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Johann Elias Ridinger, Battenberger Hirsch von 28 Enden

Der 28-Ender mit dem Leithund

geschossen auf der Dodenauer Au
im Battenberger Ober-Forst an der Eder
unter dem kleinen Gruben Loch

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Diser Hirsch von 28. Enden Ist von Ihro Hoch=Fürstl: Durchl.: dem regierenden Herrn Landgrafen (Ludwig VIII.) zu Hessen Darmstatt 1742. den 10.ten 8bris bey Battenberg in dem Forst gleiches nahmens geschossen worden. Kupferdruckplatte im Gegensinn. Bezeichnet: Joh. El. Ridinger del. sculps. et exc. Aug. Vind. 1753., ansonsten wie vor. 34,9 × 25,2 cm (13¾ × 9⅞ in).

Ausstellung

Schöne Beute — Bilder von der Jagd

Dr.-Hanns-Simon-Stiftung Bitburg

13. Januar – 3. März 2013

Literatur

Katalogbuch zur Ausstellung

Seiten 8 + 149/I

Johann Elias Ridinger, Battenberger Hirsch von 28 Enden (Untertext)

Die optisch hervorragend erhaltene

originale Druckplatte

zu Blatt 57 (Radierung mit Kupferstich, Thienemann + Schwarz 299; Ridinger-Katalog Darmstadt, 1999, VI.3 mit Abb.; Siebert-Weitz, Ridinger, 1999, SS. 28 f. mit Abb.) der Folge der Wundersamsten Hirsche und anderer Thiere

im rotgoldenen Glanze ihres 270 Jahre alten Kupfers .

Kostbares, hier weit über Thieme-Becker (Bd. XXVIII, 1933, S. 308) hinaus nahtlos direkt bis in den Ridinger-Nachlaß selbst recherchiertes, von Thienemann im Rahmen der Kupferdruckplatten zu den Wundersamsten 1856 noch für verloren gehaltenes, weltweit unikates Sammlungsstück von Graden dazu. Denn

» Erhaltene originale Druckplatten aus dem 18. Jahrhundert

sind eine große Seltenheit «

(Stefan Morét in Katalog Darmstadt, 1999, SS. 62 f. Siehe auch die dortigen Kupferdruckplatten I.13, I.8 + I.11, Farbabbildung 6 + SW-Abb. SS. 63 f.).

Und speziell zu denen Ridingers:

» Vom hohen technischen und qualitativen Niveau der Werke Ridingers und seiner Söhne, die im Verlag vor allem als Stecher mitarbeiteten, künden die (nur noch sehr partiell) erhaltenen Druckplatten noch heute. «

Im selben Sinne schon vorher Bernadette Schöller in Der Kölner Graphikmarkt zur Zeit Wenzel Hollars innerhalb Wenzel Hollar – Die Kölner Jahre, hrsg. von Werner Schäfke, Köln 1992, S. 19:

» Die Kupferplatten ,

die aufgrund ihres Materialwertes wie auch der darin investierten Arbeitszeiten

eine weit höhere Wertschätzung genossen

als etwa eine allzu oft achtlos behandelte Vorzeichnung … «

Wie denn auch anderwärts: »Der Nürnberger Verleger Frauenholz war so angetan von diesem Blatt, daß er die Platte für eine beträchtliche Summe von Reinhart (1761-1847) erwarb« (Teeuwisse III [2007], 29).

Und ganz konkret Cornelis Koeman in Atlantes Neerlandici II (1969), SS. 138 + 345:

» (Eines der dramatischsten Ereignisse in der frühen Geschichte der kommerziellen Kartographie in Amsterdam war der Verkauf von Jodocus Hondius Jr.’s Kupfer-Platten an Willem Jansz. Blaeu 1629, dem Jahr seines Todes. Wenigstens 34 Platten, von denen Jodocus II zu eigenem Nutzen Einzelkarten gedruckt hatte, wechselten in die Hände seines großen Konkurrenten. Unmittelbar darauf veranlaßten sein Bruder Henricus und [dessen Schwager] Joannes Janssonius das Stechen identischer Platten.) «

Wobei das mitgeteilte Procedere dieses Auftrags einmal mehr

die ganze Werthaltigkeit von Kupferdruckplatten

dokumentiert.

