ridinger handlung niemeyer
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Nach 22 Jahren wieder vor Ort. Und unverändert

» nicht ohne Bewunderung anzusehen … «

Ridinger’s originale Eichhörnchen-Druckplatte
der Sammlung Georg F. Schmidt

Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Spilende Eichörnlein. In dichtem Walde auf/an Uralt-Schrägling. Zwei schon oben, eines noch hochkletternd. Kupferdruckplatte im Gegensinn. (1740.) Bezeichnet: J. E. R. fec., ansonsten wie vor. 19 × 15,5 cm (7½ × 6⅛ in).

Johann Elias Ridinger, Spilende Eichörnlein (Druckplatte)

» Ihr Aufenthalt ist eigentlich in Wäldern … Sie sind immer munter und ihre Leichtigkeit im Springen, da sie mit der größten Geschwindigkeit von einem Baume auf den andern gleichsam hinüber fliegen, ist nicht ohne Bewunderung anzusehen… «

So die Ridingers im Vorspann zum Kolorierten Thier=Reich, Tl. II, Seite 5. Hier denn mit Provenienz Dr. Schmidt u. dessen autographem Besitzvermerk Georg F. Schmidt / 14. 6. 99 in Schwarz auf der Rückseite.

Die optisch hervorragend erhaltene originale Druck-Platte zu Blatt 88 (Radierung mit Kupferstich, Thienemann + Schwarz 478) der instruktiven Suite Entwurf einiger Thiere, Wie solche Nach ihren unterschiedenen Arten, Actionen und Leidenschaften, nach dem Leben gezeichnet (»Diese Tafeln sind sehr gesucht und oft copirt«, Th. 1856)

im rotgoldenen Glanze ihres 283 Jahre alten Kupfers .

Und kostbares, hier weit über Thieme-Becker (Bd. XXVIII, 1933, S. 308) hinaus nahtlos direkt bis in den Ridinger-Nachlaß selbst recherchiertes, von Thienemann 1856 im Rahmen der Kupferdruckplatten zum Entwurf noch für verloren gehaltenes, weltweit unikates Sammlungsstück von Graden dazu. Denn

» Erhaltene originale Druckplatten

aus dem 18. Jahrhundert

sind eine große Seltenheit «

(Stefan Morét im Ridinger-Katalog Darmstadt, 1999, SS. 62 f.). Siehe auch die hier erworbenen dortigen Platten I.13, I.8 + I.11, Farbabbildung 6 + SW-Abb. SS. 63 f.

Und speziell zu denen Ridinger’s :

» Vom hohen technischen und qualitativen Niveau der Werke Ridingers und seiner Söhne, die im Verlag vor allem als Stecher mitarbeiteten, künden die (nur noch sehr partiell) erhaltenen Druckplatten noch heute. «

Im selben Sinne schon zuvor Bernadette Schöller in Der Kölner Graphikmarkt zur Zeit Wenzel Hollars innerhalb Wenzel Hollar – Die Kölner Jahre, hrsg. von Werner Schäfke, Köln 1992, S. 19:

» Die Kupferplatten ,

die aufgrund ihres Materialwertes wie auch der darin investierten Arbeitszeiten

eine weit höhere Wertschätzung genossen

als etwa eine allzu oft achtlos behandelte Vorzeichnung … «

Diesbezüglich ganz konkret etwa Adrian Zingg, dem während seiner Pariser Jahre (1759/66) der große Wille schließlich »bis zu tausend Pfund für die Platte« bezahlte, um »Bei der Sorgfalt, mit der er seine Arbeiten durchführte … trotzdem dabei nicht auf seine Kosten« zu kommen. So dieser zwecks Durchsetzung seiner Dresdner Anstellungsforderungen gegenüber Hagedorn – dem Ridinger seine Folge der Die vier Tageszeiten der Hirsche widmete als der einzigsten Eigendedikation – als dem Generaldirektor der Künste in Sachsen:

» Die Arbeit hatte akkordiert, als ich sie angefangen, und alle Zeit viel mehr Zeit zugebracht, als ich von Anfang geglaubt, und von meinem eigenen Geld aufgeopfert, um die Arbeit nach meinem Sinne fertigzumachen «

(Erwin Hensler 1923 im Begleittext zur 1923er Faksimileausgabe des Zingg-Stammbuches, Seite 4). Doch selbst diese generöse Summe nur ein Viertel dessen, was in London gezahlt wurde. Denn, so 1835 Nagler im Künstler-Lexicon II, 98 f.:

