34,7 x 27,9 cm.

Thienemann + Schwarz 286. – Blatt 44 der Wundersamsten Hirschen sowohl als anderer besonderlicher Thiere. – „Die sechs Pferde, welche in dieser Sammlung enthalten sind, wurden später auch besonders verkauft.“ – Bildseits kaum bemerkbarer rückseitiger Braun- oder Stockfleck in der Himmelspartie. – Sehr schöner toniger Abdruck auf leichtem, oben und unten 6,2-6,5, seitlich 2,4-2,8 cm breitrandigem Bütten. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.600 | EUR 860. | export price EUR 817. (c. US$ 878.) + Versand

Ausritt mit dem großen Pferde-Rugendas

Zwei seltenste zeichnerische Gegenstücke aus der Spätzeit

Georg Philipp Rugendas d. Ä. (1666 Augsburg 1742). Sammeln zum Ausritt. Zwei große Gesellschaften in Aufbruchsbewegung. Zwei Pinselzeichnungen in differenziertem Grau bis Braun über Bleistift. Nicht vor 1730. 190-193 x 237-238 mm.

Auf getöntem leichten HONIG-Bütten, davon eines mit der angeschnittenen Wortmarke C & I HONIG wie seit 1730 im Verkehr und von Rugendas auch für seine aus dem Nachlaß überlieferte Augsburger spektakuläre signierte 1738er zeichnerische „Reiterschlacht vor einer Festung“ benutzt (Biedermann, Meisterzeichnungen des Deutschen Barock, Augsburg 1987, Nr. 173 + Rugendas-Katalog Augsburg, 1998, Abb. 22), dort zusätzlich mit Lilien-Wappen und der für den franz. Partner Jean Villedary (dessen Eigenmarke „IV ILLEDARY“ auf hiesiger 1736er Zeichnung des jüngeren Georg Philipp) stehenden Gegenmarke IV.

Rückseits unten links alt in Bister mit 191/92 numeriert, doch wohl kaum einem Skizzenbuch entstammend („Alle Zeichnungen [in Augsburg] stammen aus aufgelösten Skizzenbüchern“, Held, Gg. Ph. Rugendas, 1996, S. 121, wie nach des Brasilianers Johann Moriz’ Tod mit dem Familiennachlaß 1855 nach dort gelangt), wenngleich formatmäßig mit solchen korrespondierend als Gode Krämer hierfür namentlich zwei offenbare Rugendas’sche Standardformate von ca. 18 x 25 bzw. ca. 20 x 33 cm mitteilt (a. a. Rugendas-Katalog S. 27). Als durchweg und vielfach beidseitige ledigliche Detailstudien kommen sie überdies nicht in Betracht, auch fehlt jenen Blättern jegliche frühere Numerierung.

Der vom Wasserzeichen vorgegebene zeitliche Aspekt hingegen

bereichert den Bildreichtum anstehender Pendants

um einen Seltenheitsfaktor von Graden .

Denn nach Krämer gilt die „Tatsache, daß sich außer dem Berliner Konvolut [von mit der Schabblattproduktion in Verbindung stehenden Rötelzeichnungen], einiger kleinerer und großer Zeichnungen für große Thesenblätter und ihnen ähnlicher Vorzeichnungen zu Fürstenporträts

praktisch keine Zeichnungen nach 1720 gefunden

haben; und vor allem aus dem Fehlen jeglicher zeichnerischer Vorbereitung zu den ab 1735 wieder begonnenen Gemälden“. Mit Ausnahme eben obiger Reiterschlacht als „Ganz am Ende seines zeichnerischen Werks [stehend] … durch Signatur und Datierung 1738 gesichert“ (a. a. O., S. 34/III).

Aber auch „Kompositionsstudien – und eben um solche handelt es sich hier – haben sich nicht sehr viele erhalten und keine die mit einer späteren Ausführung direkt zu verbinden ist“, so Gode Krämer zuvor abschließend zur Gruppe kleiner Skizzen von Gestalten und Teilen von Gestalten in Kreide und Bleistift (S. 28/I) und wie letzteres offenbar auch auf hiesiges Paar zutrifft. Dennoch sind Rückgriffe auf frühere Arbeiten unverkennbar.

Die zweite der Zeichnungen bietet sich in ihrer optischen Bezogenheit auf die erste in Komposition, Technik, Format und Papier als Gegenstück an, gestützt auch von der rückseitigen Numerierung. Vor allem aber dominiert sie derselbe „General“, hier aber im Schritt nach links geradeaus und solchermaßen mit sichtbarem Degen. Mangels linksseitiger Nachbarschaft blickt er in die dortige Ferne. Und konträr zu dem einen Schecken reitenden General der Belagerungs-Radierung hier denn

Wouwerman zitierend auf beiden Blättern auf einem Schimmel

als Dominanzmerkmal. Rechtwinklig seitlich zu ihm eine Dame im Damensitz, deren ausgestreckte Linke, aber auch nur diese, die auf einem Maultier reitende Marketenderin der Belagerungs-Radierung Teuscher 35 zitiert. Und ganz marginal erinnert die ausgestreckte Rechte des Reiters linksaußen an jene des linken Reiters auf Teuscher 32.

Nach hiesigem Kenntnisstand, dem sich nach Fotoansicht Dr. Krämer, Kustos em. der Städtischen Kunstsammlungen Augsburg und Kurator obiger 1998er Rugendas-Ausstellung, per mündlicher Äußerung zugleich mit dem Hinweis anschloß, daß, wie hier, die nah und groß gesehene Gruppe auch ein Charakteristikum der späten Öle sei, handelt es sich nach allem Obigen um

zwei jener seltenen autonomen Zeichnungen des Meister’s

im Sinne der Literatur.

Und wenn Held hinsichtlich der Qualität seiner Malerei „seiner schon früh ausgeprägten Begabung für

sanfte , atmosphärische Stimmungen ,

die den [dortigen] martialischen Gehalt seiner Bildinhalte mildert“ (S. 142) gedenkt, so bestimmt eben auch anstehende Zeichnungen

die »Weichheit [ihr]er Pinseltechnik«

(Gode Krämer), mit Bedacht noch potenziert durch den tonigen Papiergrund. Letzterer denn auch die zumal rückseitige Bräunung von etwa 4 cm des jeweils rechten Bildrandes sowie beim zweiten Blatt 3 cm am Unterrand bildseits zu einem gut Teil auffängt und als nicht ungebührliche Patina dreier bewegter Jahrhunderte vermittelt. Im übrigen von makellos letzter Frische.

Daß diese Rugendasse zudem zivilen Bildinhalts sind, macht sie dem heutigen Hippologen zwangsläufig zusätzlich (sonnenabgewandt!) wandtüchtig und dem Sammler angesichts zeitbedingt mehrheitlich kriegerischer Szenarien besonders begehrenswert. Denn

„ Rugendas‘ Interesse für Pferde ist … [eben] nicht nur durch die kriegerische Thematik seines Œuvre bedingt. Es ist auch Folge eines seit dem 16. Jahrhundert wachsenden hippologischen Interesses, das sich v. a. im 17. Jahrhundert in zahlreichen bebilderten Lehrbüchern zur ‚hohen Schule‘ manifestiert. Diese wurden mitunter von bekannten Schlachtenmalern wie z. B. Charles Parocell illustriert “

(Held, a. a. O., Seite 127).

Tatsächlich war „der große Zeichner Rugendas“ (Krämer) ein genereller Pferde-Schilderer schlechthin und

„ ohne Zweifel ein Talent ersten Ranges, um nicht zu sagen, ein Genie. Zweifellos, unter bessere Verhältnisse versetzt, etwa in den Niederlanden um 1650 lebend, ein Künstler … der seine

sämmtlichen Pferde- und Schlachtenconcurrenten überflügelt hätte “

(Wilhelm Schmidt 1889 in der ADB, Bd. XXIX, Seite 600).

Dessen Graphik-Folgen „ein wahres Lexikon für den Pferdezeichner“ bilden, so schon Meusel 1803 in seiner „Lebensgeschichte des Bataillenmalers Georg Philipp Rugendas“ (nach Held, S. 126).

Und fürs unmittelbare 18. Jahrhundert brachte der Malerkollege Ferdinand Kobell seine Wertschätzung 1771 drastisch mit seinem résumé auf den Punkt, mit dem er das Augsburger Künstlertum der Vorgeneration beispielgebend differenzierte: „nur schade, daß in einem solchen Orth ein Ridinger – und Rugendas gelebet haben“ (Décultot et al. [Hrsg.], Joh. Gg. Wille, Briefwechsel, Tübingen 1999, S. 486).

Für letzteren denn hier + heute zwei zeichnerische Pendants von Rang und Schönheit . Und einer

für das zeichnerische Œuvre oben belegten absoluten Seltenheit .

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.181 | Preis auf Anfrage

Das schönste Pferd , das er je gesehen :

Der Kranich

des Oldenburger Grafen Anton Günther

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Der Kranich zu Oldenburg in Ost-Frießland. Der Welt berühmtester Apfelschimmel mit der Brandmarke seines Herrn – A in 8zackigem Stern unter Krone – vor dichter Eichenlaub-Kulisse. Kolor. Radierung mit Kupferstich nach Jacob Theodor Klein. Bezeichnet: EQVVS Ostfris. / Wie oben / Cheval d’Ostfriesland nomé la Grüe. / Familia I. Einhufige. / Ex Collection. J. Th. Kleinii Secr. Gedan. / J. E. Ridinger fecit et exc. Aug. Vindel. 30,7 x 20,3 cm.

Thienemann + Schwarz 976. – IM RIDINGER’SCHEN ORIGINAL-KOLORIT des seit 1754 entstandenen und nicht vor 1773 endgültig postum abgeschlossenen, unnumerierten Kolorierten Thier-Reichs („Vollständige Exemplare sind fast unauffindbar“, so Weigel, Kunstkat., Abt. XXVIII, Ridinger-App. 63a als lediglich 120blätt. Torso, 1857 ! , doch auch nur schon Einzelblätter nur sehr selten am Markt, bei niemeyer’s derzeit gleichwohl das eine wie die andern). – Eine entgegen Ankündigung unkoloriert gebliebene Zweitausgabe von den nunmehr unter Fortfall selbst von Tieren verkürzten und ohne die Ridinger-Signatur anders betitelten, jedoch numerierten Platten erschien 1824/25 bei Engelbrecht/Herzberg in Augsburg.

DAS BESUCHER , JA , SCHON RIDINGER , STAUNENMACHENDE SUJET

– Hauptblatt der auch in Einzelblättern sehr seltenen Folge –

und entsprechend vom Meister selbst per Seite 11 seiner Thierreich-Vorrede mit den Worten avisiert

„ … obgleich die Vorstellung des besondern Schimmels

mit einem so langen Schweif und Mähne …

bey nahe unglaublich und übertrieben scheinen möchte ,

dennoch die Sache selbst ihre vollkommene Richtigkeit habe, indem uns der berühmte Herr Professor Klein in Danzig selbst solche Vorstellung gütigst mitgetheilet. Es ist dieses prächtige Geschöpf in Ost=Frießland gefallen , daselbst erzogen , und

der Kranich zu Oldenburg

genennet worden. So viel uns bekannt ist, hat man dergleichen beynahe noch niemalen gesehen, wiewohlen man uns berichtet hat, daß ein dergleichen weißer Schweif von einem Isabellfarben Pferde in dem Naturalien=Cabinet in Dresden (ausgestopft) gezeiget werde (bei späterem Brand vernichtet) und daß zu Florenz sich auch ein dergleichen schwarzes Pferd gefunden habe .“

Hier denn der in der Tat historische Hintergrund, indem nach einer Nacherzählung von Isabelle Yeginer auf einer homesite der Stadt Oldenburg Graf Anton Günther (1583-1667, seit 1603 Reichsgraf von Oldenburg und, ab 1647, Delmenhorst), Pferdefreund von Graden –

„ legte den Grund zu der heute noch blühenden Pferdezucht “

und „ Bei allen Verhandlungen sparte er nicht mit ‚Verehrung‘

von prächtigen Pferden aus eigenen Gestüten “

(Joh. Frdr. L. Th. Merzdorf, ADB I [1875], S. 492, bzw. Hermann Lübbing, NDB I [1953], S. 317) –

gelegentlich einer Reise in einem Spukschloß unter Falschmünzer geriet und nur gegen sein Versprechen absoluter Verschwiegenheit mit dem Leben davonkam.

„ Jahre später saß Graf Anton Günther eines Abends im heimischen Schloß an seinem Schreibtisch, als es klopfte … Der (nun wohlgekleidete) Besucher war einer der Falschmünzer aus jenem angeblichen Spukschloß in Holstein. ‚Ihr habt Wort gehalten‘, sprach er … ‚und nichts von dem verraten, was Ihr damals gesehen. Dafür sollt Ihr belohnt werden. Im Blauen Haus am Damm steht für Euch ein edles Roß bereit, das Euer würdig ist.“ … Dort fand er den Kranich,

das schönste Pferd , das er je gesehen hatte .

Noch heute, zur Kramermarktszeit, wird Graf Anton Günthers Andenken alljährlich geehrt. Dann reitet er auf seinem legendären Kranich dem großen Kramermarktsumzug voran. “

Mit dem für seine Sammlungen berühmten Jacob Theodor Klein („Plinius Gedanensium“, Königsberg 1685 – Danzig 1759; Danziger Stadtsekretär, später Direktor der von ihm mitbegründeten Danziger Naturforscher-Gesellschaft, Mitglied der Royal Society, London, und Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg; ADB XVI, 92 ff.) stand Ridinger in regem Kontakt und wurde von diesem auch für sein Thierreich-Unternehmen vielfältig unterstützt. Kleins von Linnés anatomischer Systematik überholter Klassifizierung nach Art und Zahl der Gliedmaßen folgend, tragen die Frühzustände einiger Blätter der Folge denn auch noch Referenzen zu dessen 1751er Quadrupedum Dispositio brevisque Historia Naturalis, wie Thienemann für einige Tafeln bekannt und für verschiedene weitere per hier vorliegendem Komplett-Exemplar dokumentiert. Ridinger selbst hebt per Vorwort in seinen Dankesworten „insonderheit die ungemein schöne Sammlung des Herr P(rofessor). Klein aus der Ludolphischen Verlassenschaft, welche lauter Original=Stücke enthält,“ hervor.

Mit Wz. Straßburger Lilie über Wappen + C & I Honig (Typ Heawood 64/Churchill 428) als jener festen holländischen Papier-Qualität, wie sie Ridinger entsprechend seiner Vorrede zu den Hauptfarben der Pferde

„wegen der feinen Illumination“ für die kolorierten Werke

verwandte, „weil es hiezu das anständigste und beste ist“. – Dreiseits 2-2,8 cm, unten 5,2 cm breitrandig. – Oben links im weißen Papier-/Plattenrand 2 x 4 cm braunfleckig, sonst nur vereinzelte Braunstippen im weißen Plattenfeld bzw. im weißen Rand, letzterer unten rechts auch mit Daumen-Schmuddelfleck. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.871 | EUR 1480. | export price EUR 1406. (c. US$ 1512.) + Versand

Auf anglisiertem Tigerpferd —

der Herzog von Cumberland

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Gvilelmvs Avgvstvs, Regivs Princeps Britanniæ Dvx Cvmberlandiæ. Den Marschallstab in der ausgestreckten Rechten reitet Wilhelm August, Herzog von Cumberland, der „als Kriegsheld bekannt(e) Enkel des Kurfürsten Ernst August von Hannover [Georg I. von England] – Ein schöner Mann in jugendlicher Frische“ (Th.), auf prächtigem Tigerpferd an der Spitze dreier Begleiter der links zurückgesetzt tobenden Schlacht entgegen. Radierung mit Kupferstich. Bezeichnet: J. E. Ridinger inv. fec. et excud., ansonsten wie vor. 33,3 x 25,2 cm.

Thienemann + Schwarz (irrig Gvilielmvs) 828. – Aus der 16blätt. Stammfolge – bekannt mit Th. 835 + Th.-St. 1378 zwei weitere größeren Formats – der Fürstlichen Personen zu Pferde. – Sehr schöner Druck kontrastreichen Leuchtens mit 2-2,5 cm breitem Rand. – Typograph. Wz. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.856 | EUR 530. | export price EUR 504. (c. US$ 542.) + Versand

Benjamin Marshall (Pferdemaler in London u. Newmarket, 1767-1835). Longwaist. Brauner mit Jockey in Blau-Gelb nach links. Links zwei Herren mit Zylinder, der eine mit Rennzeitung, rechts Ecke des Stallgebäudes. In der Ferne Ortschaft. Kolor. Stahlstich. 1825. 12 x 14,5 cm.

