„ Das sehenswerteste weltliche Gebäude “
Lüttich – Prout, Samuel (Plymouth 1783 – Camberwell 1852). Palais du Prince Liège (am Lambertsplatz). Mit namentlich textiler Basar-Staffage im Säulengang zur Linken. Unter den Figurinen davor Frauen mit Wäschekiepen. Kolor. Lithographie. Ca. 1830. Bezeichnet: SP (ligiert), ansonsten wie vor. 31 x 44 cm.
„ Das sehenswerteste weltliche Gebäude “ (Meyers) der Stadt, mit Ausnahme der erst 1737 erstellten schönen Vorderseite von 1508-1540 im Renaissancestil erbaut.
Das prächtige Architekturstück hier denn im
Vorzugsabdruck der ersten Ausgabe
auf aufgewalztem China
im schönen Künstler- oder Verlags-Kolorit .
Prout , zu den Pionieren der Lithographie in England zählend, fand seine Berufung 1818 auf seiner ersten Reise auf den Kontinent:
„ Sein Auge erfaßte bereitwillig die malerischen Besonderheiten der Architektur und seine Hand hielt sie unerreicht glücklich und mit genauer Strichführung fest.
Die Komposition seiner Zeichnungen war höchst natürlich ;
ihre Farbe zeigte ‚die wahrste und glücklichste Verbindung von Licht und Schatten‘; die malerischen Reste vergangener Architektur wurden mit wärmster Empfindung und Freude an ihrer zeitspurigen Rauhheit in der glücklichsten Breite und Größe wiedergegeben; und die Feierlichkeit großer Kathedralen mit eindrucksvoller Wirkung herausgearbeitet “
(Encyclopedia Britannica, 11. Ausg. [1911]).
Und bereits der zeitgenössische Nagler qualifizierte Prouts Architektur- und Landschaftsstücke als
„ in Glas und Rahmen eine glänzende Decoration “.
Einige Ansichten von Prout inspirierten denn auch 1833 die Eltern von John Ruskin zur ersten ausgedehnten Reise auf den Kontinent, deren Landschaftserlebnis einen nachhaltigen Einfluß auf den Vierzehnjährigen haben sollte. Und mit A Memoir of Prout im 1849er Art Journal wird Ruskin – als Zeichner und Aquarellmaler von namentlich Architekturzeichnungen selbst „in der Entwicklung der engl. Aquarellmalerei einen hohen Rang ein(nehmend)“ (Thieme-Becker) – dem Vorbild und Freund gewordenen ebenso ein Denkmal setzen wie mit den Notes on the Fine Art Society’s Loan Collection of Drawings by Samuel Prout and William Hunt von 1879/80. – Das Montagepapier im linken weißen Rand mit leichtem, rückseits kaum wahrnehmbarem Stockfleckenanflug, deren einziger stärkerer nicht auf das Chinabild durchschlägt, und in den Außenpartien dreiseits schwach gebräunt. Verschiedene Klein(st)einrisse im weißen Rand säurefrei hinterlegt.
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