Entsprechend hieß es hierselbst gelegentlich des Wiederauftauchens von Teilen des sogenannten Thieme-Becker-Blocks Ridinger’scher Druckplatten »Einer der sensationellsten Funde der Kunstgeschichte … Ridinger’s originale Druck- (sic!!!) Platten«. Daß anstehende

vom Meister eigenhändig allein gearbeitet ist

sei eigens erwähnt. So, wie denn auch entsprechend obiger Signatur dokumentiert. – Die ursprüngliche Numerierung »57« indes nach einer Umnumerierung für eine um 1824/25 anders zusammengestellte Neuausgabe erst gelegentlich einer späteren neuen Gesamtausgabe wiederhergestellt.

Johann Elias Ridinger, Battenberger Hirsch von 28 Enden (Ausschnitt)

» Präsentiert wird ein (bereits verendeter) Rothirsch …

Battenberg liegt nördlich von Marburg und war das Zentrum eines ausgedehnten Revieres am Südrand des Rothaargebirges … Über (dem Hirsch) steht ein sog. Leithund …(Dessen) Leine ist auf dem Bild deutlich zu sehen. Mit ihr ist der Hund rechts unten festgebunden. In der Mitte rechts sieht man einen

Gewehrlauf mit Riemen . Er gehört zu einer Steinschloßbüchse ,
deren Abzugsbügel erkennbar ist , deren Schloß aber ein Stein verdeckt .
Am Gewehrlauf ist auch der dazugehörige Ladestock zu sehen.

Man kann annehmen ,

daß der Landgraf mit diesem Gewehr den Hirsch erlegt hat «

(S.-Weitz mit 10. September als Jagdttag im Gegensatz zum Katalog Darmstadt als dem 10. October entsprechend auch der Beschriftung sowohl auf dem Öl von Stockmar, ebda. VI.3a – » … den 10. Octob: 1742 auf der Dodenauer Au, an der Eder unter dem kleinen Gruben Loch im Battenberger Forst« – als auch bei der Trophäe, VI,3b).

» Die Bilderfindung Ridingers , der den erlegten Hirsch so darstellt ,

daß sein außergewöhnliches Geweih vom Betrachter eingehend studiert

werden kann, ist der etwas steifen Wiedergabe desselben Hirsches von Johann Georg Stockmar

künstlerisch weit überlegen .

Vermutlich hat Ridinger zur Darstellung des Geweihes, wie beim Hirsch mit den drei Stangen, eine Zeichnung nach der Trophäe benutzt, die ihm aus Darmstadt zugesandt worden war (vgl. VI.10b) «

(Morét im Katalog Darmstadt).

Thematisches Pendant

zum darstellungsmäßig gleichfalls oben bogenförmig geschlossenen Kupfer des das ebenfalls schon tote, bei Darmstadt zur Strecke gebrachte »stumpfohrichte Hauptschwein« bewachenden Packers Thienemann 300 (Abbildungen Kat. Darmstadt VI.4 + Siebert-Weitz S. 31),»mit dem es innerhalb der Folge zusammengehört« (S.-Weitz). Wie Ridinger dem Hirsch-Schwein-Verhältnis ja auch seine berühmtesten Arbeiten, die Imperialen-Pendants Th. 67/68 gewidmet hat.

» Es ist immer wieder atemberaubend , was für Angebote Sie machen können «

so ein internationaler Verleger.

Mittels feinen Lackauftrags vor Anlaufen geschützt, ist die Kupferdruckplatte im Rahmen ihres altersmäßigen Gebrauchs generell noch druckfähig. Angeboten und verkauft wird sie indes als Kunstwerk und Sammlungsstück, also unbeschadet ihrer schlußendlichen Druckqualität. – Kurz ,

ein denkbar erfreuendes , weltweit unikates Absolutum .

Ihnen angetragen mit der Empfehlung zeitlos-eleganter rahmenfreier Hängung (Vorrichtung anbei), um Sie der jeweiligen Licht-Reflexe am schönsten teilhaftig werden zu lassen.

Und was sagten private Ridinger-Platten-Erwerber generell?

» … haben Sie mich überrascht «

so ein Vorsitzender Richter i. R. und zwei dieser Zimelien erstehend, von denen er auch Abzüge machen ließ
(siehe Ridinger-Katalog Darmstadt, 1999, I.10 + I.12).

» Ich möchte mich bei Ihnen bedanken,
die Platten sind schöner , als ich erwartet hatte,
ich übernehme beide , gar keine Frage «

so ein Unternehmer, der zwischenzeitlich drei weitere erwarb.

Und die Kunstsammlungen Augsburg präsentierten 2001 den erworbenen 12er Satz zur Paradies-Folge
(innerhalb der Ausstellung »KUNSTREICH« als den bedeutenden Erwerbungen des letzten Jahrzehnts
(Katalog KUNSTREICH Nr. 102, SS. 198-201).

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