Auf festem Papier, oben auf Bildkante geschnitten, doch angerändert. – Im Passepartoutausschnitt stärker gebräunt. – Farblich schöne Pferdesportszene. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.285 | EUR 85. (c. US$ 91.) + Versand

– – Miss Craven. Apfelschimmel mit geflochtener Mähne und Jockey in Gelb-Weiß nach rechts. Rechts Brauner von hinten, dem der Stallbursche die Decke auflegt, links Stallgebäude. In der Ferne zwei weitere Reiter. Kolor. Stahlstich. 1830. 11,4 x 12,2 cm. – Im Passepartoutausschnitt namentlich im oberen Bereich etwas stärker gebräunt. – Reizvolles, auch farblich schönes Pferdeportrait. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.286 | EUR 85. (c. US$ 91.) + Versand

Folgen im Original-Kolorit der Ridingers

Tafeln aus der ersten Ausgabe der ausschließlich von Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767) kreierten, gezeichneten und radierten/gestochenen, gleichwohl erst 1770 postum von den Söhnen herausgegebenen

Hauptfarben der Pferde

als dem ersten der nur drei original-kolorierten Ridinger-Werke („Dazu ersann er sich zunächst die Pferde, welche bekanntlich in sehr abweichender Färbung vorkommen“, Th.; die üblichen Hinweise im Handel auf deren nur zwei beruhen auf der Unkenntnis von der Existenz von Exemplaren der zum Kolorieren bestimmten 2. Auflage der Zehn Tafeln Affen, Th. 541-550) und zugleich

„ wichtige(m) Zeugnis

für den Stand pferdekundlicher Wissenschaft im 18. Jh.

sowie für den Stellenwert des Pferdes in der alten Gesellschaft insgesamt “

(Dietrich Fröba [langjähriger Leiter des Deutschen Pferdemuseums], per Kostbarkeiten: Vorstellung der Pferde nach ihren Hauptfarben — Ein seltenes Kupferstichwerk, in Zwischen Weser und Elbe XI [1992], 2 nebst 2 Farbabbildungen). – Unten rechts im 2,5-3,5 cm breiten weißen Rand etwas umblätterungsschmuddelig. – Die relevanten Passagen aus dem Textteil jeweils in Kopie beiliegend.

Schwarz Brauner Rappe. Noir Bais Brun. Gezäumt, mit Stutzschwanz, stehend nach rechts. Kolorierte Radierung mit Kupferstich. Bezeichnet: J. E. Ridinger inv. Sculpsit et excudit Aug. Vind., ansonsten wie vor. 18,8 x 13,2 cm. – Thienemann + Schwarz 950. – „Unter den Rappen gibt es so vortreflich gute Pferde, als unter irgend einer Farbe zu finden … Die(se) … werden für vorzüglich … gehalten“ (Ridinger). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.040 | EUR 390. | export price EUR 371. (c. US$ 399.) + Versand

Kohl Rappe. Noir get. „Rabenschwarz, in’s Dunkelschieferblaue schillernd, schmaler Gesichtsstreif und Unterfüsse weiss, an der geflochtenen Mähne glänzende Messingbleche – ruhig stehend (nach links)“ (Th.). Kolorierte Radierung mit Kupferstich wie vor. – Thienemann + Schwarz 952. – Drei etwas längere Einrisse in den weißen Rändern hinterlegt. – „… die Kohlrappen, welche sehr gut, und die allerschwärzesten sind … Dahero werden (sie) ihrer daurenden Farbe wegen, viel mehr als andere, zu Kutschen=Pferden gewählet, weil sie der Veränderung in der Verhärung nicht so stark wie andere unterworfen sind“ (Ridinger). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.042 | EUR 370. | export price EUR 352. (c. US$ 378.) + Versand

Maus Rappe. Noir mal teint. Mit Zaum und Sattelgurt, geführt nach rechts. Kolorierte Radierung mit Kupferstich wie vor. – Thienemann + Schwarz 965. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.043 | EUR 430. | export price EUR 409. (c. US$ 440.) + Versand

Für noch mehr Einzeltafeln im Original-Kolorit der Ridingers:

Die Hauptfarben der Pferde

Der Ridingers farbige Kulmination andrer Teil

„ Ein Pferd , ein Pferd “

Der große Garrick als Richard III.

in eben dem Augenblicke

„ wo er nach der verlorenen Schlacht

wüthend nach seinem Pferde ruft “

Nathaniel Dance (London 1735 – Carnborough House/Winchester 1811). (Mr. Garrick in Richard the Third.) Im Hermelin nebst Hosenband-Orden und weiterem sowie Sporen nach dem Verlust seines Pferdes in der gegen den Grafen von Richmond, nachmaligem König Heinrich VII., verlorenen Schlacht von Bosworth (22. August 1485). Das Schwert in der erhobenen Rechten im Augenblicke seiner unsterblich gewordenen Worte

„ Ein Pferd , ein Pferd , mein Königreich für ein Pferd “.

Seitlich links Richmond’s Kavalkade, Richard’s Fußtruppe vor sich hertreibend. Weiter zurückgesetzt Schloßanlage. Schabkunstblatt von John Dixon (Dublin um 1740 – London 1811). Bezeichnet: im Bild selbst unten rechts J. Dixon Fecit, und im weißen Signaturrand darunter N.Dance pinxt (linksaußen) / Dance pinxt (5 cm ab Plattenkante) / Publishd according to Act of Parliamont (sic!) April 28 1772 by John Boydell Engraver Cheapside London / J Dixon Fecit, zusätzlich siehe unten. 63,4 x 40 cm.

Chaloner Smith 15.I (von II); Nagler III (1836, doch dito 1913 auch Thieme-Becker VIII, 340 f.), 258 f. (Dance’s „Hauptwerk ist Richard III.“) bzw. Seite 422 zu Dixon („… besonders zu erwähnen: … Das Portrait Garrick’s in der Rolle Richard’s III.“); AKL XXIV (2000), 73: „1771 (Dance’s, nachmaliger Sir Dance-Holland) dramat. Darst. von David Garrick als Richard III in Stratford on Avon … er wendet sich … hin zu (wie auch hier) lebensgroßen, repräsentativen Bildnissen.“

Mit Garrick befreundet, widmete Dixon wiederum – AKL XXVIII, 2001, 56 – diesem zwar verschiedene Arbeiten, die letzte noch 1779 nach dem blassen Thomas Hudson, doch unüberbietbar Dance’s Vorlage

des wundervollen Garrick

in hiesiger unsterblicher Pose eben jenes Augenblickes

„ wie er nach der verlorenen Schlacht wüthend nach seinem Pferde ruft “

(Nagler). Doch in Widerpart zur dramatischen Optik Richard’s als eines „titanischen Verbrecher-Porträts von überrealistischer Wucht“ (Erwin Laaths, 1953) zielt Garrick’s Mundstellung eher auf ein leiseres Mein Königreich gäb ich, hätt’ ich jetzt nur ein Pferd.

Und wie Richard III. + Romeo und Julia „erste Meisterwerke des jungen“ Shakespeare (Laaths) sind, so erntete der sich 1741 endlich seinen Jugendtraum erfüllende gewaltige Mime im Maßstäbe bersten lassenden Zenit der Rolle seines Lebens

„ zu London als Richard III. … sofort außerordentlichsten Beifall “

(Meyers Konv.-Lex., 4. Aufl., VI [1880], 916 f.).

Hier denn Dixon’s allein technisch schon bedingtes – nur „50 oder 60 … saubere Abdrucke“ gewähre die samtene Schabkunst, so 1675 der Praktiker von Sandrart –

seltenes Hauptblatt

in prachtvollem Frühdruck leuchtenden Hell-Dunkels

vor dem Titel .

Zweizeiliges typographisches Wasserzeichen nebst ovaler Nebenmarke. – Mit 2-2,5 cm breitem Rand seitlich und 0,7-1 cm unten + oben, wie für die alten Schabblätter hervorhebenswert, schon gar bei solch geradezu

imperialem Format .

Namentlich letzteres denn auch die nur unwesentlichen Altersspuren marginalisiert. Eigens erwähnt gleichwohl eine 6 x 2-3 cm messende Unsauberkeit im Gewitterhimmel am Rand oben links. – Kurz ,

der Weltliteratur Pferderuf —

hier als die verbildlichte Trouvaille assoluta !

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.859 | Preis auf Anfrage

Der Bereuter / Was uns schwer deucht, macht Übung leicht. An zwei Pilaren mit dem Ausbilder vorn und, zurückgesetzt, einer Gruppe von Beobachtern, davon einer mit Pferd auf den eigenen Einsatz wartend. Kupferstich, wohl von Jan oder Caspar Luyken, Amsterdam, für Chr. Weigel in Nürnberg. Ca. 1700. 13 x 8,7 cm.

Aus Abraham a Santa Clara’s „Etwas für alle“ (1699 + 1713), doch möglicherweise schon für’s 1698er Ständebuch geschaffen, die beide jeweils mehrere Auflagen erlebten. – Mit 6zeil. Untertext. – Mit dem unbewaffneten Auge weniger erkennbare Papierabreibung im Brust- und Armbereich des Reiters.

Angebots-Nr. 28.615 | EUR 39. (c. US$ 42.) + Versand

In heute ungekannter Bewegungsvielfalt

Georg Philipp Rugendas I (1666 Augsburg 1742). Reiter, -schlachten und Lagerdarstellungen aus 1693 – 1705. Folge von 48 Blatt. Clairobscurs von Johann Christian Rugendas (1708 Augsburg 1781). Ca. 1740. Qu.-2°. Hldr.-Bd. d. Zt. a. 5 Bünden m. Ldrecken. u. marmor. Deckelbezügen.

Teuscher 593-640 (von 589-652) nebst Abbildungen; Stillfried 529-576 (von 525-588). – Vgl. Nagler, J. Chr. R., 5-17. – Auf einheitlich schönem festen Papier von 24 x 36 cm. Plattengrößen 10,2-21,7 x 10,5-32,4 cm bei dominierender Mittelgröße von etwa 17 x 24 cm.

Großartiger Bestand jener Arbeiten, die Georg Philipp Rugendas als Pferdezeichner graphisch so unvergleichlich gemacht haben, einzigartig wiedergegeben in der besonderen, von zwei Platten gedruckten Manier des clairobscur mit ockerartiger Grundfarbe und darüber gedrucktem Dunkelbraun mit dem Papier für die Lichter und solchermaßen von außerordentlichem malerischen Reiz.

Die ganz wesentliche Welt des Pferdes von einst in einer heute ungekannten Bewegungsvielfalt, wie nur in Grenzsituationen und bei permanentem Miteinander zu beobachten. Und so die ganze Einzigartigkeit des Pferdes atemberaubend erschließend. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.223 | Preis auf Anfrage

London Horse & Carriage Repository, Gray’s Inn Road, NW + SE View of the. Reich staffierte Hofansichten. 2 Blatt. Stahlstiche von William Deeble (tätig London 1814-53) nach Thomas Hosmer Shepherd (Landschafter, Architekturzeichner, Aquarellist, 1793-1864). 1828. Signiert, datiert, bezeichnet. 11 x 14,8-15,1 cm. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 9.196 | EUR 76. (c. US$ 82.) + Versand

London – Horse Guards, Parliament Street. Davor zwei Garde-Kavalleristen sowie offene Kalesche und weitere Passanten. Stahlstich von James Tingle (tätig London 1830-1860) nach Shepherd wie vor. (1830.) 10,5 x 14,8 cm. – Zwei schwache Stockflecken innerhalb des Bildes. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 9.234 | EUR 25. (c. US$ 27.) + Versand

In seinen Pferden von Wouwerman beeinflußt

Hendrik Verschuring (Gorkum 1627 – bei Dordrecht 1690). Rastende Jäger, teils abgesessen, mit ihren Hunden vor der Schenke, vor der die Wirtsleute eine zweispännige Kutsche willkommen heißen. Einer der Jäger hat seinen Falken auf der Rechten und eilt zu Fuß links ab in die Landschaft, freudig erregt begleitet von seinem Hund. Aber auch der rückseits gezeigte Reiter vorn links könnte einen Falken auf der Linken halten. Lavierte Pinselzeichnung in verschiedenen Grautönen und etwas Schwarz über Spuren von schwarzer Kreide. Unten links mit dem grauen Pinsel hs. signiert: H. verschuring. f.. 250 x 348 mm. – Siehe die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.863 | Preis auf Anfrage

„ Ausgezeichneter Darsteller

des Pferdes in der Bewegung “

Arthur Grunenberg (Königsberg 1880 – Bad Reichenhall 1952). Rossebändiger. Folge von lith. Titel und

11 (statt 12) Kreide-Lithographien

(18-23,5 x 21,5-27 cm), davon 10 unten rechts in Bleistift bezeichnet: A. Grunenberg. (Bln., Wasmuth, 1922). Mit lith. hs. Bl. Inhalt. In Orig.-HPgt.-Mappe (33,5 x 43 cm) mit lith. illustr. Vorderdeckel nebst Titel + Autor.

AKL LXIII (2009), 471 f.; Thieme-Becker XV (1922), 146; Vollmer II (1955), 325. – Ausstellungen: Kunstsalon J. Casper, Bln., Mai 1914 + Galerie Arnold, Dresden, März 1927.

Eins von 40 Exemplaren auf unbeschnittenem dünnen Japan bzw., lith. Titel und Inhaltsblatt, Japan-Velin.

1. Dioscuren (erster Entwurf) – 2. Dioscuren (zweiter Entwurf) – 3. Absalom – 4. Spähende Amazone – 5. Verwundete Amazone – 6. Hengstzähmung – 7. Rossebändiger (ersetzt, s. u., und solchermaßen unsigniert geblieben) – 8. Störrische Pferde – 9. Ausbrechende Hengste – 10. Durchgehender Hengst – 11. Der gezähmte Hengst (versehentlich unsigniert geblieben) – 12. Morgenritt.

Ohne Blatt 7, „Rossebändiger“, wofür die mutmaßlich bildgleiche Titel-Lithographie, die ihrerseits aber nicht identisch ist mit der Vorderdeckel-Illustration, unter Verlust von Verlegeradresse und wohl Numerierung – bekannt hier ein mit „XXIII/40“ numeriertes einstiges Markt-Exemplar, dem seinerseits das lith. Inhaltsblatt fehlte – auf das kleinere Format der Folge selbst beschnitten wurde. Gelegentliche leichte Stockflecken im meist weißen Feld (nur Blatt 4 generell leicht befallen). – Die Mappe stockstippig, doch kaum auf dem Vorderdeckel mit seiner schönen großen Darstellung (15,5 x 13 cm) zwischen der Kreide-Schreibschrift.

Die in tiefschwarzen Drucken vorliegende herrliche Folge

in ihrer unerhört fühlbaren Bewegungs-Rasanz

als von auflagenbedingt großer Seltenheit – so denn auch nicht in der die Spanne von 1527 bis 1930 abdeckenden und 1999 aufgelösten hippologischen Basler Sammlung Sarasin – begleitete Reverenz des künstlerisch so einzigartig bravourösen frühen deutschen 20. Jahrhunderts an jahrtausendealte Reitkultur, verdeutlicht mit den Eingangsblättern von Dioskuren („Söhne des Zeus“) + Absalom (Sohn Davids). Wie die Folge als Ganzes unmittelbar anschließt ans 1921er Öl

„ Die Rosse bändigenden Dioskuren “.

„ (Grunenberg) bevorzugt als Motive den Reiter u. den Tänzer bzw. die Tänzerin. Benutzt meist den Rötelstift oder die Kreide.

Ausgezeichneter Darsteller des Pferdes in der Bewegung “

(Vollmer). – Letztere hier denn faszinierend bis hin zum Schlußblatt, der Rückenszenerie des Morgenrittes, dessen Reiter von zwei Läufern begleitet wird. Eine einzige Komposition körperlicher Bewegtheit. Umfangen von der Bewegung kulissenartiger Bäume. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.145 | EUR 2000. | export price EUR 1900. (c. US$ 2043.) + Versand

The Sportsman’s Dictionary; containing Instructions for various methods to be observed in riding, hunting, fowling, setting, fishing, racing, farriery, hawking, breeding and feeding horses for the road and turf; the management of dogs, game and dunghill-cocks, turkeys, geese, ducks … and the manner of curing their various diseases and accidents. Improved and enlarged by Henry James Pye. 5. Aufl. Mit 17Kupfertafeln. London, John Stockdale, 1807. 4°. VII, 547 SS. Dunkelbrauner Hldr.-Bd. auf 5 Bünden m. bordeauxroten Deckelbezügen, breiten Ldrecken., rotem Rückenschild, Streicheisenvergold. auf dem Rücken sowie fleuralen Blindfileten und farbig geschuppten Innenspiegeln und Vorsätzen. Braunschnitt.

Souhart 389 f. – Die Tafeln mit instruktiven Detaildarstellungen zu Angelei – Vogelfang + -jagd sowie allen Arten von Netzen , Körben + Reusen für Fischerei , Niederwild- + Wolfsjagd. – Namen auf Vorsatz. – Namentlich auch einbandschönes Exemplar von überwiegend nahezu unberührter Frische. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 13.139 | EUR 765. | export price EUR 727. (c. US$ 782.) + Versand

Fünf Pferde — Fünf Meister

Pferde. Nach Grafiken Alter Meister (1 farbig). Serie von 5 Briefmarken-Werten. Hrsg. von der tschechoslowakischen Post. 21./24. April 1969. Stahlstich von Bedřich Housa (Prag 1926 – 2020) nebst Rastertiefdruck. Je ca. 5,4 × 3,3 cm (2⅛ × 1¼ in).

