ridinger handlung niemeyer
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Johann Elias Ridinger, Reptilien

Äußerst seltene Reptilien-Darstellung ,

einzige wohl des Ridinger-Œuvre

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Daß Gott sehr herrlich ist in allen seinen Werken, Lehrt das Chamäleon … . Lauter Amphibien – beschreibt Thienemann, recte Reptilien – oben (gut drittelblattgroß) zwei Chamäleons auf Baumzweigen, das eine fängt einen Zweiflügler; unten schöne Staudengewächse, auf ihnen die gemeine grüne Eidechse, einen Argusfalter im Munde. Gesamthaft à la Karl Wilhelm de Hamilton, dem „Tierstilleben-Spezialisten“ und Hofmaler des Augsburger Fürstbischofs, in dessen Werkstatt der junge Ridinger möglicherweise gearbeitet hat. Das Ambiente bergig, hoch oben rechts ausgedehnte Schloßanlage. Radierung mit Kupferstich von Martin Elias Ridinger (1731 Augsburg 1780). Bezeichnet: XXXVI. / M. El. Ridinger, sp. et exc. A. V., ansonsten wie vor und unten. 38,5 x 28,3 cm.

Thienemann + Schwarz 379; Niemeyer, Ridinger Erlebnisse 1698-2020, 2021, SS. 182 f. nebst Abb.; Schles. R.-Slg. bei Boerner XXXIX, 1884 ( „Aeusserst selten“, 1885! ); Slg. Reich auf Biehla 121 ( „Aeusserst selten“, 1894! ); Helbing XXXIV (Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger), 895 ( „Sehr selten“, 1900 ) und innerhalb der ihm verfügbaren 43 Blatt der Folge bewertet

mit 50 Goldmark und damit mit großem Abstand zum Gros der übrigen .

Blatt XXXVI der 1779 postum abgeschlossenen 46blätt. Folge Zu den besondern Ereignissen u: Vorfallenheiten bey der Jagd ( „The rarest set of Ridinger’s sporting line engravings“, Schwerdt 1928) und ausschließlich von Johann Elias’ Ältestem, Martin Elias, nach überwiegend väterlicher Vorlage auf Kupfer übertragen.

Thematisch äußerst seltene Darstellung

von auch ganz großartiger Bildwirkung

mit 12zeil. Untertext eines C. J. (G. T.?) Christoff, über den sich Thienemann nicht ganz zu Recht mokiert, sodaß anschließend an oben wie folgt fortzitiert sei:

„ … den(n) es ist von Natur So herrlich ausgeschmükt, daß es die kleinste Spur
der Farben an sich nim(m)t, so daß sie stark zu merken
An seinem Körper sind gleich als in einem Spiegel:
So drükt Gott seine Macht, sein göttl. wahres Siegel in seiner Schöpfung ein.
Wer will noch weiter gehen, Wird gleiche Herrlichkeit in andren Thier’n sehen
Aus Eyren wird ein Thier, das man Eidexe nen(n);
Und das mit flücht’gen Fuß hin über Fluren ren(n).
Insecten aller Art sind seine liebste Speise:
Es lebt durch andrer Tod und lebt doch Gott zum Preise! “

Dem Sammelband eines alten adeligen Bestandes entstammender herrlich leuchtend-warmtoniger, breitrandiger Abdruck mit wohl WANGEN-Wasserzeichen als einer der von Ridinger bevorzugten festen Bütten-Qualitäten

mit der römischen Numerierung

(„Wenn sie fehlen, so deutet dies auf spätere Abdrücke“, Th.). – Im weißen Oberrand noch die die beiden Löchlein der ursprünglichen lieferungsweisen Heftung, am äußeren linken Seitenrand schmale Faltspur nebst Heftlöchlein von früherer Bindung.

Die Folge selbst „fast durchgängig so eingerichtet, dass immer zwei und zwei mit einander harmoniren und Seitenstücke bilden, wie sie denn auch paarweis verkauft worden sind“ (Th.). Hier also mit den Fledermäusen + Fröschen.

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