„ Einer der hervorragendsten lateinischen Kirchenväter “
und
Einer der größten Söhne Triers
Bei Ridinger
im Exemplar Gräflich Faber-Castell
Ridinger, Johann Jacob (1736 Augsburg 1784). S. Ambrosius. Kostbar gewandet in ganzer Figur, sitzend nach rechts mit dem nach links gewandten Kopf, die Linke auf einem geöffneten Buch ruhend. Links zur Seite Engel mit Bischofsstab + Tiara. Geschlossener Foliant zu seinen Füßen. Schabkunstblatt nach Alessandro Marchesini (1664 Verona 1738, tätig in Verona, Venedig, Padua). Bezeichnet: Marchesin pinxit a Venetia. / Ioh. Iacob Ridinger sc. / Ioh. El. Ridinger exc. A. V., ansonsten in der oberen Kavität der Muschel-Kartusche S. | AMBROSIUS. 53,2 cm Blatthöhe x 41,3 cm Plattenbreite.
Provenienz
Gräflich Faber-Castell
deren Ridinger-Versteigerung 1958
mit deren Lot-Nr. 171
auf dem Untersatzkarton
Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen
(1922-2004)
Schwarz 1532; Faber-Castell 171; Wend, Ergänzungen zu den Œuvreverzeichnissen der Druckgrafik, I.1 (1975), 206.
Nicht bei Thienemann (1856) , Stillfried (1876) , Weigel, Kunstlager-Catalog, Abt. I-XXVIII (1838/57) , Schles. R.-Slg. bei Boerner XXXIX (1885) , Slg. Coppenrath (1889 f.) , Reich auf Biehla (1894) , Gg. Hamminger (1895) , Helbing XXXIV (Arbeiten von J. E. und M. E. Ridinger; 1900) , Rosenthal, Ridinger-Liste 126 (1940).
Das große elegante Sujet –
kompositorisches Pendant zum gleichfalls Trier verbundenen hl. Hieronymus
nach ebenfalls Marchesini ,
– in sehr schönem, kontrastreichem Druck mit WANGEN-Wz. wie für zeitgenössische Abdrucke stehend, unten indes und parallel zum Hieronymus-Blatt innerhalb der für Eintragungen individueller Natur bestimmten, gleichwohl bei den erhaltenen Exemplaren in der Regel leergebliebenen – und hier solchermaßen offenbar als bildentbehrlich empfundenen – Schrifttafel mit Muschelkartusche unter 3,8 cm Verlust beschnitten, ansonsten dreiseits 2-3 mm umlaufendes Rändchen. Im Bild selbst – in dessen rechter Oberecke mit rotem Kreidestift genummert „75“ – einige Falten + Fältchen. Einige wenige Randeinrisse, deren längster 4 cm in die Bildfüllung hineinreicht. Von den rückseitigen leichten Stockstippen vereinzelte ins Bild durchschlagend. Unbeschadet dessen unbedingt erfreulicher Gesamteindruck, nicht zuletzt rücksichtlich der Seltenheit dieser Blätter, wie denn die Ridinger’schen nach Marchesini schon 1839 Nagler (VIII, 304) unbekannt geblieben sind. Entsprechend denn Thienemann 1856 generell:
„ Die Schwarzkunstblätter sind im Handel fast gar nicht mehr
… zu bekommen … sämmtliche von und nach Joh. El. Ridinger gefertigte (sind) so selten, dass sie fast nur in einigen öffentlichen, grossartigen Kupferstichcabineten zu finden sind. Ich habe die meisten der beschriebenen nur in dem berühmten Dresdner Cabinet angetroffen … “ (selbst dort fehlend denn aber hiesiges)
(Seiten VIII + 270).
An welcher Situation auch etwaige Neuauflagen wenig zu ändern vermochten, da die sich technisch bedingt extrem schnell abnutzende Schabplatte nach Urteil des Praktikers Sandrart (1675) nur 50-60 gute Abdrucke ermöglicht.
Hier denn das Exemplar Gräflich Faber-Castell
mit einem ganz menschlich-reizvollen Sujet aus dem Mark der Kirchengeschichte:
„ berühmter Kirchenlehrer , geboren um 340 zu Trier als Sohn eines römischen Präfectus Prätorio (Galliarum als einem ‚der höchsten römischen Staatsämter‘), war in Rom Sachwalter, bis ihm die Statthalterschaft von Oberitalien übertragen wurde. Obgleich noch nicht getauft, mußte er 374 der Wahl zum Bischof von Mailand Folge leisten … von Einfluß ist seine Unterscheidung zwischen den allgemeinen und den vollkommenen Pflichten, wohin er z. B. die Ehelosigkeit rechnete … durch seine Liederdichtungen wurde er
der Vater der lateinischen Hymnologie “
(Meyers Konv.-Lex., 4. Aufl., I (1889), 449 f.).
Verstorben am 4. April 397 und – so das Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon (Bautz Verlag, 2002 mit im übrigen „etwa 333, vielleicht auch erst 340“, eine andere Quelle hält 339 für möglich, als Geburtsjahr) weiter –
„ der erste (der) vier großen Kirchenlehrer (der kathol. Kirche) ,
der bedeutendste
abendländische Kirchenfürst und Prediger des 4. Jahrhunderts “ ,
entstammend einem „der ältesten Adelsgeschlechter Roms“.
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Jan Hendrik Niemeyer
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