Die fünf Motive in der Reihenfolge ihrer Werte wie folgt:

Hendrik Goltzius (Mühlbrecht/Venlo 1558 – Haarlem 1617, -.30 Kčs.) – Matthäus Merian (Basel 1593 – Schwalbach 1650, -.80) – Václav Hollar (Prag 1607 – London 1677, 1.60) – Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528, 1.80) – Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767, farbig, 2.40).

Der höchste Wert der Serie und einziger in Farbe dazu

die Wiedergabe des Titelblattes von Ridinger’s majestätischer 18-Blatt-Folge Neue Reit-Schule (Th. + Schwarz 628-645), genannt auch Große oder Wiener Schule. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 13.371 | EUR 50. (c. US$ 54.) + Versand

Kobell, Wilhelm von (Mannheim 1766 – München 1853). Der Hufbeschlag. Skizze des mit linkem Hinterfuß beschäftigten Meisters, indes sich die Halter von Roß und Bein unterhalten und der seitwärts liegende Hund etwas wahrzunehmen scheint. Bister-Federzeichnung. 180 × 257 mm (7⅛ × 10⅛ in).

Über die eigentliche Skizze (80 × 135 mm [3⅛ × 5¼ in]) hinaus blattfüllend mit schwachem Bleistift vielfältig themennah durchskizziert, wie nicht ganz ungeläufig, doch längst nicht die Regel. Siehe etwa die zeichnerische Studie für die 1835er Aquatinta Die Herberge nach Nic. Berchem, in der der Pferdegruppe nicht nur Wirt, Liebespaar und Hühner beigesellt sind, sondern auch sieben aquatintafremde Schießübungen. Hier denn links der Beschlag-Szene ein Zweiergespann, rechts eine wäscheaufhängende Frau, vielleicht mit einem Wäschekarren, dem zwei kleine Räder zugeordnet werden könnten, indes darunter ein großes Rad skizziert ist. Mittig innert weiterer Strichelungen trägt ein Mann eine Last durch einen Bogengang, doch könnte apropos Räder auch an eine hochgeschlossene Kutsche Wouwermans gedacht werden, der Beschäftigung mit letzterem zweifellos die Schmiede-Szene geschuldet ist, siehe unten. Weitere Strichelungen als Füllsel des Oberfeldes.

Unten rechts in Bleistift 166 / Kobell, wobei der weiterführenden Zuweisung von gleicher Hand auf dem Untersatzkarton an Ferd. Kobell als dem Vater hiesigerseits nicht gefolgt werden kann und vielmehr an die Hand Wilhelms als des bedeutendsten der aus Mannheim hervorgegangenen Maler und Kupferstecher (Helmut Tenner) zu denken ist. Und hier in Zusammenhang mit dessen Arbeiten in Öl, Zeichnung und Graphik nach Philips Wouwerman (1619 Haarlem 1668), belegt schon für 1787 als gerade 21jährigem und Favorit geblieben bis in die 1790er, folgend früher väterlicher Wegweisung:

„ Die eigene Erziehung in holländ. Routine übertrug (Vater Ferdinand) auf den Sohn, obwohl er selber in den maßgebenden Jahren (um 1788) schon darüber hinausgewachsen war. Infolgedessen macht das Frühwerk von Wilhelm K. gegenüber dem des Vaters fast einen rückschrittlichen Eindruck, und seine Entwicklung vollzog sich sehr langsam; volle Selbständigkeit erreichte er eigentlich erst mit 40 Jahren. Allerdings war die Art

seiner Aufnahme der großen Holländer des 17. Jahrh. ungewöhnlich kraftvoll.

Seine Werke sind bis in die 90er Jahre malerisch geschickte Anempfindungen an (vornehmlich) Wouwerman, Berchem u. Roos … “

(P. F. Schmidt in Thieme-Becker XXI [1927], 54 ff.).

Seine hiesige Hufbeschlag-Skizze in Harmonie zu den diesbezüglichen Ölen bei Wouwerman.

Mit prächtigem, ganz komplettem, breit von ornamentaler Kette mit Wappenschilden eingefaßtem Wz. Basler Stab mit Schifferstachel (13,5 × 10 cm [5¼ × 4 in]) mittig am Oberrand. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.091 | EUR 535. | export price EUR 508. (c. US$ 546.) + Versand

– – Der bei seinem Pferd am Baum abgesessene Reiter. Kniend, mit dem vorgeschobenen linken Fuß beschäftigt. Neben sich die Reitgerte. Bister-Federzeichnung. 89 × 113 mm (3½ × 4½ in).

Mit Teil eines großen figürlichen Wasserzeichens. – Links oben im unbelaubtem Astwerk des Baumes nur wenig störende schwache Bräunung, 1 cm langer Bisterdurchbruch zwischen den Hinterbeinen des Pferdes säurefrei hinterlegt.

Fein ausgeführte Arbeit, entstanden mit Kobells Wiedergaben nach Wouwerman (1619 Haarlem 1668) in Öl, Zeichnung und Graphik und hier an Schumacher – Philips Wouwerman. The Horse Painter of the Golden Age, 2006 – A354 + A328 erinnernd, beide Male gleichfalls nach links gegen dort jeweils alter Kopfweide stehendes Pferd. Zunächst unaufgezäumt mit neben ihm sitzenden Landmann/Reiter, ruhendem Zweitpferd und Lämmern, zum andern gesattelt und von seinem Reiter am Halfter gehalten. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.092 | EUR 235. (c. US$ 253.) + Versand

– – Stehendes Pferd mit Kummet nach rechts. In schwächerer Ausführung rechts davon ein weiteres, prägnant nur mit dem Kopf in Sauf-/Freßhaltung als allein interessierend. Bleistift-Zeichnung. 120 × 160 mm (4¾ × 6¼ in).

Auf bräunlichem gröberen, gleichwohl leichtem Bütten mit typograph. Wz. – Kleiner alter Ausriß im weißen Randfeld oben rechts.

Entstanden mit Kobells Wiedergaben nach Wouwerman (1619 Haarlem 1668) in Öl, Zeichnung und Graphik und bezüglich des Rechtsaußen-Kopfes hier an vielfältige Wouwermansche Vorgaben anknüpfend. Siehe etwa Schumacher, Philips Wouwerman. The Horse Painter of the Golden Age, 2006, Abb. 44, 48-52, 56/7, 64-69, 312/3, 327, 357 etc. Und für das Stehende Pferd … vgl. Kobells Radierung Gœdl-Roth, W. v. K., Druckgraphik, 1974, Nr. 53 nebst Abbildung. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.093 | EUR 135. (c. US$ 145.) + Versand

Englische Jagdpferde. Deren berittene zwei an einem Gatter nebst Dreier-Koppel. Stahlstich von F. Hirchenheim(n?). Ca. 1835. Bezeichnet: XXXII / F. Hirchenheim (anderwärts Hirchenhein) sc, ansonsten wie vor nebst Adresse der Kunstanstalt des Bibliograph. Instituts. 16,7 x 19,7 cm.

Mit dem nicht mitgemessenem vollen Plattenrand, wie für Stahlstiche eher seltener, und linksseitigem Heftrand. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.825 | EUR 64. (c. US$ 69.) + Versand

De Rodensteiner. Der Ritter mit seinem Gefolge bei wildem Pferderennen querfeldein, gefürchtet von den sich im Getreide duckenden Landleuten. Getönter Holzstich nach Gottfried Franz (Mainz 1846 – München 1905) bei Adolf Cloß, Stgt. (1875-76.) Signiert, bezeichnet. 17,8 x 23,9 cm. – Aus der etwa gleichzeitigen holländ. Ausgabe.

Angebots-Nr. 9.458 | EUR 50. (c. US$ 54.) + Versand

An der Brücke in Interlaken. Mit Pferden in und bei der Schwemme. Getönter Holzstich nach Paul Meyerheim (1842 Berlin 1915) bei Adolf Cloß, Stuttgart. (1875-77.) Signiert (unleserlich seitens des Holzstechers), bezeichnet. 20 x 24,8 cm.

Angebots-Nr. 9.699 | EUR 79. (c. US$ 85.) + Versand

Menuisier en Voitures. Werkstattansicht und zahllose Detaildarstellungen. Folge der 17 (1 dblgr.) Kupferstiche der Kutschenschreinerei von Robert Bénard (Paris 1734 – nach 1777, recte wohl eher ca. 1786) aus der Quartausgabe der Diderot-Enzyklopädie. (1784.) Signiert, bezeichnet. Ca. 24,5 x 18,5 bzw. (1) 35,5 cm.

Instruktive Suite. – Fast ausschließlich den weißen Rand betreffende Klein- + Kleinsteinrisse sowie vereinzelte Papierschwachstellen säurefrei hinterlegt. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.111 | EUR 220. (c. US$ 237.) + Versand

Waldkoppel (in Pommern). Stuten mit Füllen, doch auch ein Rind, auf der Weide, an der ein Zweispänner vorbeifährt. Holzstich nach Johannes Gehrts (St. Pauli/Hamburg 1855 – Düsseldorf 1921). Signiert, datiert, bezeichnet. 14,1 x 18,5 cm. – RÜCKSEITS: Schäfer mit seiner Herde. Holzstich nach G., doch mit dessen Datierung von 1880. 12,6 x 10,5 cm. – Beidseits fortlaufender Lokaltext.

Angebots-Nr. 8.387 | EUR 61. (c. US$ 66.) + Versand

In apartem alten Marmorumschlag

Johann Meyer (1655 Zürich 1712). Reitergefechte. Folge der 6 teils mit der kalten Nadel gearbeiteten Radierungen in Friesform nach Heinrich Werdmüller (gest. 1677, in Villingen?, Offizier) in Zürich (?) auf 3 Blatt. Bezeichnet auf Blatt 1: David Funck exc. / J. Meyer f. / 1(-6). 5,2-5,5 x 18,2-18,3 cm. Farbig marmor. Heftung d. Zt.

Nagler 6, I (von II). – „Im ersten Drucke (wie hier) mit der Adresse von David Funk (Kunsthändler in Nürnberg), im zweiten mit jener von Schmidhamer, und mit doppelten (Einfassungs-)Linien“ (Nagler). – Blatt 1 gleichförmig leicht gebräunt, Blatt 2 noch etwas weniger. Einige Altersfleckchen. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.932 | EUR 1400. | export price EUR 1330. (c. US$ 1430.) + Versand

Aus dem eigenen Marstall frisch auf den Tisch

Cham (= Amédée Charles Henry de Noé, 1819 Paris 1879). Six heures et demie. — Les chevaux de Madame la Marquise sont sur la table. Diener, in den Salon seiner Herrin tretend und zu Tisch bittend: Pferdefleisch aus dem eigenen Marstall. Kreidelithographie. (1870-71.) Bezeichnet: CHAM / 104, ansonsten typographisch wie vor. 21,9 x 17,5 cm.

Geschaffen für den Charivari während des Krieges von 1870-71 und hier vorliegend in zeitgenösischem Abdruck ohne Rückseitentext. – Kleiner schwacher Stockfleck im weißen Feld neben der Tischlampe. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.790 | EUR 148. (c. US$ 159.) + Versand

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Das zuruck gehen an der Wand. Reculer à la muraille. Ein Apfelschimmel. Radierung mit Kupferstich. (1734.) Bezeichnet: avec P. S. C. M. / J. E. Ridinger inv. des. et exc. Aug. Vind., ansonsten wie vor in zugleich frz.-latein. Paralleltext. Blattgröße 53,4 x 38,5 cm.

Thienemann + Schwarz 636. – Neue (oder Wiener) Reit Schul XV (Th., überholt, Blatt 9). – Typograph. Wz. (wohl WANGEN, wie für die zeitgenössischen Abdrucke so charakteristisch). – Innerhalb des umlaufend immer noch 7 mm breiten weißen Plattenrandes geschnitten. In diesem vereinzelte kleine, säurefrei hinterlegte Einrisse, von denen lediglich einer bildseits nicht wahrnehmbar noch 2,2 cm in die Hintergrundschraffur des Bildfeldes hineinreicht. Das Textfeld zudem namentlich im Mittelfeld etwas knitterspurig und dort wie auch an einer Unterecke vorsorglich alt hinterlegt, wie indes rücksichtlich genereller Empfindlichkeit dieser großformatigen Blätter wie auch der Seltenheit der Folge nicht überzubewerten. – Das souveräne Sujet der majestätischen Folge in herrlich kontrastreichem Abdruck. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.529 | EUR 980. | export price EUR 931. (c. US$ 1001.) + Versand

F. R. de la Rue (Delarue; Paris um 1751 – nach 1780). Schlachtpferd unter einem Offizier mit dem erhobenen Degen in der Rechten. Vorpreschend nach rechts. Radierung von August Friedrich Winkler (Geyer/Sachsen 1770 – 1807). Bezeichnet: A. F. Winkler f. / de la Rue. 20,8 x 16,9 cm. – Auf schwerem, zweiseits unbeschnittenem Papier von 1,5-9 cm Breitrandigkeit. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.618 | EUR 98. (c. US$ 105.) + Versand

Philips Wouwerman (1619 Haarlem 1668). Sattelpferd vor Hafertrog. Breitseits nach rechts mit Blick auf den Betrachter. Unter dem Trog der Futtersack. Radierung von August Friedrich Winkler (Geyer/Sachsen 1770 – 1807). Bezeichnet: A. F. Winkler f. / Phil. Wouwermans. 12,5 x 17,3 cm. – Wie vor, doch mit 2-8 cm Breitrandigkeit. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.617 | EUR 125. (c. US$ 134.) + Versand

(Der alten Teütshen) ihre Wapen vnd Ritterspiel. Reichhaltiges Szenarium mit Schwertkampf und Turnierreiten. Kupferstich bei Matthäus Merian. (1638.) Bezeichnet. 14,4 x 16,9 cm. – Frühester Abdruck. – Links und unten im Plattenrand geschnitten. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 11.869 | EUR 65. (c. US$ 70.) + Versand

Hippologisches Wunder

Das Tigerpferd mit dem Ährenbouquet

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Dises Junge Tyger=Pferd welches zu Oranien=Polder einem Dorffe nicht weit von Delfft in der Provinz Holland gezogen

hatte dises Aehren Poquet von farbe schwartz

gleich den anderen flecken u: ist 1743. von der Hochgräffl: Promnitzischen Herschafft aus Schlesien auf ihrer Holländischen Reise

als eine Raritet sehr Theuer erkaufft worden.

Der in herrlich leichter Bewegung breit in schöner Hügellandschaft mit Dorf, abgesondert von fünf teils tollenden und sich wälzenden Pferden, stehende Hengst, den schönen Kopf dem Betrachter zugewandt. Kupferdruckplatte im Gegensinn nach dem nach dem Leben gemalten Bilde des Liebhaberkünstlers Frhr. Christian Ludwig von Löwenstern in Darmstadt. Bezeichnet: 38. / Lib: Baro de Löuenstern ad viv: pinx. Darmst. / J. El. Ridinger sc: et excud. 1745., ansonsten wie vor. 35 × 28,5 cm (13¾ × 11¼ in).

Ridinger, Tigerpferd mit Ährenbouquet
Johann Elias Ridinger, Das Tigerpferd mit Ährenbouquet (Ausschnitt)

Die originale Druckplatte

zu Blatt 38 (Radierung mit Kupferstich, Thienemann + Schwarz 280, »Die sechs Pferde, welche in dieser Sammlung enthalten sind, wurden später auch gesondert verkauft«) der Vorstellung der Wundersamsten Hirsche und anderer Thiere

im rotgoldenen Glanze

ihres 278 Jahre alten Kupfers.

Und kostbares, hier weit über Thieme-Becker (Bd. XXVIII, 1933, S. 308) hinaus nahtlos direkt bis in den Ridinger-Nachlaß selbst recherchiertes, von Thienemann im Rahmen der Platten zu den Wundersamsten 1856 noch für verloren gehaltenes, weltweit unikates Sammlungsstück von Graden. Denn

» Erhaltene originale Druckplatten aus dem 18. Jahrhundert sind

eine große Seltenheit«

(Stefan Morét im Ridinger-Katalog Darmstadt, 1999, SS. 62 f. Siehe auch die dortigen Platten I.13, I.8 + I.11, Farbabbildung 6 + SW-Abb. SS. 63 f.).

Und speziell zu denen Ridingers:

» Vom hohen technischen und qualitativen Niveau der Werke Ridingers und seiner Söhne, die im Verlag vor allem als Stecher mitarbeiteten, künden die (nur noch sehr partiell, darunter die von den Kunstsammlungen Augsburg erworbenen 12 Platten der Paradies-Folge, vorgestellt 2001 in der Ausstellung »KUNSTREICH« als den bedeutendsten Erwerbungen des vergangenen Jahrzehnts) erhaltenen Druckplatten noch heute. «

Im selben Sinne schon vorher Bernadette Schöller in Der Kölner Graphikmarkt zur Zeit Wenzel Hollars innerhalb Wenzel Hollar – Die Kölner Jahre, hrsg. von Werner Schäfke, Köln 1992, S. 19:

» Die Kupferplatten ,

die aufgrund ihres Materialwertes wie auch der darin investierten Arbeitszeiten

eine weit höhere Wertschätzung genossen

als etwa eine allzu oft achtlos behandelte Vorzeichnung … «

Entsprechend hieß es hierselbst gelegentlich des Wiederauftauchens von Teilen des sogenannten Thieme-Becker-Blocks Ridinger’scher Druckplatten »Einer der sensationellsten Funde der Kunstgeschichte … Ridinger’s originale Druck- (sic!!!) Platten«. Daß anstehende

vom Meister eigenhändig allein gearbeitet ist

sei eigens erwähnt. So, wie denn auch entsprechend obiger Signatur dokumentiert. – Die ursprüngliche Numerierung »38« indes nach ihrer Entfernung für eine um 1824/25 anders zusammengestellte Neuausgabe erst gelegentlich einer späteren neuen Gesamtausgabe wiederhergestellt.