» (John Boydell’s, 1719-1804) Kupferstichhandel war unermesslich, und er bezahlte oft ungeheure Summen an einen einzigen Künstler, z. B. für eine Platte nach Dominichino 4000 Pf. St. … «

Und Michael Bauer (Christoph Weigel, 1654-1725, Kupferstecher und Kunsthändler in Augsburg und Nürnberg, in Archiv für Geschichte des Buchwesens XXIII (1982), Sp. 740/I + 742, II f.) macht für die süddeutschen Hochburgen Nürnberg + Augsburg der späteren Zeit für »einfachste« Stecherarbeit folgende Rechnung auf:

» Beim Kauf bzw. Verkauf oder bei der Aufteilung einer Kunsthandlung … ging es vor allem um (deren) Druckplatten. Sie stellten den

bei weitem kostenintensivsten Teil im Herstellungsprozeß eines Kupferstiches

dar … Aus der Rechnung eines Augsburger Kupferstechers an den Rat der Stadt über gelieferte Platten einfachster (Fettsatz nicht im Orig.) Stecherarbeit kann das Verhältnis von Stecherarbeit und Druckkosten weiter aufgeschlüsselt werden. Der Kupferstecher Leonhard Michael Steinberger berechnet im Juli 1755 für zwei in Kupferstich ausgeführte Platten je fünf Gulden und für 150 (250?) davon hergestellte Drucke … Für einen Abzug ergibt sich also ein Preis von 0,24 Kreutzern oder, anders gesagt, 250 Drucke würden einen Gulden (wobei Gulden und Taler gleichgesetzt werden können) kosten … Dieses Beispiel zeigt, daß die

Hauptinvestition in die Herstellung der Druckplatte

eingebracht werden mußte, wogegen der Druck selbst nur sehr geringe Kosten verursachte. Das Hauptkapital einer Kunsthandlung bestand also im Besitz der aktuellen, druckfähigen Kupferplatten.«

Und so hieß es hierselbst denn auch gelegentlich des Wiederauftauchens von Teilen des sogenannten Thieme-Becker-Blocks Ridinger’scher Druckplatten »Einer der sensationellsten Funde der Kunstgeschichte … Ridinger’s originale Druck- (sic !!!) Platten«. Daß anstehende

vom Meister eigenhändig allein gearbeitet ist

sei eigens erwähnt. So, wie denn auch entsprechend obiger Signatur dokumentiert. – Mit der für die Engelbrecht-Herzberg’sche Neuausgabe von ca. 1824/25 in »85« geänderten Numerierung entsprechend Thienemann’s Klammerzusatz.

Georg F. Schmidt / 14. 6. 99
Die Rückseite: Georg F. Schmidt / 14. 6. 99

Mittels feinen Lackauftrags vor Anlaufen geschützt, ist die Kupferdruckplatte im Rahmen ihres altersmäßigen Gebrauchs generell noch druckfähig. Angeboten und verkauft wird sie indes als Kunstwerk und Sammlungsstück, also unbeschadet ihrer schlußendlichen Druckqualität. – Kurz, ein denkbar erfreuendes

weltweit unikates Absolutum .

Ihnen angetragen mit der Empfehlung zeitlos-eleganter rahmenfreier Hängung (Vorrichtung anbei), um Sie der jeweiligen Licht-Reflexe am schönsten teilhaftig werden zu lassen.

Entstammend dem nach der Wende wiederaufgetauchten Thieme-Becker-Block – »444 Kupferstichplatten (im Gegensinn) gegenwärtig (1933) in Privatbes(itz). in (Berlin-)Charlottenburg« – und hier nahtlos bis in den Ridinger-Nachlaß recherchiert, unter Berichtigung all’ der von Thienemann (1856) angenommenen tatsächlich noch in nächster sächsischer Nähe in Gebrauch befindlichen Verlust-Zuweisungen. – Vorübergehend zum Rein-und-wieder-Raus-Preis.

Angebots-Nr. 16.293 | Preis auf Anfrage

– – – Spilende Eichörnlein in einem Abdruck der 1. Ausgabe mit der Nummer »88« auf feinem Bütten, jedoch von späterer Hand in attraktiver sujetgemäßer Palette koloriert wie ziemlich ungewöhnlich für originale Drucke der 1. Ausgabe. – Siehe auch die ausführliche Beschreibung.

Angebots-Nr. 15.752 | Preis auf Anfrage