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Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Africa. Kampf mit dem Majestätischen. Ein männlicher Löwe hat einen Schimmel nebst dessen weißen Reiter niedergeworfen und sich in des ersteren Unterleib verbissen, wird seinerseits aber von einem Afrikaner mit Kopfschmuck mit dem Pfeil attackiert, indes die zornig aufgerichtete Löwin dahinter vom Spieß eines weißen Jägers in die Brust getroffen wird. Wiederum dahinter ein zweiter Afrikaner mit Kopfschmuck und Pfeil in der erhobenen Rechten. In den Überwurf des gestürzten Jägers verwickelt das Löwenbaby. Schabkunstblatt. Bezeichnet: Ioh. Elias Ridinger del. sc. et exc. A. V. / Africa. Africa. sowie Vierzeiler in dt.-lat. Paralleltext. 43,2 × 53,3 cm (17 × 21 in).
Provenienz: Ernst von Feder, mit dessen rückseitigem Stempel v. FEDER, Lugt 923.
Thienemann + Schwarz 1133. – Blatt 3 der extrem seltenen 4blätt. Allegorie der vier Erdteile in Jagdszenen, am Markt complett hier nachweisbar nur im Explr. der schlesischen R.-Slg. bei Boerner XXXIX (1885, Nrn. 1979-1982, »Sehr selten«), wohl identisch mit dem der Slg. Reich auf Biehla (1894, Nr. 218, „Von großer Seltenheit“) sowie dem der 93. Tenner-Auktion (1972, Nr. 4335, »Sehr selten; Bugfalte jeweils geglättet, 1 Blatt angerändert u. restauriert«). 2021 schließlich hierselbst aus freiherrlicher Slg. einheitlich in literaturunbekannten Zustandsdrucken mit Umrißgravur.
Als Ganzes wie in Einzelblättern fehlte die Folge im umfangreichen Coppenrath’schen Bestand (1889/90), der Helbing’schen Mammutofferte von 1900 (Kat. XXXIV), der Schwerdt Collection (1928/35) , der 1940er Rosenthal’schen Ridinger-Offerte (Liste 126, „Radierungen und Schabkunst“) und blieb in jüngerer Zeit ein aufs Ganze gerichtetes unerfülltes Desiderat eines umfassend vernetzten Krösus als größter Sammlung seiner Tage, indes die Versteigerungen Schöller (1921, nur „mit Rändchen“) mit Asien + Alexander Graf von Faber-Castell (1958, „aufgesetzt“) mit America aufwarten konnten, während Europa hier 1980 („Unterrand auf Plattenkante geschnitten“) in eine pfälzische Sammlung verhandelt wurde.
Rundum von 1,6 (oben) bis 2,5 cm breitem Rand begleitetes Exemplar praktisch herrlicher, nur partiell unwesentlich beriebener Druckqualität ganz vollkommenen Hell-Dunkels, wie für die alten Schabblätter so eigens erwähnenswert und was sie so kostbar macht. Bezifferte doch schon 1675 der Praktiker von Sandrart „saubere Abdrucke“ der samtenen Schabkunst auf nur etwa „50 oder 60“ (!). „(H)ernach aber schleift (das Bild) sich bald ab, weil es nicht tief ins Kupfer gehet“. – Geglättete Mittelfalte wie üblich. Säurefrei beigelegte minimal(st)e Einrisse im weißen Rand unten (2) und links. Der Rand selbst gleichmäßig schwach gebräunt. Kleine dünne Papierstelle in den Nüstern des linken Randpferdes.
Die Sammlung des Rechtsgelehrten von Feder (Wertheim/Main 1824 – Karlsruhe 1904, „très bon“) zeichnete sich sowohl durch Kennerschaft wie neben Gemälden und der Bibliothek durch ihre Schwerpunkte Grafik + Zeichnungen aus. Highlights unter den letzteren bildeten „ses beaux dessins de Dürer … Lippmann … nos 432-438“, adäquat innerhalb der dem 15. bis 18. Jahrhundert gewidmeten ersteren hingegen „très rares premières gravures en manière noire“.
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