Mittels feinen Lackauftrags vor Anlaufen geschützt, ist die Kupferdruckplatte im Rahmen ihres altersmäßigen Gebrauchs generell noch druckfähig. Angeboten und verkauft wird sie indes als Kunstwerk und Sammlungsstück, also unbeschadet ihrer schlußendlichen Druckqualität. – Kurz,

ein denkbar erfreuendes , weltweit unikates Absolutum .

Ihnen angetragen mit der Empfehlung zeitlos-eleganter rahmenfreier Hängung (Vorrichtung anbei), um Sie der jeweiligen Licht-Reflexe am schönsten teilhaftig werden zu lassen. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.232 | Preis auf Anfrage

„ … my little town … New York … New York “

JEROME PARK NEW YORK

The False Start Jerome Park, N(ew) Y(ork). Teils in heftig gebremstem Galopp davonjagend, teils in weiser Voraussicht am Start stehengeblieben. Vorne links turmartige Loge mit vier Herren, auf der gegenüberliegenden Seite der Rennbahn die große flaggengeschmückte Tribüne mit dem erregt gestikulierenden Publikum. Kreidelithographie

im Ursprungs-Kolorit

bei Thomas Kelly in New York. 1868. 49,3 x 63,2 cm.

Die nur selten dargestellte Situation des Fehlstarts und der damit verbundenen Verwirrung bei Pferden und Jockeys einer- und dem Ärger der meist durch Wetten zusätzlich engagierten Zuschauer andererseits in ebenso eindrucksvoller wie großformatiger Darstellung. – Auf festem Papier. – Die gewisse Zeitspurigkeit, darunter fünf professionell restaurierte, 2-6, in einem Fall auch 12 cm in das Bild hereinreichende Randeinrisse, Wasserflecke namentlich im Unterrand sowie Knitterspuren in der Himmelspartie und eine nur rückseitige leichte Bräunung angesichts der generellen Empfindlichkeit solcher Übergrößen übersehbar und hinter dem besonderen Reiz hiesiger Thematik zurücktretend. Kurz, das besondere Erlebnis. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.166 | EUR 2400. | export price EUR 2280. (c. US$ 2451.) + Versand

266 jähriger Medicus Hippologicus

Georg Simon Winter (von Adlersflügel). Wolerfahrner Pferd=Artzt, Welcher gründlich lehret, wie man der Pferde Complexion, Natur und Altrer erkennen, alle inner= und äusserliche Kranckheiten curiren, und die gesunden Pferde vor allen bevorstehenden Mängeln præserviren solle. Mit einem Anhang einiger raren,

für junge Fohlen treflich gut befundenen Arzeney=Mitteln

versehen, und durch und durch verbessert, und mit den bewährtesten Arcanis vermehret, durch Valentin Trichter, wolbestalten Reit=Meistern der Republic Nürnberg. Mit vielen nöthigen Kupffern ausgezieret, nämlich mit

44 Faltkupfern auf 35 Tafeln .

Nürnberg, Joh. Andreas Endter, 1757. 20 unnum. Bll. Titel, Vorw., Inh., 838 SS., 9 unnum. Bll. Reg. Franzbd. d. Zt.

Titel in Rot + Schwarz. – Die für den Original-Verleger ERSTE VON TRICHET BESORGTE AUSGABE dieses erstmals 1678 in Folio erschienenen und bis hin zur dt. Ausgabe Philadelphia 1840 langlebigen Klassikers, dessen Kupfer, angeführt von 27,5 x 38,5 cm messender Instrumenten-Tafel, anatomischen Details, Kranken- + Behandlungsbildern gewidmet sind und hier in Anzahl und Art denen der Erstausgabe (dblgr. Instrumententafel + 45 Textkupfer) entsprechen, hier neben drei ungezählten numeriert von I-XLI und ggf. textfolgend zu größeren Tafeln vereinigt. – Die

„Reich bebilderte Roß-Arznei mit vielen Rezepten“

(Bibliotheca Hippologica I. H. Anderhub, 1963, Nr. 367 [diese Ausgabe])

in ausgesprochen schönem Exemplar ,

nur namentlich Vorderspiegel + Vorsatz und schon übersehbar noch der Titel stockfleckig, sonst nur gelegentliche Fleckchen. Vorspann mit abnehmender kleiner Wurmspur im unteren Innenrand wie auch an den etwas angegriffenen Kapi talen des Rückens. Die Vorderdeckelecken bestoßen.

Angebots-Nr. 15.148 | EUR 1380. | export price EUR 1311. (c. US$ 1409.) + Versand

Gezeichnet – Zerschnitten – Eingeklebt – Gerettet

Joseph Georg Wintter (1751 München 1789). Beißende Pferde, vom Knecht auseinandergetrieben. Hengst in lebhafter Bewegung nach links, einen zweiten, halb verdeckten in die Mähne beißend, derweil sich dieser mit einem Biß in die Vorderhand revanchiert. Von rechts der Knecht mit Rute hinzueilend. Kreide- und Bleistiftzeichnung, der reich schraffierte angreifende Hengst zusätzlich in schwarzer Feder ausgeführt. (Vor) 1781. 268 x 387 mm. – Rückseits: I. Achtender, stehend, nach links. Bleistiftzeichnung. Bezeichnet: JW (ligiert) inv. 1781 / JGW (ligiert) inv 1781. 230 x 184 mm. – II. Zehnender, stehend von vorne links. Bleistiftzeichnung. Bezeichnet: 135 / JGW (ligiert) inv 1781 / JGW. (ligiert) inv 1781. 213 x 201 mm.

Provenienz

Heinz Grunert

(† 1997)
Zeichnungen aller Schulen + Epochen , japan. Holzschnitte
mit dessen roter Marke „G“ in Quadrat (Lugt 3985) unten links

Vorderseits sieben Punkte früherer Eckmontage der rückseitigen Hirschstudien, von denen vier noch Reste des blau-grauen Montagepapiers zeigen. Nur einer dieser Punkte indes mit dem Fuß des Knechtes noch unwesentlich die Zeichnung tangierend. Unten Mitte unterhalb der Schattenschraffur dünne Papierstelle von fast unbemerkbar entfernter achter Montagestelle. – Von Wintter für die zwei rückseitigen Hirschstudien etwa in der Mitte auseinandergeschnitten und offenbar proportionshalber oben bzw. unten verkürzt und in einen Sammelband eingefügt. Aus diesem nach 1783 (s. u.) wohl durch Wintter selbst wieder herausgelöst und mittels Büttenstreifen zusammengesetzt, wobei die fehlenden, indes nicht die Pferdezeichnung betreffenden Partien durch Streifen weiterer Studien ergänzt wurden. Einer der Büttenstreifen zudem mit der verdeckten Inschrift „Nach Natur gezeichnet von JGWintter den 28 august ao. 1783“.

Die unterschiedliche Anordnung der Ergänzungsstreifen – links oben, rechts unten – die Priorität der Pferdezeichnung belegend. Für Wintter als Retter seiner eigenen Zeichnung spricht die Verwendung weiterer Studienblätter bis hin zu besagtem Streifen mit der 1783er Signatur, ein Vorgehen, das kaum auf einen Sammler schließen lassen dürfte. Solchermaßen aber nicht allein

eine temperamentvolle Zeichnung Wintter’s ,

sondern zugleich einzigartig reizvoller Beleg

des Auf und Abs künstlerischen Schaffens .

Und wie wir thematisch dem Knecht in dem gleichfalls von rechts agierenden Jäger der hier früher mit Provenienz von Kühlmann und Schäfer durchgelaufenen 1785er Wisenthatz wiederbegegnen, so hat die technische Beschaffenheit des Blattes einen Vorläufer in „Mr. Blaeu makes maps with glue and scissors“. Als dieser 1635 nämlich mit Rhein- + Donaukarte dem Konkurrenten Janssonius hinterherhinkte, druckte er flugs von der auf ihn übergegangenen 1590er Deutschland-Wandkarte Rumold Mercator’s die entsprechenden Grobpassagen, um diese dann mit Schere und Kleister zurechtzuwerkeln. Nur in der Deutschland-Ausgabe des Atlasses jenes Jahres so verwendet, ist ein Paar dieser Zimelien hier in den 60ern verhandelt worden. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.951 | EUR 1480. | export price EUR 1406. (c. US$ 1512.) + Versand

Das starke 1. Drittel allein den Pferden gewidmet

John Sherer. Rural Life. Described and Illustrated, in the management of Horses, Dogs, Cattle, Sheep, Pigs, Poultry, etc., etc.: Their Treatment in Health and Disease; with authentic information on all that relates to Modern Farming, Gardening, Shooting, Angling … and a complete system of modern veterinary practice. Mit 5 Textholzstichen und 88 Stahlstich-Illustrationen auf 64 (3 gefalt.) Tafeln. London + New York, London Printing and Publishing Comp., (ca. 1870). 4°. Gest. Titel, XVI, 1016 SS. Gold- u. blindgepr. OLdr.-Bd. auf 4 Bünden.

Einband etwas beschabt und zeitspurig, unteres Kapital mit kleinem, 1,5 cm langem Lederausriß. – 1 Lage (SS. 889-896) doppelt eingebunden. – Frontispiz – ein von einem Burschen gehaltener Schimmel vor dem Stall nebst Bezeichnung aller Körperpartien in 45 Nummern – + gest. Titel mit ganz schwachen Wasserrändern, ansonsten bei nur überaus vereinzelten kleinen Stockfleckchen von gesamthaft schöner Frische

Die Tafeln meist mit bildlicher Szenerie – darunter Rennen und Jagden -, aber auch anatomischen und technischen Details. – Inhaltliche Schwerpunkte: Jagd (121 SS.) – Hunde (125 SS.) + als starkes 1. Drittel mit 364Seiten Pferde, nämlich :

The Horse, and Modern Veterinary Practice / Of Horses in General / Races / Economy of the Stable / Diseases, Fractures, Wounds, etc. / Surgical Operations / Veterinary Department, or Medicines and their Uses.

Daneben Rinder, Schafe, Schweine + Geflügel (zusammen 273 SS.), Bienen (9 SS.), Prinzipien + Maschinen moderner Landwirtschaft (42 SS.), Gartenbau (68 SS.), Angeln (14 SS.) sowie 4seitiger Index.

Angebots-Nr. 13.131 | EUR 765. | export price EUR 727. (c. US$ 782.) + Versand

Englischer Pony. Nach Rückkehr von der Jagd von seinem Herrn am Haus festgemacht, wo der Begleithund schon seinen Durst stillt, indes ein zweiter freudig heranspringt. Zur Rechten die Silhouette einer langgestreckten Ortschaft zu Füßen einer verfallenen Burganlage. Stahlstich. Ca. 1835. Bezeichnet als Nr. XXVI, ansonsten wie vor nebst Adresse der Kunstanstalt des Bibliograph. Instituts. 16,3 x 20 cm.

Liebes, als Pony-Darstellung zudem selteneres Motiv mit dem schönen, klugen Tier als Mittelpunkt. – Mit dem nicht mitgemessenem vollen Plattenrand, wie für Stahlstiche eher seltener, und linksseitigem Heftrand. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.826 | EUR 75. (c. US$ 81.) + Versand

Nach jahrzehntelanger Augenweide in großzügigem Ambiente
an der Wand eines Connaisseurs von Graden
erstmals wieder auf dem Markt:

Immens seltene Reitschulblätter
aus den größten der
Augsburger Dressuren + Schulen

Georg Philipp Rugendas I (1666 Augsburg 1742). Nun mus das muntre Pferd in vielen Lectionen …. Auf offener Reitbahn ein Schimmel im Galopp mit an den Pilar gebundener Kappzaumlonge mit in Reserve gehaltenen Spießruten. Schabkunstblatt. Bezeichnet: G. P. Rugendas invent. delin. fecit et Excudit, ansonsten wie vor sowie Vierzeiler. 48,2 × 65,7 cm (19 × 25⅞ in).

Teuscher 69 + Abb. (ohne Nr.); Stillfried 348; Schoenbeck, Das Pferd und seine Darstellung in der bildenden Kunst, Tafel 33 (Ausschnitt). – Blatt 2 der 8blätterigen Reitschule T. 68-75 + Nagler, Künstler-Lexicon, 44, hier im wohl nachzuordnenden Zustand mit der Nummer 2 in kleinem Halbkreis am unteren Bildrand, wie auch das Exemplar der ETH Zürich.

Mit umlaufend 1,7-2,2 cm breitem Rand. – Gleichmäßiger Druck mit gutem Hell-Dunkel, doch von der gesamthaft schon etwas abgenutzten Platte, wie bei der nur ca. 50-60 wirklich gute Abdrucke – so der zeitgenösssiche Praktiker Sandrart – zulassenden Schabkunst durchaus hinnehmbar. – Drei (davon eine kaum bemerkbare kurze) vertikale und eine horizontale Quetschfalte vom Druck her. Fünf bildseits nicht bemerkbare bis zu dick stecknadelkopfgroße Löchlein.

Immens selten, fehlten die Blätter dieser Folge u. a. innerhalb der ca. 27600 Positionen des Weigelschen Kunstlager-Catalogs, Abt. I-XXVIII, 1838-57, in der 1963 aufgelösten Bibliotheca Hippologica I. H. Anderhub mit so Seltenheiten wie etwa Ridinger’s Reitschule in Groß-quer-Imperial und in der Sarasin Collection (1999). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.161 | EUR 1460. | export price EUR 1387. (c. US$ 1491.) + Versand

– – – So lehrt das lange Seil ein junges Pferd Trottieren … Und werffe … den Kopff als Füss Heroisch in die Höh. Vor weiterer reicher Pferdeszenerie berittenes Jungpferd an Wischzaum und langer, um einen Pilar gewickelten Kappzaumlonge, vorsorglich gefolgt von Reiter mit der Chambrière. Schabkunstblatt wie vor. – Teuscher 124 + Abb.; Stillfried 361. – Blatt 7 der Folge. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.164 | EUR 1995. | export price EUR 1895. (c. US$ 2037.) + Versand

– – – Hier lernt das junge Pferd auch Schulrecht galoppiren, Und in gewissem Lauff fortsezen seine Reiss …. Jungpferd mit am Gurt ausgebundenen Wischzaumzügeln in vollem Galopp an einer Kappzaumlonge. Nicht zuletzt dank drohender Chambrière. Eingebettet und vor weiteren Aktionen. Schabkunstblatt wie vor.

Teuscher 125 + Abb.; Stillfried 362. – Blatt 8 der Folge. – Von schönem, von leuchtendem Hell-Dunkel bestimmtem Gesamteindruck, wie für die Schabkunst besonders erwähnenswert. – Ganz rechts unten durch Retouchenhinterlegung erledigte Fehlstelle. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.162 | EUR 1995. | export price EUR 1895. (c. US$ 2037.) + Versand

Thomas Landseer (1795 London 1880). What ho! does the Devil arrive! then we needs must get on. Zwei auf einem Esel dahingaloppierende Affen. Bezeichnet: Drawn & Etched by Tho Landseer 1827, sonst wie vor. 20,6 x 16,4 cm.

Aus der Monkeyana-Suite, einem der nur wenigen frühen und somit typischen Werke Landseers. – Auf besonders breitrandigem, schwerem Papier. – Im weißen Rand ganz schwach stockfleckig. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 10.826 | EUR 197. (c. US$ 212.) + Versand

Von nun an „Henri ohne Pferd“

Cham (= Amédée Charles Henry de Noé, 1819 Paris 1879). Ce pauvre Henri IV voyant emmener son cheval chez le boucher. Auf seinem Denkmalsockel stehend und betreten seinem Pferd nachschauend, das auf dem Handkarren zur gegenüberliegenden Schlachterei gebracht wird. Einzig der Lorberkranz ist dem König geblieben. Kreidelithographie. (1870-71.) Bezeichnet: CHAM / 130, ansonsten typographisch wie vor. 22,6 x 18,4 cm.

Geschaffen für den Charivari während des Krieges von 1870-71 und hier vorliegend in zeitgenösischem Abdruck ohne Rückseitentext. – Kleiner Stockfleck im weißen Feld oberhalb der Bäume in Henris Rücken. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.785 | EUR 138. (c. US$ 148.) + Versand

Monsieur le Pompadour

Ludwig XV. von Frankreich

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Lvdovicvs XV. Galliarum et Navarræ Rex. Auf trabendem prächtigen Schimmel, den Marschallstab in der ausgestreckten Rechten, reitet der Urenkel (1710-1774) des Sonnenkönigs an der Spitze seines Gefolges der links vor großer Stadt mit dominantem Kirchturm tobenden Schlacht entgegen. Vorn rechts überbringt ihm ein Läufer eine Botschaft. Radierung mit Kupferstich. Bezeichnet: J. E. Ridinger inv. fec. et excud., ansonsten wie vor. 33,4 x 25 cm.

Thienemann + Schwarz 826. – Aus der 16blätt. Stammfolge – bekannt mit Th. 835 + Th.-St. 1378 zwei weitere größeren Formats – der Fürstlichen Personen zu Pferde. – Reiches Blatt in

prachtvollem Druck kontrastreichen Leuchtens

mit dreiseits 4,5-5 und unten 9,5 cm breitem, im Außenbereich unten + rechts leicht altersschmuddeligem Rand. – Rückseits Falzspur per Rotschnitt ausgewiesener zeitgenössischer Bindung. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.857 | EUR 745. | export price EUR 708. (c. US$ 761.) + Versand

Carle Vernet (eigentlich Antoine Charles Horace, Bordeaux 1758 – Paris 1836). (La chasse au cerf.) Folge von 24 Blatt. Kupferstiche von Gamble (21,2-22,8 x 30,2-30,9 cm). Ca. 1804-14. Hldr.-Bd. d. Zt. m. Rückenverg. und braun marmor. Deckelbezügen.

Vernet’s ausserordentlich seltene Folge der Par Force Jagd des Hirschen als der großartige Akkord von Instruktivität, Vielfalt und Bildreichtum, dominiert von einem unvergleichlich herrlichen Pferdeaspekt gemäß der Natur des Künstlers. Vernet war ein Pferdenarr. So sind denn auch die hiesigen Parforcepferde von einer Rasse, die den Betrachter kribbelig macht, nicht gleich aufsitzen zu können. – Die einheitlich schöne Druckqualität nicht zuletzt bestimmt von der feinen Behandlung des Lichtes. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.049 | Preis auf Anfrage

John Thomas Smith (1766 London 1833). Hackney Coachman. Mietskutscher um 1687 und somit gleich einem Postillion mit nur kurzer Peitsche und Radsporen. Radierung. Ca. 1819. Bezeichnet. 18,8 x 11,4 cm. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 8.797 | EUR 69. (c. US$ 74.) + Versand

Henry Bernard Chalon (1770/1 London 1849). Orville 1799. Der fein geäderte goldbraune Champion mit seinem Herrn in angedeuteter weiter Landschaft mit einem Gehöft im Hintergrund. Lithographie bei H. Delius. (1837.) Signiert, bezeichnet. 15 x 28 cm. – Ausführlich über Orville’s Siege siehe Mellon Coll., Print Catalogue, 8. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.158 | EUR 189. (c. US$ 203.) + Versand

Gestütsdarstellung vor malerischer Harzkulisse

Harzburg – Karl Dietrich Pirscher (1791 – Braunschweig 1857). Ansicht des Herzogl. Braunschweig. Gestüts Harzburg. Blick von einer Anhöhe auf die mittig gelegene Anlage nebst anschließenden und zurückgesetzten Ortsteilen vor malerischer Harzkulisse mit größerem Anwesen auf dem zurückgesetzten Berg ganz rechts. Auf den drei Gestütsweiden sechs (zwei galoppierende) Pferde. Ganz vorn zwei schwer bepackt ihren Weg nehmende Männer, begleitet von Hund + Jungen. Kolor. Kreidelithographie. Ca. 1830. Bezeichnet: Pirscher., ansonsten wie vor. 30,5 x 40,2 cm.

DAS SELTENE BLATT

im KÜNSTLER / VERLAGS – KOLORIT der VORZUGS-AUSGABE

(die Ordinärausgabe in Schwarz/Weiß) von malerischer Schönheit, wie hier ebenso zuletzt für 1977 am Markt nachweisbar, wobei es sich um das nun hiesige Exemplar handeln dürfte. – Die rückseitige Stockigkeit bildseits praktisch nur im 2-2,5 cm breiten weißen Rand aufscheinend. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.917 | EUR 1150. | export price EUR 1093. (c. US$ 1175.) + Versand

Richard Schoenbeck. Das Pferd und seine Darstellung in der bildenden Kunst vom hippologischen Standpunkt aus. Mit Frontispiz + 44 (5 gefalt.) Tafeln + 328 Abbildungen. Leipzig, Engelmann. 1908. 4°. X, 203 SS. Illustr. roter OLwd.-Bd. mit goldgepr. Rücken + Vorderdeckel und rotem Vorsatz. Kopfgoldschnitt.

Standardwerk hinsichtlich des reichen Bildmaterials und ggf. der einführenden Kapitel „Skizze und Geschichte des Pferdes“ (SS. 31-66) + „Das Pferd“ (67-143). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.582 | EUR 353. | export price EUR 335. (c. US$ 360.) + Versand

Aus Baron von Eisenberg’s berühmter Reitschule

L’Arabe. Auf kleinem Plateau nach links. Im Hintergrund karge Hügel, rechts auf Felsen eine Burg. Kolorierter Kupferstich von Bernard Picart (Paris 1673 – Amsterdam 1733). (1727.) Bezeichnet: VII., ansonsten wie vor. 22 x 30,3 cm.

Tafel 7 aus Eisenbergs erstmals 1727 erschienener Description du Manége Moderne und damit das letzte der einleitenden Kupfer zu den Pferderassen und solchermaßen auch mit zurückhaltendem landschaftlichen Beiwerk, wie in den Lektionen vollkommen fortgelassen. – Auf feinem, unten unbeschnittem, an den Seiten 4 cm breitrandigem Linienpapier. – Rückseits ganz schwach gebräunt, unterhalb der Hinterläufe kleine dünne Papierstelle, sonst von sehr schöner Frische.

Eisenberg, abgesehen von seiner Tätigkeit als Stallmeister 1728 in London, später in den Niederlanden, in Wien und 1753 schließlich in Pisa in seinen Lebensumständen unbekannt, wurde indes unsterblich durch seine 1727 erstmals erschienene, über die Jahrhunderte hinweg stark nachgefragte und daher immer wieder aufgelegte umfassende Reitschule, in deren „Mittelpunkt … das Bild (steht),

die auf äußerste Genauigkeit bedachte Darstellung

der einzelnen Reitlektionen …

Der Text beschränkt sich auf knappe Erläuterungen“ (Dietrich Fröba im 93er Ausstellungskatalog Pferd und Reiter in fünf Jahrhunderten – Schätze aus der Bibliothek des Deutschen Pferdemuseums zu einer französischen Ausgabe von 1733, Nr. 11).

Bestechend in ihrer völligen Konzentration

auf das dem Praktiker allein Wesentliche , nämlich die Lektion

sind die Darstellungen in ihrer staffagearmen Kargheit künstlerisch indes nicht ohne Vorbild, erinnernd an noch gar nicht so lange zurückliegende Arbeiten etwa Potters, Berchems oder Romeyns, die gerade deshalb als modern empfunden werden und begeistern. Weit gefaßt, können Eisenbergs Blätter somit durchaus als in der Nachwirkung der holländischen Kunst des 17. Jahrhunderts stehend gesehen werden.

Picart , der „bedeutendste und zugleich produktivste Kupferstecher im französisch-flandrischen Raum Anfang 18. Jh.“ (Fröba, a. a. O. S. 28), lebte seit etwa 1710 in Amsterdam, wo er sich 1719 auch verheiratete. Er könnte zudem ein Enkel jenes Pariser Blumenmalers und Händlers Jean Michel Picart gewesen sein, dessen Gerson, Ausbreitung und Nachwirkung der holländischen Malerei des 17. Jhdts., SS. 57 + 59, als einer Anlaufadresse für die auf den dortigen Markt drängenden Niederländer gedenkt, und mit dem namentlich Willem Kalf gut bekannt war.

Hiesiger Bernard Picart indes „gründete (in Amsterdam) seinen Ruhm, sowohl durch die Werke, welche er lieferte, als durch eine blühende Schule, in welcher er viele Künstler heranbildete“ (Nagler). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.150 | EUR 249. (c. US$ 268.) + Versand

Le Hardi. Im Sprung nach links. Kupferstich von Picart wie vor. Bezeichnet: XLIV., ansonsten wie vor. 22,2 x 30,3 cm. – Tafel 44 der Folge wie vor, hier mit oben + unten 1,3, an den Seiten 2,1-3 cm weißem Rand. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.151 | EUR 225. (c. US$ 242.) + Versand

Le Sensible. Zwischen den Pilaren springend nach rechts. Bezeichnet: XLV., ansonsten wie vor. – Tafel 45 wie vor, hier mit 1-1,5, rechts 4 cm breitem weißen Rand. – Schwach braunstippig, zwei feine, vollkommen geglättete Längsfalten. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.152 | EUR 189. (c. US$ 203.) + Versand

La bonne force. In freiem Sprung nach links. Bezeichnet: XLVI., ansonsten wie vor. – Tafel 46, hier mit 0,5-1,7, rechts 3,5 cm breitem weißen Rand. – Von großer Frische. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.153 | EUR 198. (c. US$ 213.) + Versand

Le Ballon. In hohem Sprung nach links. Bezeichnet: XLVII., ansonsten wie vor. – Tafel 47, hier mit 1,2-1,6, rechts 3,9 cm breitem weißen Rand. – Vollkommen geglättete Diagonalfalte oberhalb von Pferdekopf + Reiter, ansonsten von großer Frische. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.154 | EUR 198. (c. US$ 213.) + Versand

Le Dificile. In gestrecktem Sprung nach links. Bezeichnet: XLVIII., ansonsten wie vor. – Tafel 48, hier mit oben + unten 1,3-1,6, an den Seiten 2,1 bzw. 3,1 cm breitem weißen Rand. – Rückseits einzelne schwache, bildseits kaum wahrnehmbare Stockflecken. Lediglich ganz rechts außen am Bildrand drei kleinere und im weißen Rand ein etwas größerer Fleck bemerkbar. Unbeschadet dessen dynamisches Sujet von schöner Frische. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.155 | EUR 198. (c. US$ 213.) + Versand

Le Rubis. Im Galopp nach rechts. Bezeichnet: LI., ansonsten wie vor. – Tafel 51, hier mit oben und unten 0,7-1,6, an den Seiten 2,3 cm breitem weißen Rand. – Sehr schöner Druck und von großer Frische. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.158 | EUR 198. (c. US$ 213.) + Versand

Le Poupon. Nach rechts. Bezeichnet: LIII., ansonsten wie vor. – Tafel 53, hier mit 1-2, links 3 cm breitem weißen Rand. – Ganz schwacher Braunfleck am linken Vorderhuf des Pferdes. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.159 | EUR 189. (c. US$ 203.) + Versand

Le Grand. Nach links, auf die Hinterhand gedrückt. Bezeichnet: LIV., ansonsten wie vor. – Tafel 54, hier mit oben und unten 1,3-1,5, an den Seiten 2,3-3 cm breitem weißen Rand. – Der weiße Unterrand im Außenbereich etwas gebräunt und links mit noch knapp ins Bild reichenden schwachen Knitterspuren. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.160 | EUR 198. (c. US$ 213.) + Versand

Le Joli. Nach rechts, auf die Hinterhand gedrückt. Bezeichnet: LV., ansonsten wie vor. – Tafel 55, hier mit 1,2-1,7, rechts 3,5-4 cm breitem weißen Rand. – Vollkommen geglättete vertikale Druckspur. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.161 | EUR 198. (c. US$ 213.) + Versand


Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Adolphvs Fridericvs Hæres Norvegiæ Dux Holsatiæ, Slesvici, & Episc. Lvbecensis Sveciæ Regis declaratvs Svccessor. Auf munter fürbaßtrabendem Rapphengst aus dem Walde kommend, den Marschallstab in der Rechten und begleitet von einem Helmträger zu Pferde sowie zwei Läufern, auf dem Wege zum Zusammentreffen mit der am Meerufer ziehenden Truppe. Auf dem Wasser selbst Flotte in überwiegend Linie. Radierung mit Kupferstich. Bezeichnet: J. E. Ridinger inv. fec. et excud., ansonsten wie vor. Blattgröße 32,7 x 24,3 cm.

Thienemann + Schwarz 832. – Aus der 16blätt. Stammfolge – bekannt mit Th. 835 + Th.-St. 1378 zwei weitere größeren Formats – der Fürstlichen Personen zu Pferde, fehlend dem Exemplar der 1958 versteigerten opulenten Ridinger-Sammlung Alexander Graf von Faber-Castell und hier vorliegend aus der nunmehr zur Auflösung gelangten reichen Ridinger-Sammlung von Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen. – Dreiseits innerhalb des weißen Plattenrandes geschnitten, unten bis dicht an die letzte Schriftzeile unter minimalem Anschnitt des „G“-Unterbogens von Regis. – Aufmontiert auf sammlungsspezifischem großen Untersatzbogen bei feiner schwarzer Linieneinfassung. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.851 | EUR 435. | export price EUR 413. (c. US$ 444.) + Versand

„ … ein Kunstsammler bezahlte (1830) aber … 100 . für dieses Blatt “

Jacob Duck (Utrecht um 1600 – begr. ebda. 1667). Die Flußlandschaft mit dem wartenden Reiter nach links. Dieser dominant ganz vorn in Erwartung eines durch den Fluß kommenden zweiten, beides wohl Offiziere. Kleinfigurig hinter diesem ein knietief watender Soldat mit wohl Lanze in der Rechten, indes die Linke auf eine schwimmende oder flößende kleine Figur weist. Auf links im Bild hart zum Ufer abfallendem Felsen des jenseitigen Ufers ein Gebäude mit schwerem Rundturm. Ein weiteres Gebäude unten am Ufer ganz linksaußen. Und zum rechten Bildrand hin ein Gebäude-Ensemble mit hohem Turm mit Zwiebelspitze, dahinter der Fluß eine Biegung nach links macht, in der Ferne auf Höhe eines diesseitigen Höhenzuges befahren von einem Segler. Radierung. Blattgröße 18 × 23,3 cm (7⅛ × 9⅛ in).

Hollstein 8; Nagler, Monogramm., III (1863), Ducq, 2184, 8; Wurzbach I (1906), 434, Duck, 8; Katalog Davidsohn I (1920), Ducq, 1378 („Zweifelhaftes Blatt … Sehr selten“, verweisend im übrigen auf Weigel, Supplement, SS. 24 f. + Dutuit V, Seite 47). – Schlußblatt einer 4blätt. Folge – das 3. eine Reitschulscene am Pilar – , deren erste beide von Roman de Hooghe (1645-1708) stammen, der auch schon mit der Gesamtfolge in Verbindung gebracht wurde. So auch noch lesbare hs. Zuweisungen rückseits der hiesigen beiden Blätter, auf anstehendem zusätzlich auch noch der Name Philips Wouwerman’s.

Mit der Nr. 4 unten rechtsaußen im weißen Rand, doch wohl kaum mit den von Nagler „Vorn in der Mitte des Grasbodens, etwas nach links, bemerkt(en) … Buchstaben I D f.“, diesbezüglich denn auch Wurzbach vermerkt „Nach Nagler angeblich bez. …“. Auch Brulliot wäre es entgangen, siehe unten. – Mit nahezu complettem großen Wz. Aufgerichteter Löwe in doppelt eingefaßtem Kreis unter Lilie mit Schwert in der Rechten und Pfeilen in der Linken als Variante zu Heawood 3140-3145 (1651 bis ca. 1689) einschließlich der Kreisfüllsel, doch ohne deren Wappenschild. – Unten rechts geprägter kleiner ovaler Sammlungs-Stempel A (?, H? R?), für den hier in Lugt keine Auflösung recherchiert werden konnte.

Das malerische Blatt im vorzüglichen Druck der Sammlung J. H. Anderhub .

Figurierte, wie auch weitere Graphik, nicht auf der 1963er Bücher-Versteigerung der „Bibliotheca Hippologica I. H. Anderhub“. (Yale Center for British Art: „… the bulk of this collection, with the exception of some individual prints and plates, was sold in 1963“.)

Dreiseits bei 2-4 mm umlaufendem Rändchen auf Plattenkante geschnitten, oben eher auf Bildeinfassung bei indes viel weißem Plattenfeld. Dieses linksaußen und Mitte mit bemerkbarem ganz schwachen Bräunungsanflug. Zwei durchgehende feine vertikale Quetschfältchen bildseits nur oberhalb von Pferd + Reiter erwähnenswert. So auch eine leichte diagonale Faltspur im rechtsseitigen weißen Bildfeld.

Überholtermaßen 1863 von Nagler Jan le Ducq in Den Haag als einem „der trefflichsten niederländischen Meister“ zugewiesen, wie denn lt. Thieme-Becker (1914) die Werke von Jacob Duck (etwa 1660 bis 1661 in Den Haag) seit dem 18. Jahrhundert meist unter le Ducq’s Namen liefen. Und 1906 auch schon Wurzbach:

„ Er ist wohl zu unterscheiden von … Jan le Ducq … mit welchem seine künstlerische Persönlichkeit lange identifiziert oder verwechselt wurde. Er ist nach dem Darstellungskreise seiner Bilder mit Peter Codde und Ant. Palamedes verwandt …“

„ Dieses geistreich radirte Blatt – so Nagler – beschreibt Brulliot im Catalog Aretin No. 4401 mit der Bemerkung, dass es in le Ducq’s Manier radirt sei. Er übersah die (wohl irrtümlichen, s. o., Signatur-)Buchstaben,

ein Kunstsammler bezahlte aber bei der (1830er) Auktion

100 . für dieses Blatt “ ( !! ) .

Davidsohn-Schätzpreis 90 Jahre später dann 300 RM. Und nach knapp weiteren 100 Jahren beförderten engagierte Auktions-Bieter den 600-Euro-Schätzpreis eines provenienzlosen Exemplars auf einen Endpreis von nunmehr 1408 Euro !! – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.978 | EUR 630. | export price EUR 599. (c. US$ 644.) + Versand

– – Der Reiter am Pilar. Nach links, kontrolliert dortselbst vom Ausbilder mit Peitsche in der angehobenen Rechten. Am linken Bildrand kleines Anwesen, am rechten bewachsene große Ruine, davor zwei die Übung beobachtende Männer mit Hund. Radierung. Blattgröße 18,6 × 23,3 cm (7⅜ × 9⅛ in).

Hollstein 9. – Das weder bei Nagler (1863), Wurzbach (1906) noch Davidsohn (1920) Blatt 3 der 4blätt. Folge wie oben und mit der Nr. 3 unten rechtsaußen im weißen Rand.

Der vorzügliche Druck der Sammlung J. H. Anderhub. – Bei dreiseits 2-4 mm umlaufendem Rändchen und oben viel weißem Plattenfeld auf Plattenkante geschnitten. Durchgehendes feines vertikales Quetschfältchen nur ober- bzw. unterhalb von Reiter + Pferd bemerkbar. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.977 | EUR 630. | export price EUR 599. (c. US$ 644.) + Versand

Das Pferd in alten ,

rahmenswürdigen Verordnungen

Circulare des k.k. Kreisamtes Kornneuburg des. V.U.M.B. (=Viertel unter dem Manhartsberg, Niederösterreich), Die Pferdstellungs-Vergütungen für die Jahre 1812 und 1813 betreffend. 8. Januar 1814. Kl.-2°. 1 Bl. Mit 2 gedruckten Unterschriften. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.245 | EUR 46. (c. US$ 49.) + Versand

– des k.k. n. ö. Kreisamtes St. Pölten, ein verfaßtes Werk über die Landespferdezucht ankündigend. 21. Nov. 1807. Kl.-2°. 1 Bl. Mit gedr. Unterschrift Kreishauptmann Anton Leopolds v. Roschmann. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.242 | EUR 86. (c. US$ 92.) + Versand

– desselben, die Versteigerung ausgemusterter Pferde betreffend. 4. September 1809. Kl.-2°. 1 Bl. Mit gedr. Unterschrift des Kreiskommissärs A. v. Portenschlag. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.243 | EUR 60. (c. US$ 65.) + Versand

– des k.k. Kreisamtes Klagenfurt wegen Verscharrung der auf der Straße gefallenen milit. Pferde. 10. März 1810. Kl.-2°. 1 Bl. Mit gedr. Unterschriften der Franz Xaver v. Fradeneck + Wolfgang Edler v. Wolf. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 10.749 | EUR 60. (c. US$ 65.) + Versand

„ Sollte … die Krankheit … gar der Rotz sey … “

Verordnung Carl’s I., Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (1713-1780, Reg.-Antr. 1735, Neffe Kaiser Karls VI. und Schwager Friedrich’s des Großen, Stifter des Collegium Carolinum) den Pferde-Rotz der Meldepflicht unterwerfend. Gegeben Braunschweig 4. April 1771. 34,7 x 41,4 cm. 1 Seite. Mit reizvoll verzierter großer Holzschnitt-Initiale mit freispringendem Niedersachsen-Roß unter dem Fürstenhut. Mit der nebst dem „L(oco) S(igilli)“-Stempel gedruckten herzoglichen Unterschrift und der des H. B. von Schliestedt.

Für den Maueranschlag bestimmter rahmungsgrossartiger Einblattdruck, wie solchermaßen pferdebezogen ausgesprochen selten. Schon gar von solch thematischem Range wie hier und von so besonders schöner Optik rücksichtlich großzügiger Typographie , gänzlich unbeschnittener Breitrandigkeit und makelloser Erhaltung. Ein unbenutzt gebliebenes Archiv-Exemplar! – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 13.004 | EUR 373. | export price EUR 354. (c. US$ 381.) + Versand

Aus alter französischer Ridinger-Sammlung mit Biß

» DIE SCHÖNSTE UND SELTENSTE
DER RIDINGER’SCHEN REITSCHULEN «

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Die große Reitschule in Groß-Quer-Imperial. Reiche Schul-Szenerien nebst Erläuterungen im Unterrand in landschaftlichem bzw. architektonischem Ambiente. Folge von 6 unnum. Blatt. Radierungen mit Kupferstich von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Bezeichnet: à Joh: El: Ridinger inv: et del: Aug: Vindel: 1744 (4x, undatiert Bll. 3/4). / qz. Mart: El: Ridinger Filio suo aeri incisi. 1774 (Bll. 1/2) bzw. 1776 (Bll. 5/6) nebst dt. Lektions-Untertext. 37-37,5 × 62,6-63 cm (14⅝-14¾ × 24⅝-24¾ in). In bordeauxrot ausgeschlagener schwarzer Interims-Mappe mit drei Innenklappen nebst vier Schließbändern und Ldr.-Griff.

Thienemann + Schwarz (Falttafel Bd. I, XXII) 708-713; Weigel (!), Kunstlager-Catalog, Abt. XXVIII (1857!), 38 (nur Neue Abdrücke !!); Helbing, (Ridinger-)Katalog XXXIV (1900!), Nr. 1253 (nur spätere Abdrücke und bis an den Plattenrand beschnitten); Schwerdt, Bd. III (1928), Seite 142 (A fine set, später in Biblioteca Hippologica I. H. Anderhub und auf deren 1963er Versteigerung qualifiziert als Die schönste und seltenste der Ridinger’schen Reitschulen).

Auf den ganz plano vollen Bütten/Linienpapier-Bögen – linksseits die beiden kleinen Löchlein der originären Erstheftung – des von den Ridingers bevorzugten schweren WANGEN-Bütten der Loth-Dynastie auf der Lottenmühle in Nieder-Wangen an der Argen mit zumindest beidseits mittig weit ins Bild hineinreichendem typograph. WANGEN-Wz. bei Rändern von seitlich 2,8-4,6 (1⅛-1¾) + oben/unten 5,8-7,7 cm (2¼-3 in), ergebend ein Blattformat von 45,1-51,1 × 70-71 cm (17¾-20⅛ × 27½-28 in) und damit das seinerseits durch Breitrandigkeit hervorstechende Schwerdt/Anderhub’sche mit seinen 44,4 × 69 cm (17½ × 27⅛ in) noch übertreffend.

Eingebettet gewesen – s. die linksseitigen restlichen Falzstreifen der vormaligen Ridinger-Sammelband-Bindung – in ihresgleichen. Bis hin zu

ihr Hell-Dunkel voll ausspielender überragender Druckqualität,

Frische und, eben, plano Zustands!

Johann Elias Ridinger, Reitschule in Groß-Quer-Imperial I

Die Große Reitschule in Groß-Quer-Imperial

als eines seinerseits imperialen Exemplars,
einer hippologischen Kostbarkeit sui generis.

Deren Exemplar Faber-Castell mit seiner belgischen Provenienz Arenberg war 1958 wertmäßig Ridinger’s 101blätterigen Wundersamsten zur Seite gestellt worden. Nun hiesiges einer ersten französischen Sammlungs-Adresse. Absoluten Zustands jeglichen Aspektes, so unberührt bleiben sollend der nicht durchgängig erwähnenswerte Anflug von Stockstippigkeit/Bräunung der rechten weißen Seitenränder mit ggf. Seitensprüngen in den weißen Oberrand und nur ganz vereinzelt noch anderwärts. – Blatt I zudem mit noch durch die Bildkante gehendem schwachen Eselsohr oben rechts und einem vorsorglich verstärkten ganz kleinen der rechter Unterecke. – Bl. VI mit nur im Gegenlicht sichtbarer kleiner Papierdünne in der Schraffur und fünf weißen Schraffurfehlerchen in Form eines dicken Stecknadelkopfes. Das eine wie das andere optisch gänzlich marginal. Sich darbietend allein als

Die Reitschule der wundervollen Leichtigkeit

dank der zu Gunsten reichsten Geschehens klein gehaltenen Figurierung. Die dieser dritten (von fünf) Ridinger’schen Schulen ihren einzigartigen Reiz verleiht.

Formatmäßig und zeitlich nicht nur an den hier mit gleicher Provenienz aufliegenden 2blättrigen Spazierritt von der Schule von wohl 1740/44 (Th. 714/715) anknüpfend, sondern via diesem auch ihrerseits einen Bogen schlagend zu dessen Pendant, der 1749/1777er pferdedominanten und auch landschaftlich motivübernehmenden Reiher-Beitze (Th. 763-764). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.317 | Preis auf Anfrage

John Frederick Herring Sr. (Surrey 1795 – Meopham Park 1865). Evening. Nach der Tagesarbeit zur Tränke an den Dorfweiher gerittene Pferde. Zur Rechten Gebäude und Schuppen. Mit reicher Baumstaffage, Enten am und auf dem Wasser sowie einem Vogelschwarm. Kolor. Aquatinta von J. Harris (Simeon John Harris, 1811 London 1865?). 55,8 x 72,5 cm. – Herring’s Farm Scenes.

Brandfrisch geschaffen nach Herring’s stimmigem 1848er Abendblatt seiner Tageszeiten-Folge für den legendären Graphik-Verleger Ernest Gambart (1814-1902) und adressenbelegt nicht weniger brandfrisch der Abzug selbst. Spätere unterscheiden sich nicht zuletzt auch durch fehlendes Kolorit.

Der weiße Oberrand partiell stockfleckig, der untere schwach gebräunt. In der weißen Himmelspartie des Bildes selbst vier runde Stockflecken von zwar bis 1 cm Durchmesser und ein zweigverdeckter solcher von 1,5 cm, doch innerhalb des bildlichen Gesamttons nicht sonderlich störend. Rückseits im oberen Feld und unteren Rand gebräunt/stockig. Verschiedene hinterlegte Ein- bzw. Ausrisse im weißen Plattenrand, davon einer etwas ins Bild hineinreichend. Eine selbständige Rißstelle auch im Bildrand selbst. Stellenweise etwas berieben, doch kaum störend. Drei Seiten innerhalb der weißen Plattenkante geschnitten. Nicht mehr letztlich, als mit diesen schönen großformatigen Wandfüllern altersbedingt gern einhergehend. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.831 | EUR 980. | export price EUR 931. (c. US$ 1001.) + Versand

Carle Vernet (eigentlich Antoine Charles Horace, Bordeaux 1758 – Paris 1836). La Chasse. In hügeliger Landschaft dahinsprengende große Jagdgesellschaft. Aquatinta in Braundruck von Louis Philibert Debucourt (1755 Paris 1832). 48,1 x 66,8 cm. – Dayot 2, II (m. Abb.); Fenaille 141, II, jeweils endgültiger Zustand mit der Schrift. – Souveränes, prachtvolles Blatt in der für Debucourt typischen, malerischen Aquatinta-Manier, für den Pferdenarren Vernet indes ein Sujet par exellence. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.292 | EUR 1508. | export price EUR 1433. (c. US$ 1541.) + Versand

Krüger – Max Osborn. Franz Krüger. Mit Vorwort hrsg. v. Kerstin Englert. 1997. 4°. 32 SS., 1 Bl., SS. 33-112. Text. Mit 115 (8 – 4 ganzseitigen – farb.) überwiegend ganzseitigen Abbildungen. OLwd.

Unveränderte Neuauflage von Osborns ebenso kenntnis- wie faktenreicher Monographie des „Pferde-Krügers“ von 1910. – In großer Typographie auf säurefreiem Papier entsprechend US-ANSI-Norm gedruckt und rücksichtlich der Qualität der Abbildungen bei zudem größerem Format der Originalausgabe vorzuziehen. – Vergriffen. – Seinerzeitiger Neupreis betrug 115 Euro.

„ Thematisch konzentriert auf Franz Krüger als Porträtmaler, richtet Osborn sein Augenmerk insbesondere auf die … (großformatigen) Parade- und Gruppenbilder (der Jahre 1829, 1839, 1844, 1849) “ (Klappentext).

Angebots-Nr. 29.068 | EUR 69. (c. US$ 74.) + Versand

Henry William Herbert. Frank Forester’s Horse and Horsemanship of the United States and British Provinces of North America. 2 Bde. New York + London 1857. 4°. 552, 576 SS. sowie Errata-Slip. Mit einschließlich der beiden illustr. Titel 16Stahlstich-Tafeln verschiedener Künstler + Stecher auf aufgewalztem China, 10 dblgr. Stammbaum-Tafeln (Bindung in uneinheitlicher Reihenfolge), + zahlreichen Holzstich-Illustrationen. Mit Pferdemotiven reich gold- und blindgeprägt illustr. OLwd.-Bde. Braunschnitt.

Sabin 31465. – Erste Ausgabe. – Vereinzelt mit schwachbraunen Pflanzenabdrucken sowie, meist nur den überaus breiten weißen Rand betreffend, schwacher Stockigkeit auf den die Tafeln einschließenden Seiten. Erstere überwiegend nur rückseits bzw. im weißen Rand des Unterkartons befallen. Deckblätter tlw. knitterig und stockig. – Einband unter Erneuerung von Spiegel und Vorsatz praktisch unsichtbar restauriert.

Die Tafeln mit den berühmten Rennpferden, aber auch Rennszenen, die Textillustrationen sowohl mit Pferdedarstellungen als auch einer Fülle technischer Details von Stallanlagen bis Beschlägen und ähnlichem. Textlich neben der allgemeinen Geschichte englischer und amerikanischer Pferde Beschreibungen einzelner herausragender Tiere und Rennen sowie Pferderassen bietend.

Darüberhinaus umfangreiche Kapitel zu Zucht, Auswahl, Training, Krankheiten, Pflege etc. (249 SS.). Ferner Tabellen und Auflistungen der seit der Revolution aus England importierten Hengste, Stuten und Füllen (67 SS.); der siegreichen Hengste – getrennt nach Abstammung von eingeborenen oder importierten Vätern – von August 1829 bis 1855 nebst Zusammenfassung (45 SS.); den besten Zeiten der Traber auf 1, 2 + 3-Meilen-Strecken von 1827-56 sowie einer Siegerliste der Trabrennen des Jahres 1856 (16 SS.); Regeln der bedeutenden Jockey Clubs, darunter New York, South Carolina, Maryland, Fashion Club, N. Y., English Laws of Racing (Newmarket), Union Course, Long Island, und Pioneer Club, San Francisco (57 SS.) sowie 12seit. Index. Kurz, nicht nur ein schönes Werk für den Bücherschrank des Pferdeliebhabers und des Freundes der Neuen Welt, sondern auch – und vor allem – DAS KOMPENDIUM. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 11.909 | EUR 1380. | export price EUR 1311. (c. US$ 1409.) + Versand


Unsterblicher Prinz Eugen

Georg Philipp Rugendas I (1666 Augsburg 1742). Serenissimus Princeps Eugenius Franciscus, Dux Sabaudiæ et Pedemontÿ, Marchio de Saluzzo, Sac. Cæs. Maj. Consiliar. Int. Concilÿ Aulico-Bellici Præses, Copiarum Cæsarear. Dux Supremus et Locumtenens Generalis: S. R. I. Campi Mareschall., aurei Velleris Eques. Franz Eugen Prinz von Savoyen (1663-1736) mit Marschallstab in der ausgestreckten Rechten auf Schimmel in nur staffageweise angedeuteter Landschaft nach rechts sprengend. Rechts seitlich im Mittelgrund teils nur schemenhaft vorgetragene Gefechtsszenerie. Schabkunstblatt. (1713/14.) Bezeichnet: Georg Philipp Rugendas inv. et fecit Aug. Vind., ansonsten wie vor. 46,9 x 36,2 cm.

Teuscher 55. – Nicht bei Stillfried + Nagler, die beide nur die nicht zugehörende Version T. 59 kennen. – Knapp bis an Plattenkante, stellenweise auf dieser selbst und rechts 3,5 cm auf Bildkante geschnitten. – Alt auf Bütten montiert, dessen Ränder recto rahmenmäßig mit blau-grauem Papier kaschiert sind. Das Bild selbst dann mit schwarzer Einfassungslinie paspeliert.

Der sehr schöne, nuancenreiche Druck von kontrastreichem Hell-Dunkel und adäquater Erhaltung (leicht berieben, zwei winzige bzw. ganz kleine Abschabungen rechts im Rand, nur minimal bemerkbare Vertikalfalte von unten bis unter den Bauch des Pferdes) der auf Anfang des 19. Jhdts. zurückgehenden Portrait-Sammlung von Vater + Sohn von Roemer, die 1871 auf das heutige Museum der Bildenden Künste Leipzig überging und von diesem 1924 offenbar als Ganzes (nicht nur in Doubletten, wie Lugt vermerkt; siehe Versteigerung Boerner 142) veräußert wurde. Recto unten rechts dessen Bestandsstempel „Staedtisches Museum zu Leipzig“ (Lugt 1669a), verso der Ausscheidungsstempel „Abgegeben v. Museum d. b. K. Leipzig“ (L. 1669f). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.218 | Preis auf Anfrage

Der große Marlborough

– – – Serenissimus Princeps, Iohannes, S. R. I. Princeps Mindelheimensis, Dux et Comes de Marlborough, Marchio de Blanfort, Baro de Churchille, de Aymond et Sandridge, Ordinis Periscelidis, etc. John Churchill Herzog von Marlborough (1650-1722) mit Marschallstab in der ausgestreckten Rechten und Degen zur Linken auf Schimmel in karger Landschaft nach links sprengend. Links seitlich im Mittelgrund kleine Staffage fechtender Reiter, noch weiter zurückgesetzt Bauwerk. Schabkunstblatt wie vor. – Teuscher 58; Stillfried 282; Nagler 10. – Lavierte gleichseitige Federzeichnung, 428 x 370 mm, in der Witt Collection der Courtauld Institute Galleries in London. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.217 | Preis auf Anfrage

Prinz Eugen von Savoyen + der Herzog von Marlborough

Die beiden Obigen zusammen als denn nicht nur immerhin gleich zweien der superb seltenen, von Ridinger als Anregung für seine eigenen „Fürstliche(n) Personen zu Pferde genutzten sechs Blatt der complett literaturmäßig hier nicht mehr belegbaren großen Rugendas’schen

Folge der Fürsten zu Pferde

auf galoppierenden Schimmeln mit dem Marschallstab in der Rechten

von , ganz brandfrisch, (1713/1714

als nichtsdestotrotz ungemein reizvolle, ganz persönliche Versuchung + Verlockung, die peu à peu-Complettierung eines Tages dennoch als vielleicht dann einmalig und einzigartig überdies zu erreichen, sondern auch in bildlicher Hinsicht, indem rahmensmäßig

die beiden Reiter pendantartig auf sich zu galoppieren .

Und, mehr noch, diese beiden Erlauchten zu Lebzeiten

in engstem persönlichen Konnex zueinander standen :

„ … fanden die beiden ruhmgekrönten Feldherren … sich wieder . “

Nämlich seit 1704 im Krieg Österreichs und seiner Verbündeten gegen Frankreich mit Bayern.

„ Am 10. Juni (1704) traf (Eugen) … am Neckar mit Marlborough zusammen, der das englische Hülfsheer commandirte … Zwei Monate später … schlugen beide Feldherren die vereinigten Franzosen und Baiern in der Entscheidungsschlacht bei Höchstädt … “

(Alfred Ritter von Arneth in Allgemeine Deutsche Biographie, VI [1877], SS. 409 + 411).

Und so fort. Bis zu den Friedensschlüssen von Utrecht + Rastatt (1713/14). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.219 | Preis auf Anfrage


Victor Silberer. Turf-Lexicon enthaltend alle gebräuchlichen Fachausdrücke m. eingehenden Erläuterungen, sowie die Namen bekannter und berühmter Rennpferde m. Angabe ihrer Abstammung, ihrer Besitzer u. ihrer Leistungen etc. etc. 2., verm. u. verb. Aufl. Wien + Leipzig. 1890. Kl.-8°. 640 SS. Lwd.-Bd. unter Montage des orig. farb. illustr. Lwd.-Bezuges. – Das gesuchte Kompendium. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 12.462 | EUR 343. | export price EUR 326. (c. US$ 350.) + Versand

Eines der schönsten , elegantesten Sujets

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Windhetzer. Chasseur aux levrieres. In großer Leichtigkeit + Eleganz unter hohem Himmel über die wellige, parkartig mit wenigen Baumgruppen bestandene Landschaft hinter einem Hasen dahinsprengend. Mithetzend zwei große Windhunde. Radierung mit Kupferstich von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Ca. 1764. 33,8 x 25,6 cm.

Thienemann + Schwarz 124; Ortega y Gasset, Meditationen über die Jagd, 1981, blgr. Abb. (Frontispiz); Pietsch (Hrsg.), Porzellan Parforce, 2005, Seiten 50 + 121 nebst Abbildungen; Steiner, Hinterglas und Kupferstich, 2004, 40/40a nebst Abbildungen bzw. Jan Hendrik Niemeyer, Ridinger Erlebnisse 1698-2020, 2021, SS. 260 f. nebst Abb.; Wüst, Ein frühmodernes Land im Jagdfieber – Das „ius venandi“ der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, in Triesdorfer Hefte 9, Die Jagd der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach in der Frühmoderne, 2010, Seiten 12 + 25 (Abbildung, dieses Explr.). – Blatt 12 („L.“) der 25blätt. Suite der Jaeger und Falkoniers mit ihren Verrichtungen.

Im übrigen bestätigt die Arbeit zugleich, ganz en passant, Ernst Welisch (1901), daß Ridinger der unstreitig „bedeutendste Augsburger Landschafter dieser Zeit“ gewesen sei. Und dies „obzwar er hauptsächlich als Tiermaler bekannt ist“. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.435 | EUR 870. | export price EUR 827. (c. US$ 889.) + Versand

Sechsergespann Kutschen-Pferde

für den Kurfürsten in Trier

Franz Egon Graf von Fürstenberg (Domherr zu Köln etc., Bischof von Straßburg, 1625-1682). Brief über Zollprocedere und Sechsergespann Kutschenpferde mit eigenh. Unterschrift an den Kurfürsten von Trier. Bonn 11. Juni 1673. Kl.-2° (32 x 20 cm). 1 Seite auf Doppelbogen.

„ Die Sechs Gutschen Pferde wurden schon überschickt sein, wan nicht eins darob etwas am fueß immittelst beschadigt wehre so yndoch sich ehest hoffentlich besseren wird … Franz Egon Epis. / (folgt unten lins) Chur Trier. “

Mit Wasserzeichen Posthorn zwischen S + W sowie separatem Doppelturm, beide nicht bei Heawood. – Patinahaft nicht ungebührlich stockig, nur die weiße, letzte Seite zugleich schmutzfleckig. Zwei minimale Läsuren ohne Buchstabenverlust säurefrei geheilt. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 13.392 | EUR 188. (c. US$ 202.) + Versand

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Eine Trächtige Stutte. Radierung. (1755.) Monogrammiert. 19,6 x 15,4 cm. – Thienemann 482. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.163 | EUR 149. (c. US$ 160.) + Versand

– – – Ein Schlitten Pferd mit kurtzem Geschell. Wie vor. – Thienemann 493. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 7.211 | EUR 279. | export price EUR 265. (c. US$ 285.) + Versand

– – – Saumer, Trag oder Saum Pferd. Wie vor. – Thienemann 501. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 7.219 | EUR 199. (c. US$ 214.) + Versand

– – – Post pferd. Wie vor. – Thienemann 502. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.165 | EUR 180. (c. US$ 194.) + Versand

– – – Redopp lincks an der Wand. Redopp terre a terre à gauche à la muraille. Der Apfelschimmel springend. Radierung mit Kupferstich. (1734.) Bezeichnet: avec P. S. C. M. / Joh. El. Ridinger inv. des. et exc. A. V., ansonsten wie vor in zugleich frz.-latein. Paralleltext. 54 x 39 cm.

Thienemann + Schwarz 639. – Neue (oder Wiener) Reit Schul VII (Th., überholt, Blatt 12). – Typograph. Wz. – Zuzüglich zum schönen weißen Platten- mit noch ca. 8 mm umlaufendem Papierrand. In diesem oben ein Rißchen säurefrei hinterlegt. – Das souveräne Sujet der majestätischen Folge.

Angebots-Nr. 14.389 | EUR 1180. | export price EUR 1121. (c. US$ 1205.) + Versand

So kommt man nach oben

Höchst seltenes hippologisches Specificum

Johannes Stradanus (= Jan van der Straet; Brügge 1523 – Florenz 1605). Staphæ, sive Stapedes. Die Erfindung des Steigbügels. Herstellung, Verkauf + Nutzung in ihrer ganzen geschäftig-prallen Fülle. Kupferstich von Theodor Galle (1571 Antwerpen 1633) bei Joan Galle (Sohn des ersteren; 1600 Antwerpen 1676). Ca. 1591. Bezeichnet im Bild u. l.: Joan. Stradanus inuent. / Joan. Galle excud. + innerhalb des Textfeldes: 9. / Titel wie oben / Pedes, humi vt, stetere equo, insidentium / Cito leuati, vt ipsa scala subleuat. 19,7 x 26,8 cm.

NOVA REPERTA / NEUE ENTDECKUNGEN + ERFINDUNGEN 9. – Leesberg (New Hollstein, Stradanus) 331, III; Hollstein (Theod. Galle) aus 410-430; Nagler (Stradanus) XVII, Seite 449, Nova reperta … Folge von 9 Blättern, mit Aufschriften … Gest. von Th. Galle.; Thieme-Becker (Galle Dynastie) XIII, Seite 105/II ad Th. G.: Ferner reproduzierte er eine Reihe von Kompositionen nach Stradanus.

„ Die Alten kannten die Steigbügel nicht ,

die erst zur Zeit Ottos I. (gekrönt 936) aufgekommen zu sein scheinen “

(Meyers Konv.-Lex., 4. Aufl., XV [1889], 259/I).

Sehr schöner Abdruck auf feinem leichten Bütten dieses gleichwohl späteren, unten um die Einfassungslinie ergänzten Zustands mit linksseits nur schwer lesbarem Doppelkreis-Wz. von mit 4,6-5,4 cm vorzüglicher Breitrandigkeit. – Oberhalb der rechten Bildkante verblaßte alte Numerierung „10“ in Bister. – Kleiner schwacher Fleck unterhalb des rechten Textfeldes. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 16.084 | EUR 1380. | export price EUR 1311. (c. US$ 1409.) + Versand

Georg Philipp Rugendas I (1666 Augsburg 1742). Reitertrupps. Rechts temperamentvolle Gruppe zweier Reiter mit jeweils zusätzlichem Handpferd, links ausruhendes Packpferd mit Führer. Dazwischen, kleinfigurig zurückgesetzt, Reiter im Gespräch mit zwei Passanten. Radierung von Georg Conrad Bodenehr (1663-1710). Bezeichnet: G. P. Rugendas del. / Cum Privileg. S. C. Maj. / Ierem. Wolff exc. Aug. Vind. / G. Conrad Bodenehr Sc. / A 5. 12,1 x 15,9 cm.

REITER UND GEFECHTE , Folge A, 5. – Teuscher 174, I (von II, recte III: eine spätere Ausgabe erschien, wohl in den 1820ern, ebda. bei Herzberg, siehe T. 169) nebst Abbildung; Stillfried 54. – Herrlicher , 4-4,9 cm breitrandiger Abdruck der Sammlung J. H. Anderhub. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.610 | EUR 148. (c. US$ 159.) + Versand

– – – Vor der Schlacht. Im Vordergrund zwei abgeprotzte Kanonen mit zwei Stückknechten, Kugeln und Ladezeug sowie ein gerade angaloppierter Offizier. Links davon drei Reiter, rechts, ebenfalls leicht zurückgesetzt, Reiterzug, dessen anführender Offizier mit dem Degen zum Horizont weist, an dem verschiedene Truppenteile Aufstellung nehmen. Radierung wie vor. Bezeichnet: Georg Phil. Rugendas del. / Cum Privil. Sac. C. Maj. / Ieremias Wolff exc. Aug. V. / G. C. Bodenehr Sculps. / A 9. 12,2 x 15,8 cm.

Bl. 9 der Folge. – Teuscher 178, I (von II, recte III) nebst Abbildung; Stillfried 58. – Herrlicher , 3,9-4,8 cm breitrandiger Abdruck der Sammlung J. H. Anderhub. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.611 | EUR 148. (c. US$ 159.) + Versand

Folgen Blätter aus Ridinger’s

Kleiner Reitschule

als seiner umfangreichsten

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Der Schulgerechte Schritt an der Wand gerade aus. Le pas du Manége à coté de la Muraille tout droit. Schecke nach links, jenseits der Wand aus Baumwuchs aufragende Pyramide. Radierung mit Kupferstich. (1760.) Bezeichnet: J. E. R. / No. 13., ansonsten wie vor. 19,1 x 13,7 cm.

Thienemann + Schwarz 659. – Vorstellung und Beschreibung derer Schul und Campagne Pferden nach ihren Lectionen XIII. – Später Abdruck auf feinem, gleichwohl festem Papier mit umlaufend 1-2 cm weißem Rand um den Plattenrand. Oberecken im weißen Rand von früherer Montage schwach gebräunt. – Im Textteil wie folgt erläutert:

„ Der Schulgerechte Schritt machet, daß ein Pferd lerne gerade ausgehen, auch daß es den Kopf wohl und stät trage. “

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.166 | EUR 65. (c. US$ 70.) + Versand

– – – Halb lustig rechts gerade aus. A demi allegre sur la ligne. Schecke auf den Hinterläufen vor einer Mauer. Jenseits Baumbestand und Fontaine. Wie vor. – Thienemann 681. – Blatt 35. – Ca. 2,5 cm langer Durchbruch der oberen Plattenkante säurefrei hinterlegt. Kleiner Eckausriß im weißen Rand oben links, sonst wie vor.

„ Halb lustig ist wann das Pferd sich in der Geschwindigkeit, Tempo auf Tempo levirt, man erkennet daran wie ferme ein Pferd dressirt ist. “

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.168 | EUR 65. (c. US$ 70.) + Versand

– – – Von der Erden zur Erden. Terre à Terre. Dunkle Schecke auf den Hinterläufen nach links. Im Hintergrund Mauer sowie Baumbestand. Wie vor. – Thienemann 682. – Blatt 36. – Im Bildfeld drei unauffällige stecknadelspitzenkleine Löchlein, sonst wie oben, also ohne Plattenkantendurchbruch.

„ Terre a Terre ist eine Art eines Galops, worum sich das Pferd auf der Crouppe hält, und vorne sich nicht hoch hebet. “

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.169 | EUR 65. (c. US$ 70.) + Versand

– – – Pirouette rechts auf einem Circul von Længe des Pferds. La Pirouette à la droite sur un Cercle la longueur du cheval. Vor Rundbogensäule nächst Pilar und Galerie einer Reithalle. Wie vor, doch normal alter Abdruck .Thienemann 683. – Blatt 37. – 4-4,5 cm breitrandig. – Der linke Heftrand von Heraustrennung her etwas unsauber. – Wz.: … REGEN. – Einige minimale Stippen von Druckerschwärze, davon einer im Bilde selbst an seitlichem Rundbogen.

„ Die Pirouette, ist eine gleiche Vorstellung von dem Redop, nur daß sich das Pferd mit dem vorderen Theil auf einmal herum wirfft in einem kleinen Circkel, mit dem hinteren Theil aber fest auf dem Boden bleibet, doch müssen die Füsse, rechts oder lincks, nach deme die Wendung ist, vorn und hinten über einander kommen; diese Action ist sehr bequem … es gehören aber sehr vermögliche und wohl dressirte Pferde hierzu. “

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.626 | EUR 275. | export price EUR 261. (c. US$ 281.) + Versand

– – – Gantze Capriole gerade vor sich. La Capriole entiere sur la ligne. Flug durch die Luft nach rechts daß der Hut fliegt. Wie vor. – Thienemann 689. – Blatt 43. – Wz. Lilien-Torso. – Einige minimale Stippen von Druckerschwärze im weißen Rand.

„ Die gantze Capriole ist eine Lection, in welcher das Pferd lernet über alles, wo es nur das Maul darauf legen kan, hinüber zu springen, dann höher zu springen wird man ohne grosse Gefahr einem Pferde nicht zumuthen dürffen … . “

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.628 | EUR 235. (c. US$ 253.) + Versand

– – – Das Pferd zum Fahnen zu gewöhnen. Accoutumer le cheval au drapeau. Reiter in Reithalle mit Rundbögen die Fahne entrollend. Wie vor. – Thienemann 690. – Blatt 44. – Wz. Lilien-Torso.

„ Das Pferd zum Fahnen zu gewöhnen ist nothwendig, damit es sich vor nichts scheue sowohl vor ein Officier=Pferd als aller anderer Liebhaber Pferde vom Reuten. “

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.629 | EUR 275. | export price EUR 261. (c. US$ 281.) + Versand

– – – Das Pferd zur Trommel zu gewohnen. Accoutumer le cheval au Tambour. Von vorn, einen beidseits von Parkmauern gesäumten Weg fürbaßschreitend. Wie vor. – Thienemann 691. – Blatt 45. – Torso eines kleinen figürl. Wasserzeichens.

„ Das Pferd zur Trommel zu gewöhnen ist gut besonders vor Soldaten=Pferde, damit sie sich vor grossem Getümmel oder Lermen nicht scheuen. “

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.630 | EUR 275. | export price EUR 261. (c. US$ 281.) + Versand

– – – Das Pferd Schuß frey zu machen. Le cheval d’arquebusade. Reiter in Boxenhalle (?) mit Rundbögen, die Flinte abfeuernd. Wie vor. – Thienemann 692. – Blatt 46. – Wz. Lilien-Torso. – Der linke Heftrand hier regelrecht lädiert incl. eines 3 cm tiefen Einrisses unten links im breiten weißen Rand und mit dem alten breiten Falzstreifen hinterlegt. Zwei hinterlegte Kleineinrisse zudem im rechten Außenrand und gesamthaft etwas zeitspurig. Die 2,5 cm lange schwarze Linie auf der Mauerkante im rechten Bildrand hingegen eine Plattenunsauberkeit beim Druck.

„ Das Pferd Schuß frey zu machen, dienet sowohl vor Soldaten als Liebhabere von der Jagd, wie weit es auch darinnen zu bringen davon zeugen sowohl derer Hüner=Fänger als Feder=Schützen ihre Schieß=Pferde. “

Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.631 | EUR 235. (c. US$ 253.) + Versand

Mit dem

kunsthistorisch bedeutsamen , warm empfundenen Sujet

des alten Pferdes

Ridinger – Johann Heinrich Roos (Otterberg, Pfalz, 1631 – Frankfurt/M. 1685). Viehstücke. Folge von 6 Blatt. Radierungen von Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Zwischen 1724 + 1728. Variierend bezeichnet: Iohan Hein. Roos invent. et del. / Elias Ridinger sculpsit Aqua forti. 26,8-27 x 30,7-31,3 cm.

Thienemann + Schwarz (Abb. I, S. 104) 797-802; Coppenrath Abt. II (1889), 1577 ( „Sehr seltene Folge“ ); Ridinger-Katalog Darmstadt, 1999, IV.10-15, cpl. ills. – Im Weigel’schen Kunstlager-Catalog, Abt. I-XXVIII (1840-1857), als einziges nur das Exemplar vor aller Schrift, IX, 10322, in 1840. – Kronen- + Wortmarken-Wz.

Das sehr schöne Exemplar der Sammlung „EK“ mit deren rückseitigem kleinen blauen runden Monogramm-Stempel (ligiert, Lugt 3549, nicht identifiziert, Zeichnungen und Grafik des 17.-19. Jhdts.) dieser bezaubernd schönen, mit „Aqua forti“ als Radierungen gekennzeichneten, zugleich

größten Ridinger-Roose

mit noch teilweise leichtem Facettenschmutz,

bis hin zum unversehrten Büttenrand gänzlich unbeschnitten

(oben + unten 7-7,5 cm breitrandig, seitlich 10-10,5 cm), also auch noch mit den links noch vorhandenen jeweils beiden Löchlein vom Aufhängen zum Trocknen! – Gesamthaft zwei/drei säurefrei hinterlegte Minirisse im äußersten Rand. Blatt 6 verso leicht altersfleckig, davon je zwei Stippen und etwas größere helle Braunflecken bildseits im rechten Seitenrand durchscheinend. Geglättete Mittelfalten.

Zustandsmäßig mit der Hertel-Adresse „Iohann Georg Hertli excud. Aug. Vind.“ (Thieme-Becker XVI, 552: Stammvater der Augsburger Kupferstecherfamilie, der später, nachdem er einen Teil des J. Wolfschen Verlages erworben hatte, selbst einen Verlag gründete; lebte noch um 1760) auf dem Eingangsblatt analog zu Thienemann + Schwarz. Die Grobeinteilung der Zustände: vor jeder Adresse – Wolff Erben – Hertel . – Die Platten-Numerierung ergibt die Reihe Thienemann 797 – 798 – 802 – 801 – 800 – 799 .

Unter den Szenerien dieser für Thienemann gegenüber der ersten „weit gelungenere(n) Folge“

so berühmte wie die programmatische der Gruppe

mit dem

kunsthistorisch bedeutsamen , warm empfundenen Sujet

des alten Pferdes ,

von dem Brockes sagte , man sähe es „Nicht gern und doch sehr gern an“.

Und noch 1900 gleichbewertete Helbing ein brillantes Exemplar der Folge mit 60 Goldmark der Suite der Vierjahreszeiten des Jägers oder mit der Hälfte eines schönen Exemplars des 23blätt. Satzes der Jagtbaren Thiere und höher als die brillanten, doch beschnittenen Drucke der Imperialen Th. 67/68 (50 Goldmark). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 28.485 | EUR 1750. | export price EUR 1663. (c. US$ 1788.) + Versand

Schon sitzt der Postillion auf dem Bock

und mahnt die Posthalterin heftig läutend

– doch noch kämpft der bucklige kleine Postillion der Vorstrecke

bei einem beleibten Umsteiger um sein Trinkgeld

William Hogarth (1697 London 1764). A Country Inn Yard (oder Die Wahlprocession im Hofe). Die letzen Reisenden besteigen

die Überland-Postkutsche ,

schon sitzt der Postillion auf dem Bock und die Wirtin als Posthalterin mahnt heftig läutend zur Eile. Im Vordergrund erbittet ein buckliger kleiner Postillion von einem hier umsteigenden beleibten Herrn ein Trinkgeld für die vorherige Strecke. Kupferstich. Signiert, datiert. 22 x 31 cm.

Nagler 30. – Nach dem Bild von 1747. – Unabhängig von der reichen Postszenerie betrifft das delikatere Geschehen – in Ergänzung zur Parlamentswahl-Suite – die Verhöhnung eines bei der Parlamentswahl durchgefallenen Candidaten dessen ausgestopfte Figur – wie schon hinsichtlich des Herzogs von Newcastle auf Bl. 1 der Wahl-Suite – in Prozession von der Gegenpartei genüßlich herumgetragen wird. Dies umso ärgerlicher, als die Niederlage auf einer Formalie, nämlich dem noch knapp verfehlten Alter des Kandidaten, beruhte und somit voraussehbar war. Entsprechend unwillig zahlt denn auch ein Agent des Unglücklichen – einen Druck der Act against bribery and corruption in der Tasche – dem Wirt die Zeche für das nutzlos ausgegebene Wahlessen.

„ Das bekannte Blatt … bringt mit Dickens’schem Humor eine behagliche Schilderung ländlichen Kleinbürgertums “

(Thieme-Becker XVII, S. 297, 2).

Abdruck auf starkem Papier von der vom kgl. Kupferstecher James Heath (1757 London 1834) um 1822 überarbeiteten Platte („Selbst diese Abzüge sind heute aber relativ selten geworden“, Kunstgalerie Esslingen 1970; und Meyers Konv.-Lex., 4. Aufl., VIII [1888], 625: „Eine schöne Ausgabe“, geschätzt auch schon von zeitgenössischen Sammlern vom Range etwa eines A. T. Stewart [Catalog of the Stewart Collection, New York 1887, 1221, „fine plates“]).

Angebots-Nr. 7.803 | EUR 135. (c. US$ 145.) + Versand

– – – Dass. in Kupferstich von Thomas Cook (ca. 1744 – London 1818). 1808. Signiert, datiert, bezeichnet. Bildgröße 12,2 x 17,1 cm.

Cooks kleinere Fassung, gestochen gemeinsam mit seinem Sohn. – Innerhalb des breiten weißen Plattenrandes geschnitten.

Angebots-Nr. 8.941 | EUR 60. (c. US$ 65.) + Versand

– – – Dass. in Kupferstich von Ernst Ludwig Riepenhausen (1765 Göttingen 1840). Signiert. 21,3 x 26,7 cm.

Die Arbeiten Riepenhausen’s nach Hogarth ( „sehr schätzbar“ ) zählen zu seinem Hauptwerk und werden tlw. den Hogarth’schen Stichen sogar vorgezogen.. – Rücksichtlich des besonders guten, festen Papiers wohl Abdruck einer Vorzugsausgabe um 1830. – Ränder etwas altersfleckig. Desgleichen das Bild selbst ein wenig.

Angebots-Nr. 7.804 | EUR 118. (c. US$ 127.) + Versand

– – – Dass. in Lithographie. (1833/36.) Bezeichnet. 24,7 x 23,7 cm. – Ausführlicher Untertext in Deutsch.

Angebots-Nr. 7.805 | EUR 125. (c. US$ 134.) + Versand

Morgendliche Rush Hour vor einem viertel Jahrtausend

William Hogarth (1697 London 1764). Ein Londoner Morgen. Alltägliche Turbulenz vor Thavie’s Inn Coffee House, heute zur Abwechslung der auf seinem voll beladenen Karren eingeschlafene Bierschröter, einen Jungen überfahrend, indes auch noch der Spund eines Fasses losgegangen ist und den begehrten Durstlöscher auf die Straße fließen läßt. Doch auch die vorn links umgeworfene Kutsche Tom Nero’s

mit den zu den Gerichtssitzungen

nach Westminster fahren wollenden vier Advokaten

verspricht dem Kutscher Verdruß. Kupferstich. Bezeichnet: Designed by W. Hogarth. / Published according to Act of Parliament Feb. 1. 1751. 39,1 x 32,3 cm.

THE FOUR STAGES OF CRUELTY II. – Mit 12zeiligem Untertext in drei Versen von wohl Rev. James Townley.

Das berühmte Sujet, mit dem Hogarth erfolgreich versuchte, auf die Verrohung der niederen Volksschichten aufmerksam zu machen. Denn – so Lichtenberg – „der Bierschröter wird sich wahrscheinlich über den unglücklichen Knaben zu trösten wissen, jedoch hinsichtlich des erlittenen (Bier-)Schadens ganz andere Gefühle hegen“. Letztere dürften auch bei dem Advokatenlenker nicht hochgestimmt sein, da doch jeder Einzelne der vier im Stande erscheint,

„ den Lohnkutscher vor den Friedensrichter zu bringen ,

um die Buße für den erlittenen Schrecken einzutreiben“. Daß sich die Änwälte indes ausgerechnet von Tom Nero chauffieren lassen, ist der Gag schlechthin:

Denn er ist der Erzbösewicht dieser Suite. Den schlußendlich eine handelnde irdische Gerechtigkeit zunächst an den Galgen und sodann in die Anatomie bringen wird. Letzteres auf Grund allgemeiner Vorurteile von besonders abschreckender Wirkung.

Harmonischer Abdruck, vielleicht aus der von Boydell von 1790-1809 hrsg. Gesamtausgabe. – Einige hinterlegte kleine Einrisse im breiten weißen Rand, dessen linke Oberecke wasserstreifig ist. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 6.516 | EUR 445. | export price EUR 423. (c. US$ 455.) + Versand

– – – Dass. in Stahlstich um 1840. Bezeichnet. 15,9 x 12,2 cm.

Angebots-Nr. 6.018 | EUR 65. (c. US$ 70.) + Versand

Der Pferde Jugend und Alter

Vier zeichnerische Unikate

Siegwald Johannes Dahl (1827 Dresden 1902). Eingespannt. Munter ausschreitender junger Einspänner in leicht umrissener Landschaft mit Reisig (?) im Wagen und dem Spitz vorneweg. Federzeichnung in Schwarz. Bezeichnet: S. Dahl (18)99 (Feder), ansonsten in Bleistift wie vor. 179 x 228 mm.

Thieme-Becker VIII, 274 f.; Boetticher, Malerwerke des 19. Jhdts., I/1, 211 ff. – Auf Zeichenkarton.

„ D. (Sohn Joh. Chr. Clausen D.s, schon als 37jähriger Ehrenmitglied der Dresdner Akademie) ist in erster Linie Tiermaler; seine norwegischen und deutschen Landschaften stehen schon technisch hinter den trefflichen Darstellungen aus dem Leben der Hunde, Pferde, Rehe, Vögel zurück. Diese Genreszenen können sich hinsichtlich der liebevollen Beobachtungen mit denen Edw. Landseers messsen, dessen Werke D. in London studiert hatte … Einen nicht zu unterschätzenden Einfluß hat D. in dieser Beziehung auf einen älteren Kunstgenossen, den genialen Ferd. v. Rayski ausgeübt, mit dem zusammen er alljährlich auf den Gütern ihrer Freunde … Naturstudien machte “

(Thieme-Becker, dessen Wertung seiner Porträtzeichnungen

„ Zeichnungen von z. T. außerordentlicher Feinheit “

auch der hiesigen entspricht). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.556 | EUR 345. | export price EUR 328. (c. US$ 353.) + Versand

Begleitet die Mutter bei der Arbeit

– – – Begleitet die Mutter bei der Arbeit. Fohlen linksseits der allein an zweispännigen Milchwagen geschirrten Stute in beidseits munterem Lauf und dem Spitz auf dem Bock. Federzeichnung in Schwarz. Bezeichnet: S. Dahl (18)99 (Feder), ansonsten in Bleistift wie vor. 182 x 232 mm.

Von gleicher technischen Feinheit wie vor. – Auf dünnem Papier, aufgelegt auf Zeichenkarton, von dem sich die linke weiße Unterecke gelöst hat.

auch der hiesigen entspricht). – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.557 | EUR 370. | export price EUR 352. (c. US$ 378.) + Versand

– – – Zusammengebrochen u. … von dem Ulanen … wieder erkan(n)t, welcher aber vom Kutscher weggewiesen wird! Der Ulan bei seinem früheren, jetzt vor einem zweispännig gezogenen, hoch mit Steinen beladenem Fuhrwerk zusammengebrochenem Pferd. Bedrückte Alte + Junge bilden die Kulisse. Federzeichnung in Schwarz. Bezeichnet: S. Dahl (18)99 (Feder), ansonsten vierzeilig in Bleistift wie vor. 173 x 225 mm. – Auf leichtem Zeichenkarton. – In allen Partien von reicher Erzählkraft. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.558 | EUR 378. | export price EUR 359. (c. US$ 386.) + Versand

– – – Kan(n) sich nicht mehr lagern! Zwei Pferde im Stall, deren linkes es dem rechten nicht mehr gleichtun kann. Jenseits eines von Hühnervolk besetzten Mauersims führt die Treppe rauf zum Heuboden. Lavierte Pinselzeichnung in Schwarz. Bezeichnet: S. Dahl (18)99 (Pinsel), ansonsten in Bleistift wie vor. 175 x 225 mm. – Auf leichtem Zeichenkarton. – Warm empfundenes Sujet. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.559 | EUR 370. | export price EUR 352. (c. US$ 378.) + Versand

Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Ludovjcus VIII. D. G. Landgravius Hassiæ-D(armstadiæ). Princeps Hersfeldiæ, Comes in … Nidda, Schaumburgo, Isenburgo et Budinga etc. Sacræ Cæsareæ ac Regiæ Hungaricæ et Bohemicæ Apostol. Majestatis Supremus Campo Mareschallus … . Auf seinem Apfelschimmel („Apfelschimmel hat der Landgraf immer geritten, auch bei der Jagd“, Wolfgang Weitz) mit auf den rechten Oberschenkel gesetztem Marschallstab, ruhigen Schritts einer Truppenaufstellung in hügeliger Landschaft zur Linken entgegenreitend. Radierung mit Kupferstich nach Georg Adam Eger (1727 Murrhardt 1808). Bezeichnet: G. A. Eger Serenissimi Landgr. Pictor, pinxit. / Mart. El. Ridinger sculps. Aug. Vind., ansonsten wie vor mit dem reichen, von Löwen-Schildhaltern gehaltenem Wappenschild in der Mitte. 37 x 26,3 cm.

Thienemann-Stillfried (1876) + Schwarz (1910) 1378; Siebert, Kranichstein (1969), Abb. S. 62; Ridinger-Katalog Darmstadt (1999) VI.25 nebst Abb.; Siebert-Weitz, Ridinger – Bilder zur Jagd in Hessen-Darmstadt (1999), SS. 52 f. nebst Abbildung.

Nicht unter den umfassenden Ridinger-Beständen

bei Weigel, Kunstlager-Catalog I-XXVIII (1838/56), Coppenrath (1889/90), Helbing XXXIV (Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger; 1900) + Schwerdt (1928/35) sowie der opulenten Ridinger-Sammlung Alexander Graf von Faber-Castell (1958) und den hippologischen Sammlungen Anderhub (1963) + Sarasin (1999). Wie denn auch hierselbst über die Jahrzehnte hinweg nun erstmals vorliegend.

Das vielerorts – so denn überhaupt bekannt – schmerzende

Reiterbildnis-Desiderat

auf schwerem Bütten mit umlaufend meist 8 mm breitem Rand, hier aus der nunmehr zur Auflösung gelangten reichen Ridinger-Sammlung von Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen, von dessen Hand vermutlich im weißen Rand unten rechts die Bleistiftanmerkung „Th.St, 1378. Sehr selten“ stammt. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 14.850 | EUR 945. | export price EUR 898. (c. US$ 965.) + Versand

  1. „berühmtes Werk, welches der verdiente Naturforscher Jacob Theodor Klein in Danzig unter dem Titel: Quadrupedum Dispositio brevisque Historia Naturalis 1751 … herausgab. Er hatte es vermehrt und verbessert selbst ins Deutsche übersetzt, und sein Freund Gottfried Reyger gab es 1760 unter dem Titel heraus: J. Th. Klein’s Natürliche Ordnung und Vermehrte Historie der Vierfüssigen Thiere. Ridinger stand in genauer Verbindung mit Klein, wurde bei diesem (Thierreich-)Unternehmen vielfach von ihm unterstützt und richtete sich nach Klein’s System“ (Th., S. 200)